Großer Kampf nicht belohnt

Der Auftritt beim Mitaufstiegsaspiranten aus Guben endete für die in dieser Saison ohnehin gebeutelte Trebbiner Männermannschaft erneut mit einer Niederlage. Dabei war die Partie bis zum Schluss absolut offen und hätte wohl auch zu Gunsten der Clauertstädter ausgehen können.
Dass die Begegnung bei den vor allem in der Rückrunde erstarkten Chemikern kein Spaziergang werden würde, war den Clauertstädtern bereits bei Abfahrt klar. Dennoch machte sich eine fast vollständige SC-Truppe, Keck und Urban stießen später dazu, auf den Weg, um die mögliche Chance zu nutzen und den Hinspielerfolg aus eigener Halle zu wiederholen. Mit Beginn des Spiels deutete sich eine packende Partie zwischen den Teams an, in der die SC-Riege einen guten Start erwischte. Vor allem die offensive 4-2 Deckungsvariante stellte den Gastgeber vor massive Probleme. Was hinten hervorragend funktionierte konnte im Angriff jedoch nicht in verwertbare Vorteile, sprich Tore, umgesetzt werden und so stand es in einer verbissen geführten Begegnung nach zehn Minuten 2:2. Zu den eigenen Abschlussschwächen gesellten sich von Beginn an völlig unverständliche Schiedsrichterentscheidungen, die den eigenen Ambitionen oftmals einen Riegel vorschoben. So machte man sich auf der SC-Bank bereits die ersten Gedanken, nachdem Stollin und Pfaender bereits nach 15 gespielten Minuten völlig ungerechtfertigt mit doppelter Zeitstrafe belegt und somit im weiteren Verlauf besonders gefährdet waren. Dennoch ließ man sich nicht beeindrucken und hielt das Spiel weiter offen. Nur mit dem Tore werfen wollte es einfach nicht klappen. Dabei bewies vor allem Müller, der an diesem Nachmittag eine klasse Partie bot, dass es auch anders geht und brachte den Ball sechsmal herrlich von außen im Chemiker-Tor unter. Aber wo er einschlug scheiterten andere, denn sowohl vom Kreis, der an diesem Samstag völlig abgemeldet war, als auch aus den Rückraumpositionen passierte auf Grund des zu dicht am Gegner aufgebauten Spiels einfach zu wenig. Dazu gesellten sich gleich mehrmals unnötige Ballverluste in aussichtsreichen Situationen. So gesehen konnten sich die Trebbiner mit dem 11:11 Pausenstand, der auch auf eine grandiose Torhüterleistung des jungen Dewender zurückzuführen war, durchaus geschmeichelt fühlen. Schließlich fanden die Gubener einfach kein Mittel gegen den Abwehrriegel.
Wohl wissend, dass noch alles offen war, begannen dir Gäste couragiert und ließen sich auch nicht von lautstarken und teilweise unter der Gürtellinie agierenden Gubener Zuschauern beeinflussen, aber dennoch gelang es nicht, das Spiel zu übernehmen. Im Gegenteil, durch die Schiedsrichter erneut und nachhaltig dezimiert konnte sich Guben einen 3-Tore-Vorsprung erarbeiten. Doch Trebbin steckte nicht auf. Zwei blitzsaubere und schnelle Kombinationen sowie verbessertes Zweikampfverhalten in Eins-zu-Eins-Situationen brachte die Clauertstädter wieder heran. Als man acht Minuten vor Schluss sogar die Führung erzielen konnte, hatten die Trebbiner sogar Sieg-Chancen. Aber das schien den Schiris, die in Hälfte zwei eine klare Tätlichkeit am Trebbiner Keeper „fast“ ungeahndet ließen, an diesem Tag nicht zu passen und so wurde die SC-Truppe mit den Zweiminutenstrafen gegen Höhne und Stollin (dritte = rot) belegt. Die daraus entstehenden Lücken konnten die Chemiker nun nutzen und bei Abpfiff einen 30:29 Erfolg bejubeln. So stand der SC nach einer kämpferischen und mannschaftlich geschlossenen Leistung abermals ohne Punkte da. Um in der nächsten Partie am kommenden Samstag gegen den SSV Friedland in eigener Halle punkten zu können müssen diesmal die Angriffsschwächen, verbessert werden. Wer die SC-Handballer bei ihrer schweren Aufgabe gegen den Vorjahres-Brandburgligisten Friedland unterstützen möchte, ist am Samstag um 18.30 Uhr im Trebbiner Sportkomplex herzlich willkommen.
Es spielten: Keck, Dewender, Sternberg, Stollin (1), Urban, Richter (8/1), Baumecker (1/1), Pfaender (4), Müller (6), Wagner (9/1), Kahle, Höhne

Autor(en): Manuel Höhne