Sang- und klanglos ausgeschieden

Die Fahrt zum Pokalspiel traten die Trebbiner Handballer einmal mehr mit einer ?Restetruppe? an. Einige Stammspieler hatten familiäre oder auch Urlaubstermine, dazu fielen Verletzte aus, und zu allem Überfluß sorgte der Grippevirus für weitere Ausfälle. Unter diesen Umständen wollte man beim bisher noch ungeschlagenen Tabellenzweiten der Landesliga Nordost in Werneuchen mit bedächtigem Spiel die Minimalchance zu nutzen versuchen. Bis zur 14. Minute ging das Konzept auch auf. 8:7 stand es da, und der Gegner ging zur Manndeckung für den bis dahin viermal erfolgreichen Jens Richter über. Zwar ließ der sich davon nicht allzu sehr beeindrucken und traf schießlich insgesamt zehnmal, doch von einem geregelten Aufbauspiel der übrigen Trebbiner war dann nichts mehr zu sehen. Selbst eine Auszeit konnte nicht verhindern, dass der Gegner unter ohrenbetäubendem Lärm von mindestens 15 Pauken und Trommeln sich nach zahlreichen Trebbiner Abspielfehlern auf 16:7 absetzte. Marcel Kroop fand überhaupt nicht ins Spiel, und die übrigen, die unbedingt einen Antreiber gebraucht hätten, spielten wie gelähmt. Wenigsten trafen die Trebbiner in den letzten Minuten der ersten Spielhälfte noch das eine oder andere Mal, so dass es ?nur? mit 24:13 für die Gastgeber in die Pause ging.

In der zweiten Halbzeit standen die Trebbiner zunächst auch in der Abwehr besser, verhinderten vor allem durch schnelles Zurücklaufen einige Kontertore, doch dann legten die Gastgeber erneut eine Abstauberserie von 8 Treffern hin. Damit war das Spiel mehr als entschieden. Lichtblick in den letzten 10 Minuten immerhin der Einsatz des jungen Stefan Sternberg auf der Mittelposition. Er konnte zwar die extrem hohe 49:27 Niederlage nicht mehr verhindern. Es sollte aber den älteren Spielern zu denken geben, wenn er als körperlich nicht unbedingt überragender und noch dazu gerade mal der B-Jugend entwachsener Spieler in dieser kurzen Phase drei Treffer gegen einen Gegner erzielt, dem eine homogene, aber auch nicht überragende Leistung zu einem Kantersieg reichte. Rund zwanzig Gegentore durch Konter sprechen da eine deutliche Sprache. Die o.a. ?Restetruppe? fühlte sich allerdings ? wie in einigen Vorbereitungsspielen bereits zu Saisonbeginn ? durchaus alleingelassen von dem einen oder anderen Kameraden. Das dürfte zwar keine Entschuldigung für das Desaster sein, war aber sicherlich nicht gerade besondere Motivation. Wenn über 10 Spieler fehlen, dann ist hier und da die Einstellung zum Sport und zur Gruppe zu überdenken, sonst wird die eigentlich talentierte Truppe keinen langfristigen Erfolg haben. Und darum wäre es schade.

Autor(en): Sigi Slatosch