SC Trebbin verliert zuhause

Der Sonntagnachmittag begann zwar mit eitel Sonnenschein, doch irgendwie war es anders als sonst: Schon auf den Rängen der Sporthalle in der Goethestraße sah man nicht so viele Gesichter wie gewohnt. Kein Anlaß zur Unruhe, denn soviel Zuschauer muß erst einmal ein anderer Handballligist auf die Beine bringen. Aber die publikumsverwöhnten Trebbiner Landesligahandballer hätten ? natürlich ? gern mehr als die diesmal rund 150 Zuschauer gesehen. Noch ohne den verletzten Spielmacher Arne Pfaender, aber wieder mit Torsten Wagner, hofften Jens Richter & Co insgeheim, dem Staffelfavoriten Chemie Guben ein Bein stellen zu können. Pech gleich nach zwei Minuten, als ?Ersatzspielmacher? Guido Höhn vorerst verletzt ausscheiden musste. Ehe sich an seiner Stelle Marcel Kroop akklimatisiert hatte, stand es bereits 1:4 für die Gäste. Doch dann kamen die Gastgeber immer besser ins Spiel und führten nach einem schönen Treffer von eben Marcel Kroop nach 15 Minuten mit 6:5. Den guten Lauf der Trebbiner unterbrach erneut eine Verletzung ? und dies schon wieder auf der für jede Mannschaft wichtigen Mittelposition. Immerhin ließen sie ? auch dank eines sicheren Siebenmeterschützen Torsten Wagner – bis zur Pause lediglich den Ausgleich zum 10:10 zu.

In der zweiten Halbzeit wollten die Trebbiner unbedingt den Sieg, kämpften in der Abwehr und führten auch bald mit 2 Toren. Doch das war wohl das Signal für manch einen auf dem Parkett zu besonders ?körper-betontem? Einsatz. Zwar stellten die Schiris nun auch laufend Spieler vom Platz, doch die Unruhe blieb im Spiel. Wie so oft, führte eine Auszeit der Trebbiner auch nicht zu Vorteilen, sondern zu einem unerklärlichen Einbruch mit einer 6-Toreführung für die Gäste. Drei wichtige Tore erzielte in dieser Phase der wieder ins Spiel genommene Guido Höhn, und zwei Minuten vor Schluß führten die Gäste ? nach Manndeckung der Trebbiner -nur noch mit zwei Toren. Das war so recht nach dem Geschmack der Zuschauer, die ihre Spieler lautstark antrieben. Eine Unachtsamkeit bei eigenem Überzahlspiel ließ aber den Gegner die Führung auf 22:25 ausbauen. Das war dann das Endresultat einer Begegnung, die durchaus auch hätte anders enden können. Dazu hätten allerdings die Trebbiner Rechtsaußen wenigstens hier und da eine ihrer Chancen verwerten müssen, während die Trebbiner Torwächter es auf gleicher Seite den Angreifern doch etwas leicht machten.

Bis zum nächsten Meisterschaftsspiel am 25. Oktober in Calau haben die vielen verletzten Trebbiner Spieler nun Zeit, sich zu regenerieren. Beim Pokalspiel am Samstagabend beim Tabellenzweiten der Landesliga Nordost in Werneuchen wollen sie sich zwar so teuer wie möglich verkaufen. Doch wird in erster Linie die Gesundung der Spieler im Vordergrund stehen müssen, um nicht wieder wie im Vorjahr eine halbe Saison in Notbesetzung spielen zu müssen. Gelingt das, könnte zumindest schon einmal in Calau wieder ein doppelter Punktgewinn möglich sein.

Autor(en): Sigi Slatosch