Nach ihrem starken Auftritt am vergangenen Wochenende taten sich die Handballer des SC Trebbin am Samstagnachmittag erstaunlich schwer beim SC Spremberg. Ein Motivations-Phänomen allerdings, mit dem offensichtlich auch die unmittelbaren Verfolger zu kämpfen haben. Ohnehin mit nur acht Spielern angetreten, merkte man ihnen an, dass das letzte Meisterschaftsspiel nur noch eine Pflichtaufgabe war. Die sportlich fairen Gastgeber gratulierten den Clauertstädtern vor Spielbeginn mit Blumenstrauß und Wimpel zur Meisterschaft in der Landesliga Südost. Dann allerdings kämpften sie mit besonderem Elan, um den drohenden Abstieg noch zu verhindern. Insbesondere ihr linker Rückraumschütze stellte die Trebbiner Abwehr vor manches Rätsel, was die Schiedsrichter mit einer sehr großzügigen Schrittauslegung noch erleichterten. Die ?schnelle Mitte?, eine besondere Trebbiner Stärke, verhinderten die Calauer Schiedsrichter zudem dadurch, dass sie oft gedanklich länger bis zur Mitte brauchten als die Trebbiner Spieler. Dennoch führte Trebbin nach kurzzeitigem Rückstand über die gesamte Spielzeit mit bis zu 3 Toren Vorsprung. Als Jens Richter eine Siebenmeterchance nach misslungenem Trickwurf vergab, der Gegner im Gegenzug einmal mehr am Kreis zum 10:10-Ausgleich kam, zog man auf der Trebbiner Bank die Auszeit-Bremse. Dies schien auch zu fruchten, denn 20 Sekunden vor dem Pausenpfiff führte Trebbin mit 14:17. Eine an diesem Tag symptomatische Nachlässigkeit in der Abwehr ließ die Gastgeber noch auf 15:17 herankommen. Nach dem Seitenwechsel überboten sich die Gäste im Auslassen von Chancen und mit Fehlpässen. Den starken Rückraumschützen der Gäste hatte man zwar nun im Griff, aber im Kampf gegen sich selbst resignierten sie mehr und mehr. Anderthalb Minuten vor Schluß führten sie immerhin noch mit 23:25. Aber da auch die Bank nicht mehr ganz konzentriert bei der Sache war, stand man plötzlich beim Stand von 25:25 vor dem Schlusspfiff. Der Pfosten verhinderte bei der letzten Freiwurfaktion des Gegners eine denn doch unnötige Niederlage. Die Spieler nahmen?s schließlich mit Gleichmut, denn auf sie wartete nach der Heimkehr am Trebbiner Rathaus Bürgermeister Thomas Berger mit sportbegeisterten Stadtvertretern um Peter Blohm und SC-Vorsitzenden Jürgen Jacob. Unter dem Beifall der mit Freibier belohnten Fans empfingen die Spielführer Jens Richter und Kai Argewalt (B-Jugend-Kreismeister) aus den Händen von Thomas Berger und Beate Rantzsch Ehrenurkunde, eine generöse Prämie und Maskottchen Clauert als Dank für die positive Werbung für die Stadt Trebbin. Ina Schulze, stellvertretende Bürgermeisterin und selbst Trebbiner ?Handballfan?, wird wohl die Pforten des Rathauses bei der anschließenden Feier nicht vor Mitternacht geschlossen haben. Am Aufstieg in die Verbandsliga beteiligt waren:
Micha Schlecht, Hermann Gloede; Benjamin Stollin, Matthias Baumecker, Jens Richter, Arne Pfaender, Torsten Wagner, Sebastian Ueckert, Andre Huschke, David Müller, Rico Urban, Manuel Höhne, Sven Keck, Stefan Sternberg und die vereinzelt einspringenden Christian Kaplick, Roland Wirth, Ralph Kornack (alle Tor), Elmo Liesegang, Pierre Salo, Marco Focke, Stefan Buchse, Guido Höhn und Marcel Kroop (imPokal).
Autor(en): Sigi Slatosch