Ein Spiegelbild der ganzen Saison

Die wenig mitgereisten treuen Fans des SC erlebten im letzten Spiel der Saison 2006/07 eine Partie, wie sie sie in den zurückliegenden Wochen schon des Öfteren erleben mussten. Ohne den unbändigen Willen und mit einem zu einfach auszurechnenden Spiel bleibt man in einer Staffel mit überwiegend gleichstarken Gegnern oftmals nur zweiter Sieger. So auch beim Auswärtsauftritt der SC-Sieben beim akut abstiegsgefährdeten BSV Luckau. Zwar kamen die Gäste an diesem Tag nicht wirklich unter die Räder, jedoch schien es bei der 33:30 Niederlage auch niemals so, als könne man die Punkte mit nach Hause nehmen.
Von Beginn an kämpften die Hausherren um ihre winzige Chance auf den Verbleib in der Liga und gingen sogleich auch in Führung. Schon in der Anfangsphase entwickelte sich in der durch die Sonne aufgeladenen BSV-Halle ein offener Schlagabtausch und der SC konnte den erworfenen Vorsprung der Heimsieben immer wieder verkürzen. Auffällig jedoch, dass die Spreewaldstädter viel leichter zu ihren Treffern kamen und dabei ein ums andere Mal die Lücken zwischen halber und Mittelposition im Trebbinern Abwehrriegel für simple Einläufe und sehenswerte Tore nutzten. Selber tat man sich schwer gegen den robust und dennoch fair agierenden Abwehrblock der Hausherren, aber die wichtigen Anschlusstreffer für den SC fielen irgendwie. Vereinzelt blitzten sogar altbekannte Tugenden auf und man konnte durch sehenswerte Kombinationen die Lücken reißen, die für einen erfolgreichen Abschluss notwendig sind. Diese Lichtblicke blieben allerdings Mangelware und wohl nicht nur die Akteure auf der Gästebank schüttelten den Kopf über die zahlreichen Stockfehler im Konterspiel, die dem SC die Führung verhinderten. Stattdessen hielt Luckau seinen Vorsprung fest und wurde durch die Unparteiischen auch recht ordentlich unterstützt. Fünf Hinausstellungen auf Trebbiner Seite standen in der ersten Hälfte gerade einer Zweiminuten-Strafe auf Seiten der Luckauer gegenüber. Sicherlich nicht unverdient wurden bei einem Halbzeitstand von 17:15 aus Sicht der Spreewaldstädter die Seiten gewechselt.
Die Halbzeitansprache wurde genutzt, um die erneuten Schwächen der Abwehr und des Angriffs zu thematisieren, denn aus Trebbiner Sicht hatte man auf Grund einer gut besetzten Reservebank eigentlich noch alle Möglichkeiten, das Spiel zu drehen. Doch die bekannte problematische Torwartsituation bei den Clauertstädtern nahm den Bestrebungen der Vorderleute wieder einmal schnell den Wind aus den Segeln. Eine nur leicht verbesserte Abwehrformation in Hälfte zwei genügte an diesem Tage nicht, die dramatischen Angriffsdefizite auszugleichen, bei denen die Zuschauer sich wohl fragten, ob sie auf Grund des teilweise langatmigen und einfallslosen Agierens der Akteure einem Altherrenturnier beiwohnten. Beide Außenpositionen blieben absolut wirkungslos und auch von halblinker Angriffseite passierte einfach zu wenig, sodass sich die Luckauer immer besser auf Wagner, dem mit neun Treffern erfolgreichsten SC-Werfer, einstellen konnten. So kamen die Gäste nur noch mit einigen Kreistoren und Tempogegenstößen zum Erfolg, was die BSVler dazu nutzten, ihre Führung bis zur 45. Minute auf 24:20 auszubauen. Zwar kämpfte sich die SC-Riege bis zur 59. Minute noch einmal auf zwei Tore heran (31:29), doch behielten die Hausherren am Schluss die Oberhand. Den Trebbinern bleibt nach dieser ziemlich verhagelten Rückrunde nur der 7. Platz in der Abschlusstabelle, was vorher wohl so keiner erwartet hatte. Das erklärte Ziel, unter die ersten drei zu kommen wurde weit verfehlt und die Weisheit von der schwierigeren zweiten Saison bekamen die jungen SC-Akteure mit voller Härte zu spüren. Bleibt zu hoffen, dass man sich in den folgenden handballfreien Wochen soweit von den Strapazen und Niederschlägen erholt, sodass man sich mit neuem Elan und neuen Zielen in eine hoffentlich erfolgreichere Saison 2007/08 zurückmeldet und zu altbekannter Stärke findet.

Es spielten: Dewender, Schönebeck, Richter (1), Kahle (6), Wagner (9), Müller, Pfaender (5), Stollin (2), Keck (1), Baumecker (2), Höhne (4), Urban

Autor(en): Manuel Höhne