Mit einer deftigen Niederlage im Gepäck kehrten die Verbandsliga-Männer des Finowfurter SV vom Auswärtsspiel beim Tabellennachbarn SC Trebbin zurück.
Mit 41:27 unterlagen die Schorfheider nicht nur völlig unter Wert, sondern was noch viel schlimmer wog, man mußte einen direkten Kandidaten gegen den Abstieg in der Tabelle an sich vorbeiziehen lassen.
Dabei standen schon die Vorzeichen alles andere als gut. Ronny Krell; Danilo Fenske verletzt, die ohnehin dünne Spielerdecke des FSV war einmal mehr arg gebeutelt und Besserung ist kaum in Aussicht.
Nichts destotrotz erwischten die Gäste einen guten Start, führten 2:1 und machten aus einem 5:3-Rückstand ein 5:5. Anfangs lief es gut, vielleicht zu gut, denn zwölf Minuten vor dem Wechsel führten die Barnimer 10:8, ehe nichts mehr ging.
Die technischen Fehler häuften sich ins uferlose, schlechte und unplatzierte Würfe kamen dazu und wenn man vorn nicht trifft geht auch nach hinten nur noch wenig. So machte der SC Trebbin mit 8:0-Toren in Folge aus einem 8:10-Rückstand eine 16:10-Halbzeitführung.
In der Kabine mahnte FSV-Trainer Mario Pramer an mehr Konzentration und Willen wallten zu lassen. „Männers konzentriert euch und entwickelt mehr Ehrgeiz gegen einen Gegner der nur stark ist weil wir ihn durch eigene Fehler aufgebaut haben“
Gesagt, getan mit Wiederanpfiff wollten die Gäste so einiges besser machen und bis zum 18:14 als man wieder einigermaßen dran war, sah das auch so aus.
Doch das war der letzte echte Sichtkontakt, Finowfurt fand nie mehr wirklich in die Erfolgsspur zurück und ergab sich mehr und mehr dem eigenen Schicksal. Bis zum 24:19 hielt sich alles noch im Rahmen, ehe die Gäste vollends untergingen.
Fortan spielte jeder nur noch für sich, Handball als Mannschaftsportart kam kaum noch zum Tragen. 31:21, eine Vorentscheidung war längst gefallen, nur die Höhe der Niederlage war noch das eigentliche Thema.
Aber auch dagegen wehrten sich die Finowfurter nicht wirklich. Statt hinten das schlimmste zu verhindern versuchte man noch immer sein Heil in der Flucht. Am Ende funktionierte beides nicht, Finowfurt wollte vorn treffen mit einfachen Toren, vergaß aber die Absicherung nach hinten und wurde mit Kontern promt bestraft.
35:23; 39:25 – der Gegner hatte längst leichtes Spiel und 200 begeisterte Fans trieben den Gastgeber in einen Spielrausch. Finowfurt ging darin unter, man hatte nichts zum Zusetzen und auch der Wille wirklich das schlimmste zu verhindern war nicht wirklich da. Statt sich gegen das „40-igste“ Gegentor zu wehren wollte man lieber 27, statt 26 eigene Tore werfen, welcher Stellenwert da wirklich höher ist bleibt unbeantwortet. So war die Höhe der Niederlage eine logische Folge und für den Gegner nichtmal unverdient.
Der SC Trebbin kam zu einem in der Höhe nicht erwarteten deutlichen 41:27-Heimsieg, und zog in der Tabelle an Finowfurt vorbei.
Auch Lübbenau und Belzig punkteten und somit ist für die Schorfheider aus einem guten Mittelfeldplatz jetzt wieder die Nähe eines akuten Abstiegsplatzes geworden.
FSV-Mannschaftsbetreuer Hartmut Miersch warnt aber vor Panik und nimmt seine Mannschaft insgesamt in Schutz: „Das war das sechste von insgesamt sechs Auswärtsspielen in Folge. Das da irgendwann einmal ein Einbruch folgen mußte war logisch, jetzt war der da und davon müssen wir uns sehr schnell erholen. Am kommenden Sonnabend steht endlich mal wieder ein Heimspiel an und auch wenn es der Tabellenzweite Wünsdorf ist, ich bin mir sicher das wir dann wieder eine leidenschaftlich kämpfende Finowfurter Mannschaft erleben werden“.
7-Meter: SC 6/4 FSV 7/5
Zeitstrafen: SC 7 FSV 7/1 x Rot
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