Erste Punkte für den SC

Mit einem Kantersieg beim chancenlosen TuS Sacro fuhr der bisher punktlose SC Trebbin seine ersten Punkte ein und löste sich damit vom Tabellenende der Handballverbandsliga Süd. Der Gegner musste wohl ausbaden, dass der Verband den Trebbinern am grünen Tisch in fragwürdiger Entscheidung alle Punkte genommen hat. Die Gastgeber gingen zwar vornehmlich durch ihren stärksten Spieler Silvio Krüger in Führung. Nach zweimaligem Ausgleich durch Torsten Wagner setzten sie sich sogar einmal kurz mit zwei Toren ab. Doch beim Stand von 5:5 sollte es das an diesem Tag für Sacro gewesen sein. In einem Spiel zweier schwacher Abwehrreihen trafen nun gleichermaßen Rico Urban, Benni Stollin, Arne Pfaneder und auch Jens Richter. Beim Stand von 17:9 ließen es die Gäste wenige Minuten vor der Pause etwas lockerer angehen. Das nutzte Sacro zum 15:19-Halbzeitstand, bei dem man aber nicht den Eindruck hatte, dass der Gegner das Spiel kippen könnte.
Den besseren Start in die zweite Spielhälfte hatten die gastgebenden Routiniers. Das war allerdings nur von kurzer Dauer. Torwart Hermann Glöde, in dieser Saison erstmals im Einsatz, parierte einige Male in bester Manier, und vorne läutete ein deutlich verbesserter Rico Urban mit einem seiner unnachahmlichen „Hämmer“ die Torejagd wieder ein. Eine Sacroer Auszeit in der 46. Minute beim Stand von 22:32 konnte für die Oldies dann wohl nur noch eine Verschnaufpause darstellen. In den letzten Minuten durften sich alle übrigen Trebbiner Feldspieler außer Stefan Sternberg, der mit einem Knaller an den Pfosten scheiterte – noch in die Toreliste eintragen. Beim Gegner blitzte hier und da altes spielerisches Können auf. So endete ein doch zum Schluß recht einseitiges Spiel mit 42:30 für die Gäste aus Trebbin. Zum nächsten Heimspiel empfängt der SC Trebbin am 23.10. um 15.30 Uhr den Nachbarn vom MTV Wünsdorf. Es spielten:
Hermann Glöde, Micha Schlecht; Chris Schönebeck (1), Arne Pfaender (7), Rico Urban (5), Torsten Wagner (10), Stefan Sternberg, David Müller (2), Jens Richter (7/1),Benjamin Stollin (5), Pierre Salo (1), Matthias Baumecker (1), Manuel Höhne (3)

Interessanter als die letzten Minuten waren dann die Informationen nach dem Spiel: Das Pokalspiel des SC Trebbin gegen Fürstenberg soll angeblich – so wussten andere Vereine zu berichten – am 1.10. ausgetragen werden. Bis gestern morgen lag allerdings noch keine offizielle Information bei Handballobmann Dirk Griebsch vor. Und vom Sacroer Gegner erfuhr man, dass der LHC Cottbus – Titelanwärter in der Regionalliga – aus dem gleichen Grund wie die Trebbiner um seine bisher erspielten Punkte bangt. So traurig es ist: Auch dort wird sich ein Rechtsanwalt des Vereins mit einer Sache beschäftigen, die jeden Menschen mit gesunden Menschenverstand zum Kopfschütteln veranlasst. Tenor der anwesenden Sportler: Es wird Zeit, dass die verkrusteten Denkstrukturen in Handball-Nordostdeutschland schleunigst beendet werden. Beispiele aus anderen Handballverbänden zeigen, dass die ihre Hausaufgaben schon vor einigen Jahren gemacht haben. Der SC Trebbin hat gestern – gestützt auf Recherchen in benachbarten Verbänden mit konkretem Entscheid zugunsten eines Vereins wie etwa des TV Cloppenburg, dessen Männerteam in der Oberliga, deren Damenmannschaft immerhin zweite Bundesliga spielt – Einspruch erhoben beim Verbandsschiedsgericht. Interessant ist, dass betroffene Verbände wie etwa Niedersachsen und Sachsen nach solchen Vorgängen ihre Ausweishandhabung so umgestellt haben, dass auch eine mit einfachster Denkart ausgestattete Person begreift, dass ins Erwachsenenalter wachsende Jugendliche mit Doppelspielrecht nicht ihre Spielberechtigung verlieren.
Der SC Trebbin wird mit ähnlicher Energie wie derzeit auf dem Spielfeld einen erfolgreichen Einspruch gegen den Bescheid des Staffelleiters anstreben. Man darf gespannt sein, ob der Einspruch gegen die festgefasste Meinung des Verbandsschiedsgerichtsvorsitzenden Wilfried Krüger Aussicht auf Erfolg hat. In einem Vorab-Telefonat des Trebbiner Trainers jedenfalls erweckte er nicht gerade den Eindruck, als ob er es vonnöten hielte, sich einmal einen basisorientierten Rechtsrat einzuholen – eine Aussage, die von einem Nichtjuristen in solcher Funktion nicht gerade vertrauenerweckend wirkt. Allerdings sind HVB-Verbandspräsident Olaf Ermling sowie HVB-Rechtswartin Diana Weyhrauch – von Beruf Rechtsanwältin – schon seitens des SC Trebbin informiert. Eine nachlässige Handlungsweise hinter den Verbandskulissen sollte damit zumindest schon einmal eingeschränkt sein.

Autor(en): Sigi Slatosch