Ein abwechslungsreiches Handball-Pokalspiel sahen die rund 200 Zuschauer am Samstagmittag in der Trebbiner Sporthalle, in dem sich die drei Klassen höher spielende TSG Lübbenau erwartungsgemäß durchsetzte. Vor Trebbins Torwart Hermann Glöde, der erstmals nach langer Verletzungspause wieder Spielpraxis schnuppern durfte, stand die Abwehr ? insbesondere in der Mitte ? zunächst sicher gegen die langen Kerls aus Lübbenau. So sorgten Andre Huschke und Kapitän Jens Richter jeweils auch für eine kurzzeitige Führung gegen die Gäste. Doch dann übernahmen diese durch Tore ihrer Asse Schelleter, Wilde und Krüger die Führung. Jens Richter per Siebenmeter, Torsten Wagner, Basti Ueckert und Rico Urban hielten den Abstand lange Zeit in Grenzen. Offensichtlich merkten nun die Gäste, wo die Trebbiner Abwehr-Schwachstellen an diesem Tag lagen. Zudem gingen die Gastgeber im Angriff von ihrer disziplinierten Spielweise ab, versuchten sich in Experimenten und Einzelaktionen gegen einen Gegner, der dies kompromisslos mit Gegentoren bestrafte. Symptomatisch dafür ein Wurfversuch von Rico Urban nahezu vom Eckpunkt und kurz darauf bei einem Konter, als ihm freistehend der Ball aus der Hand rutschte. Aber genau er war es dann, der nach einer Auszeit per Trickwurf eine kleine Aufholjagd einläutete. So korrigierten die Gastgeber in den letzten Minuten vor der Pause einen 8-Tore-Rückstand mit sehenswerten Treffern von Torsten Wagner und Abstauber Benni Stollin auf nur noch 16:21.
Zu Beginn der zweiten Spielhälfte traf Benni Stollin mit einem knallharten Wurf zum 17:21.
Nun witterten die Gastgeber Morgenluft, wollten unbedingt mehr ? und wurden dabei offensichtlich nicht Herr ihrer Nerven. Ein regelrechter Black-out ließ Lübbenau mit neun Toren in Folge bis zur 41. Minute uneinholbar auf 17:30 davonziehen. Dann aber trauten die rund 200 Zuschauer ihren Augen nicht. Sicherlich begünstigt durch einige gegnerische Auswechslungen, aber auch durch eine positivere Spiel-Einstellung nach einer Auszeit holte der SC Tor um Tor auf. Ganze vier Lübbenauer Tore ließen Torwart Micha Schlecht und seine Vorderleute in den letzten zwanzig Minuten noch zu. Vorne trafen sie ? forciert durch schnelles Spiel von Torsten Wagner und Arne Pfaender – selbst noch neunmal. Jedes Tor feierten die Trebbiner Anhänger auch gebührend wie vorgezogene Weihnachtsgeschenke. So blieb die Niederlage gegen einen solchen Gegner unter den derzeitigen Umständen mit 26:34 noch im Rahmen. Finden die Langverletzten Gloede und Pfaender wieder zu alter Form, können wieder mehr Spieler am regelmäßigen Training teilnehmen und ? vor allem ? bleiben sie von größeren Ausfällen verschont, sollte Trebbins gutem Spielerpotential vielleicht die kleine Sensation gelingen, den Sprung in die nächsthöhere Klasse zu schaffen. Am Abend hatten Richter & Co jedenfalls allen Grund, ihre bisher insgesamt so erfolgreiche Saison gebührend zu feiern. Das erste Heimspiel im neuen Jahr ist am Samstag, den 22.01.2004 um 16 Uhr gegen Motor Wildau II.
Autor(en): Sigi Slatosch