Zum letzten Ligaspiel des Jahres reisten die Trebbiner Handballmänner zum Lokalrivalen nach Wünsdorf. Am Ende stand ein wichtiger Sieg der Clauertstädter zu Buche, der den Aufwärtstrend der SC-Sieben aus der Vorwoche bestätigte und deutlich machte, das man sich doch eigentlich weiter oben in der Staffel aufhalten müsste.
In einer kuriosen Partie erwischten die Hausherren den bessern Start und setzten sich bis zur 4. Minute auf 2:0 etwas ab. Dann aber hatte sich die Trebbiner Deckung auf die robust zu Werke gehenden Wünsdorfer eingestellt und man fing nun auch an Tore zu werfen. Beim Stande von 5:5 in der 8. Minute nahm der SC das Heft nun in die Hand. Hinten – nach Umstellen des Abwehrblocks – sicher und mit schnellem und sicherem Spiel nach vorn zogen die jungen Gäste den einheimischen und im Durchschnitt doch deutlich älteren Routiniers vom MTV scheinbar den Nerv. Die SC-Riege ließ sich dabei auch nicht von teilweise überharten Aktionen der Hausherren aus der Ruhe bringen sondern konzentrierte sich auf das eigene Spiel. Dann beim Stand von 6:7 für den SC der erste Höhepunkt des Spiels, als das sichtlich überforderte Kampfgericht einen Treffer der Trebbiner kurzer Hand dem heimischen Team gutgeschrieb. Die hierdurch irritierten Schiedsrichter unterbrachen die Partie zwar, um die Sache mit dem Kampfgericht zu klären, doch als das Spiel wieder freigegeben wurde stand anstatt des regulären 6:8 für die Gäste nach wie vor ein unrichtiges 7:7 auf der Anzeigetafel. Dennoch schien dies die Clauertstädter nur marginal zu stören und sie griffen weiter an. In der 12. Minute dann die erneute „Führung“ für den SC Trebbin durch den wiedereinmal wie entfesselt spielenden Wagner, der mit seinen 13 Toren einen großen Anteil am Trebbiner Erfolg hatte. Doch auch hinten hatten die Trebbiner ihre Helden. Allem voran die beiden glänzend aufgelegten Keeper Keck und Schade, welche den Gegnern immer wieder Kopfschmerzen bereiteten. Und auch die Vorderleute, besonders Baumecker und Urban, hielten den Vorsprung, durch energisches Eingreifen in die Angriffe der Wünsdorfer, fest. Die Hausherren konnten die Aktionen der Trebbiner indes nur noch durch harte Fouls stoppen, wofür sie von den Unparteiischen folgerichtig auf die Bank geschickt wurden. Als die letzten acht Minuten der ersten Hälfte anbrachen, lag der SC mit 12:15 in Front und die Wünsdorfer mussten bereits an ihre konditionellen Reserven gehen, um überhaupt noch dranzubleiben. Als das Halbzeitsignal ertönte und die Schiris bereits 10 Hinausstellungen verhängt hatten, wurde beim Stand von 15:20, pardon 16:19, die Seiten gewechselt.
Nach der Pause übernahm der SC gleich die Initiative und zog durch herrliche Treffer von Richter, Schönebeck und Wagner auf 21:29 (40. Minute) davon. Die SC-Mannen profitierten dabei immer wieder von Hinausstellungen ihrer frustrierten Gegner sowie dem, vom eigenen Betreuerstab geforderten, langen Passspiel, welches die Angriffsbemühungen erleichterte. In der 41. Minute dann der nächste Höhepunkt, als der bereits verwarnte Wünsdorfer Trainer von den Unparteiischen mit Rot auf die Tribüne geschickt wurde. Für die Trebbiner sah es eine Viertelstunde vor Abpfiff so aus, als würden sie die Partie nun locker nach Hause spielen. Aber aus ungeklärter Ursache riss nun im eigenen Spiel der Faden und der bis dato auf 8 Tore angewachsene Vorsprung schmolz zusehends. Die trotzigen MTV-Männer nutzten nun konsequent die Lücken in der plötzlich erstarrten SC-Deckung und profitierten weiterhin von katastrophalen Angriffsaktionen der Gäste, die es kaum noch schafften, den Ball an den gegnerischen „Sechser“ zu bringen. Als sich die Wünsdorfer auf zwei Tore herangekämpft hatten, kam das Time-out von der SC-Bank. Mit frischen Kräften und eindeutigen Ansagen sollten die möglichen Punkte doch noch geholt werden. Zwar kam der Abwehrriegel wieder etwas in Schwung, aber vorne tat man sich weiter schwer. Davon konnte besonders Höhne ein Lied singen, der gleich mehrfach freistehend kläglich vergab. Als die Wünsdorfer in der Folge jedoch ebenfalls des Öfteren am herausragenden Keck in der SC-Kiste scheiterten, reichten die Treffer von Pfaender und Richter, um die Begegnung mit „32:35“ für sich zu entscheiden. Durch eine insgesamt geschlossene Mannschaftsleistung kann der SC mit diesen beiden Punkten ein ausgeglichenes Punktekonto vorweisen und erhält sich für das neue Handballjahr bei gerade 4 Punkten Rückstand auf den Tabellenzweiten die Möglichkeit, vielleicht doch noch oben mitzumischen.
Es spielten: Steffen Schade, Sven Keck, Stefan Sternberg, Benni Stollin, David Müller, Torsten Wagner (13), Arne Pfaender (4), Jens Richter (5), Silvio Kahle, Rico Urban (5), Chris Schönebeck (4), Matthias Baumecker (3), Manuel Höhne (2)
Autor(en): Manuel Höhne