Überraschend klar siegten die Trebbiner Handballer im Duell der beiden Verbandsliga-Aufsteiger beim Ruhlander HV. Dabei hatte es vor der Abfahrt noch arges Zittern um Torwart Micha Schlecht gegeben, der seine Knieschmerzen überwand und mit einer glänzenden Partie den Grundstein zum Erfolg legte. So entwickelte sich in der Schwarzheider BASF-Sporthalle zwischen zwei jungen Mannschaften ein temporeiches Spiel. Bezeichnenderweise sorgten Arne Pfaender und Benni Stollin schnell für eine Trebbiner 2:0-Führung, die der Gegner über die Außenposition und durch Konter ausglichen. Nach 12 Minuten führten die Gäste nach phasenweise gelungenen Spielzügen mit 9:6. Unstimmigkeiten in der Abwehr führten wieder zum Ausgleich, schließlich sogar nach einem zweiten Gastgeberkonter zur Ruhlander 12:11-Führung. Doch das sollte an diesem Tag auch die letzte Führung des letztjährigen Meisters der Landesliga Südwest gewesen sein, denn nun fingen die Trebbiner die Konter ab. Die eingewechselten Rico Urban mit einem Gewaltwurf und Matthias Baumecker per Konter kehrten das Blatt schnell wieder um. Und als Micha Schlecht beim Stand von 16:14 für Trebbin einen Siebenmeter hielt, verloren die Gastgeber offensichtlich kurzzeitig den Faden. Zwar vergab der unter Form spielende Jens Richter noch ein paar glasklare Chancen. Dennoch bauten die Clauertstädter mit einem Treffer von David Müller den Vorsprung auf 21:16 zur Halbzeitpause aus.
Nach dem Wiederanpfiff legten die Gäste nach und führten bald mit 7 Toren Vorsprung.
Aber die technisch versierten Gastgeber kämpften sich – angefeuert vom lautstarken Publikum – noch einmal heran. Zwölf Minuten vor Schluß beim Stand von 31:27 eine Schrecksekunde für den SC, als die Schiedsrichter den gerade sich „warm schießenden“ Torsten Wagner erstmals in seinem Leben – und durchaus etwas unglücklich – disqualifizierten. Ruhland kämpfte sich auf 32:30 heran, witterte noch einmal Morgenluft. Trebbin wankte. Doch durch die Wiederhereinnahme von Jens Richter für den im Angriff noch zu nervösen Pierre Salo und Angriff-Abwehrwechsel von Pfaender/Höhne fand Trebbin wieder ins Spiel. Vor allem Sven Keck zeigte sich jetzt mit drei Treffern in Folge von seiner besten Seite. Kurz vor Spielende durfte schließlich auch der siebzehnjährige Youngster Chris Schönebeck aufs Parkett, der die Gunst der Stunde nutzte und gleich sein erstes Tor im Männerdress erzielte.
Der SC Trebbin gewann schließlich deutlich mit 40:35 durchaus verdient, denn sie hatten an diesem Tag eine kämpferisch vorbildliche Mannschaftsleistung gezeigt und mit Micha Schlecht den besseren Torwart auf ihrer Seite. Sorgen standen dennoch auf der Stirn des Trainers, denn aller Voraussicht nach stehen ausgerechnet Schlecht und Richter wegen Schiri-Termins am kommenden Samstag im ersten Heimspiel gegen Ortrand (18.30 h) nicht zur Verfügung. Es spielten:
Micha Schlecht; Jens Richter (5/1), Torsten Wagner (4), Sven Keck (6/2), Rico Urban (1), Manuel Höhne, Matthias Baumecker (1), Benjamin Stollin (11), David Müller (2), Pierre Salo, Arne Pfaender (9), Chris Schönebeck (1)
Autor(en): Sigi Slatosch