SC-Handballer mit Nervenflattern

Es war schon eine andere Ausgangsposition als in den vergangenen zwei Jahren. Viel haben sich die Trebbiner Landesliga-Handballer für die neue Saison vorgenommen. Dazu musste ein Sieg auch im ersten Heimspiel gegen den letztjährigen Tabellennachbarn Fürstenberger SV her ? und das unter denkbar schlechten Voraussetzungen. Neben den bereits am Samstag beschriebenen Aufstellungssorgen musste kurzfristig noch ein etwas angeschlagener Christian Kaplick für den noch nicht spielberechtigten ?Ersatz-Torhüter? Ralf Kornack zwischen die Pfosten. Der machte in den ersten Minuten seine Sache gut. Doch als die sehr nervös aufspielenden Trebbiner vorne nicht trafen, hinten aber ein ums andere Mal vor allem von außen relativ leichte Treffer zuließen, standen sie schnell mit 1:6 im Hintertreffen. Inzwischen waren Kapitän Jens Richter und Torwart Micha Schlecht eingetroffen, hatten sich im Hallenflur erwärmt, und mit Jens Richters erfolgreichem Siebenmeter zum 2:6 hofften alle auf die Wende. Mit Richters nächstem, aber verworfenem Siebenmeter schien erste Resignation einzukehren. Beim Stand von 4:10 mußte dann Micha Schlecht ins Tor. Er setzte gleich mit einigen Glanzparaden das Signal zur Aufholjagd. Die Halle tobte, als Jens Richter eine Minute vor der Pause den Anschlusstreffer zum 10:11 erzielte, Schlecht im Gegenzug erneut bravourös parierte. So hatten die Trebbiner es in der Hand, bereits zur Pause in aller Ruhe den Ausgleich zu erzielen. Doch eine Undiszipliniertheit in Angriff wie Abwehr ließen den Gegner per Siebenmeter zum 10:12 Halbzeitstand kommen.

In der zweiten Halbzeit holte Trebbin schnell auf und ging nun auch mit 13:12 nach dem dritten Treffer des Neuzugangs Rico Urban in Führung. Wer allerdings hoffte, dass Trebbin nun diese Führung ausbauen könnte, sah sich getäuscht. Spielmacher Torsten Wagner schien inzwischen doch deutlich frustriert, denn kaum andeutungsweise setzten seine Mitspieler die in vielen Stunden eingeübten Spielzüge um. Fang- und Abspielfehler in aussichtsreichen Positionen häuften sich. Da konnte man von Glück reden, dass nun die beiden Youngsters Benni Stollin und Sven Keck die Übersicht behielten und mit vier Treffern die Führung zumindest auf 18:16 ausbauten. Als Jens Richter kurz vor Schluß nach einem der vielen Trebbiner Konter das 19:18 erzielte, der Gegenangriff schnell abgefangen werden konnte, war das Spiel zugunsten des SC Trebbin entschieden. Bedauerlich allerdings erneut das Auftreten einzelner Fürstenberger ? insbesondere des Betreuers – , die offensichtlich ihre Nerven nach dem Eklat im Frühjahr immer noch nicht im Griff haben und die allgemeine Hektik noch unnötig schürten. So sahen die vielen Zuschauer, die ihre Mannschaft toll unterstützten, zwar kein schönes, aber spannendes Spiel, in dem sich die beiden jungen Schiedsrichter mit ihrer Ruhe ein Sonderlob verdienten. Am kommenden Wochenende muß der SC in Wildau antreten, wo sie zuletzt einen der wenigen Punkte der vergangenen Rückrunde abgaben.

Autor(en): Sigi Slatosch