SC verschenkt erneut Punkt

Mit Handball hatte das Spiel der beiden Verbandsligisten Dahlewitz und Trebbin am Sonntagnachmittag zur besten Kaffeezeit bestenfalls phasenweise zu tun. Bei den gastgebenden Dahlewitzern war das noch verständlich, fehlten mit Dominik Schobelt und Bert Breuer zwei ihrer allerbesten, und im Laufe des Spiels fielen noch drei Spieler mit Disqualifikationen aus. Die Gäste aus Trebbin hingegen konnten bis auf Sven Keck aus dem Vollen schöpfen. Da nutzt es auch nichts, wenn einige Trebbiner Spieler mit den Schiris haderten,die den Gegner nun wirklich nicht bevorteilten; da nutzte es ebenso wenig, dass sie reihenweise Chancen besaßen. Doch wer allein wieder vier Siebenmeter verwirft, serienweise Konter verstolpert, bei Überzahlspiel nicht einmal ansatzweise den Versuch macht, einen der guten Außen freizuspielen, in der Abwehr den Dahlewitzer Linkshänder Mario Neitzel (10) trotz späterer Manndeckung regelrecht zum Spiel des Jahres treibt, der hat den Sieg nicht verdient. Als Benni Stollin einen Siebenmeterstrafwurf zur 9:7-Führung für Trebbin verwandelte, dachte man noch, dass sich nun das Blatt endlich wenden könnte. Doch was allein in den folgenden 7 Minuten auf beiden Seiten geschah, konnte den Trainern nur die Schamröte ins Gesicht treiben. Aber auch die Einwechslung frischer Kräfte half wenig. Als den Gastgebern wenigstens der Anschlusstreffer gelang und Torsten Wagner einen Siebenmeter an die Latte setzte, nutzten die Gastgeber die wieder einmal einsetzende kurzzeitige Resignation der Trebbiner zur 11:10-Halbzeitführung.
Nach der Pause führte Trebbin zwar zumeist mit einem Tor, doch eine schwache Abwehr, reihenweise Fehlpässe bei Kontern und katastrophale Konterchancenverwertung ließen zwar eine kurzzeitige Trebbiner Drei-Tore-Führung zum 21:18 zu. Weil sich aber an der Gesamteinstellung nichts Grundlegendes änderte, endete ein Spiel auf eher Landesliganiveau 25:25. Damit hat der SC Trebbin auch im dritten Auswärtsspiel hintereinander nicht gewonnen und rutschte wieder auf den 4. Tabellenplatz.
Es bleibt nur zu hoffen, dass gerade ein Spieler wie Jens Richter, der in allen Saisons zuvor zu den spielerisch stärksten und erfolgreichsten Torschützen zählte, sich aber derzeit regelrecht auf die Bank spielt, wieder den Schalter zum richtigen Spiel findet. Wie auch Außen David Müller, der zu altem Selbstbewusstsein finden muß. Wie aber auch ein Youngster Chris Schönebeck, der sein Talent diszipliniert in Training und Spiel einbringen sollte. Gute Ansätze zeigten da wenigstens Pierre Salo und Stefan Sternberg, wenn auch ihr Einsatz zum großen Glanz wenig Zeit ließ. Zwei dringend notwendige Trainingswochen bleiben den Trebbinern noch, um sich für das Spiel gegen Spitzenreiter Finsterwalde richtig einzustimmen.
Es spielten: Hermann Gloede, Micha Schlecht; Torsten Wagner (5), Jens Richter (2/1), Stefan Sternberg, Manuel Höhne (3), Matthias Baumecker (1), Pierre Salo (1), Benjamin Stollin (4/2), David Müller, Rico Urban (4), Arne Pfaender (5), Chris Schönebeck, Silvio Kahle.

Autor(en): Sigi Slatosch