Licht und Schatten im Trebbiner Sportkomplex

Am vergangenen Samstag konnte die Trebbiner Verbandsligatruppe ihren zweiten Heimsieg im sechsten Punktspiel der laufenden Saison einfahren. In einer für Zuschauer und Spieler packenden Partie behielt man gegen die angereisten Gäste aus Guben letztlich mit 37:31 die Oberhand.
Wie schon oft erwischten die Platzherren den besseren Start und übernahmen durch schnelles und konzentriertes Spiel nach der 0:1 Führung der Gäste sofort die Initiative. Eine aggressive Deckung, in der Pfaender auf der halbrechten Abwehrseite vorgezogen den gegnerischen Aufbau ein ums andere Mal ins Stocken brachte, bildete dabei immer wieder Ausgangspunkt für Ballverluste in den Gubener Reihen und sicher verwandelte Gegenstöße der Clauertstäder. Im Angriff kam man von nahezu allen Positionen zum Erfolg, da geschicktes Eins-zu-Eins-Verhalten den Heimakteuren Räume öffnete, die zu sehenswerten Treffern führten. Vollkommen verdient lag der SC bereits mit 7:2 nach nicht einmal 10 gespielten Minuten in Führung und die zahlreichen Fans auf den Rängen sahen ein recht ansehnliches Agieren ihrer Sieben. Doch wie schon in der Partie gegen Ruhland gelang es der Heimtruppe nicht, den Sack bereits zu diesem Zeitpunkt zuzumachen und die Fehlerquote stieg. Einer sicherer werdenden Gäste-Sieben gelang es nun zusehens den Trebbinern den Schneid abzukaufen und selber das Spiel zu kontrollieren. Dabei machten sich die Clauertstädter selber das Leben schwer, indem sie die Abwehraktivitäten zu Mitte der ersten Halbzeit beinahe vollkommen einzustellen schienen. Im Angriff führten unnötig vergebene Chancen, die eigentlich gar nicht als solche tituliert werden sollten, immer wieder zu schnell herausgespielten Kontertoren der Gäste, da das Umschalten zwischen Angriff- und Abwehrverhalten den Trebbinern nun ebenfalls Mühe bereitete. Sichtlich entnervt verfing man sich zunehmend in technisch unsauberen und überhastet abgeschlossenen Aktionen und der gegnerische Torwart wurde regelrecht berühmt geworfen. Symptomatisch dafür der vergebene Siebenmeter von Richter sowie glückloses Agieren von den Außenpositionen. Bereits in der 20. Minute war beim Spielstand von 13:13 von der Trebbiner Führung nichts mehr übrig geblieben. Auch die Bemühungen der Bank, durch Einwechslungen wieder Ruhe und Disziplin ins Trebbiner Spiel zurückzubringen, blieben fruchtlos und so konnte sich Guben kurz vor Schluss der ersten Hälfte durch einfache Tore aus Rückraum- und Kreisposition einen 18:14 Vorsprung herausspielen. Immerhin gelang es den Hausherren noch den Rückstand zu verkürzen, sodass beim Stand von 18:20 das Halbzeitsignal ertönte. Um den Neißestädtern nicht das Feld zu überlassen, musste in Halbzeit zwei unbedingt die Abwehr verstärkt werden, waren 20 Gegentore doch klares Indiz für die offenliegende Trebbiner Schwäche. Weiterhin galt es im Angriff wieder ruhig und besonnen zu Werke zu gehen, um die vorhandenen Schwachstellen der Gubener Abwehr zu nutzen und den Torhüter durch überlegte Würfe zu entkräften.
Zum Wiederanpfiff rückte mit Stefan Dorneburg eine Trebbiner Nachwuchshoffnung in den mittleren Abwehrblock. Im Angriff wechselte dieser mit Pfaender, der sich dadurch mehr auf seine kreativen Aufgaben im Angriff konzentrieren konnte. Diese Umstellung erwies sich als Glücksgriff, da Dorneburg seine Aufgabe sehr gut löste und der gesamten Deckung mehr Stabilität und Aggressivität einhauchte. Mit der wiedergewonnenen Sicherheit und Kampfeslust in der Abwehr waren die Unzulänglichkeiten in den Angriffsbemühungen der Gastgeber jedoch noch nicht behoben. Gleich reihenweise wurden aussichtsreiche Möglichkeiten vergeben und von sicherem Kombinationsspiel konnte nach wie vor keine Rede sein. Dennoch kam man bald zum 22:22 Ausgleich und das Spiel war nun wieder offen. In der Folgezeit konnte sich keine der Mannschaften absetzen, da Guben nun kräftemäßig nachließ und sich die Clauertstädter gleich mehrere Zweiminuten-Strafen einfingen. Beim Stande von 29:28 für den SC in der 50. Minute vergab Guben die Möglichkeit per Siebenmeter auszugleichen da die eingewechselte Torhüterreserve Dewender glänzend parierte. Von den Rängen angefeuert kam man seinerseits zum Torferfolg. Damit schien der Widerstand der Neißestädter gebrochen, die sichtlich bemüht nur noch mit Einzelaktionen gefährlich wurden. Die erstarkte Trebbiner Deckung ließ in den letzten 10 Minuten des Spiels nur noch 2 Gegentreffer zu. Im Angriff konnte der Vorsprung durch die wurfgewaltigen Wagner und Pfaender, der den Schlusspunkt erzielte, ausgebaut werden. Mit dem umjubelten und sicher nicht unverdienten 37:31 Sieg schafften es die jungen Trebbiner Handballer, die zuletzt unglückliche Serie von drei Niederlagen zu stoppen. Mit diesem Erfolg halten die Trebbiner zudem Anschluss an die obere Tabellenhälfte, da außer Lübben alle anderen Spitzenteams patzten.
Es spielten: Steffen Schade, Steve Dewender, Sven Keck (1), Stefan Sternberg, Stefan Dorneburg, Arne Pfaender (9), Jens Richter (6), David Müller (4), Torsten Wagner (12/2), Benni Stollin, Rico Urban (4), Manuel Höhne (1), Matthias Baumecker

Autor(en): Manuel Höhne