Schadensbegrenzung in eigener Halle

Mit Bezug auf die derzeitige Tabellensituation in der Brandenburgischen Verbandsliga konnten die Trebbiner Handballmänner im letzten Heimspiel der Saison dafür sorgen, sich aus dem Abstiegsdrittel herauszuhalten. In einer zugegebenermaßen wenig spektakulären Partie konnte ein 32:19 Erfolg über die Vertretung des MTV Wünsdorf erspielt werden. Das es sich bei den Wünsdorfern wirklich nur um eine Vertretungstruppe handelte, lag schon in der Tatsache begründet, dass mindestens drei Stammspieler, darunter die Leistungsträger Kruppke und Gerigk, verletzungsbedingt fehlten. Und so musste der MTV mit einer zusammengeflickten Formation aus erster und zweiter Mannschaft in den gut besuchten Trebbiner Hexenkessel. Von der ersten Minute gaben die Hausherren den Ton an sorgen durch eine schnelle 4:1 Führung für einen guten Start in die Begegnung. Wünsdorf konnte erwartungsgemäß nur von der Kreisposition gefährlich werden, aber selbst dies bereitete den Gästen große Mühe. Hatte man sich auf Trebbiner Seite doch gerade die verbliebenen Möglichkeiten der Gegner ausgeschaut und mit Wagner und Müller einen robusten und agilen Mittelblock aufgestellt. In einer sehr einseitigen Hälfte eins setzte sich der SC Tor um Tor auf 11:3 ab und sorgte schon vor dem Halbzeitpfiff für klare Verhältnisse. Und dies obwohl längst nicht alle Möglichkeiten auf Seite der Hausherren im MTV-Kasten untergebracht werden konnten. Vor allem Müller erlebte im Vorwärtsgang einen grausigen Tag und scheiterte des Öfteren in freier Wurfposition am gegnerischen Keeper. Zumeist wurden die Clauertstädter über die rechte Angriffsseite erfolgreich, da sich Wagner und Richter von der unsortierten MTV-Abwehr geradezu eingeladen fühlen durften und dem Gästekeeper ein ums andere Mal alt aussehen ließen. Nachdem sich die Heimsieben schon 10 Minuten vor dem Halbzeitsignal einen komfortablen 8 Tore-Vorsprung erlaufen hatte – die meisten Treffer konnten durch schnell eingeleitete Tempogegenstöße erzielt werden – verflachte die Partie doch etwas und die Trebbiner Bank hatte doch ihre liebe Müh, die Akteure auf dem Parkett zu motivieren. Beim Stand von 18:9 für den SC ging es in die Kabinen. Hier gab es trotz des hochverdienten Spielstandes auch Kritik. Unbedingt sollte verhindert werden, sich vom Gegner einlüllen zu lassen. Und auch die eingeschlichenen Schwächen im Abwehrriegel mussten abgestellt werden.
Als die Schiedsrichter aus Herzberg, die einen ruhigen Abend verlebten, zur zweiten Hälfte baten, legte die SC-Riege eine Schippe drauf und baute den Vorsprung weiter aus. Der MTV, sicherlich auch konditionell schon etwas angeschlagen, hatte den schnellen Trebbiner Angriffen einfach nichts entgegenzusetzen. Obwohl „schnell“ in diesem Zusammenhang wohl etwas optimistisch ausgedrückt ist, erwischten die SC-Angriffe den MTV-Abwehrriegel zumeist in der Rückwärtsbewegung, welcher mit zunehmender Spieldauer dazu genötigt war, die SC-Akteure mit unfairen Mitteln zu stoppen. Die daraus resultierenden Siebenmeter-Entscheidungen boten eine gute Gelegenheit für Kahle, der trotz gebrochener linker Hand das SC-Trikot übergestreift hatte und von den sechs Möglichkeiten fünf eiskalt versenkte. So plätscherte das Spiel ohne weitere Höhepunkte seinem Finale entgegen, in dem nun auch die Bankakteure noch mal ihre Möglichkeit erhielten. Von einigen sehenswerten Paraden des Trebbiner Feldspieler-Torwarts Schönebeck, mit denen er den ohnehin zahnlosen Wünsdorfern, wohl auch den letzten Willen abnahm und einigen herrlichen Treffern von Keck am gegnerischen Kreis abgesehen, tat sich nicht mehr viel. So erlebten die Zuschauer, die sich sicherlich eine etwas spannendere Begegnung erhofft hatten, einen nie gefährdeten 32:19 Kantersieg ihrer Truppe. Der Besuch des letzten Trebbiner Heimauftritts dürfte für die zahlreichen Trebbiner Fans aber dennoch ein gelungener Saisonausklang gewesen sein, denn zum einen wurde ihnen in der Halbzeitpause durch die von Frau Liersch trainierte Tae-Bo Gruppe tolle sportliche Unterhaltung geboten und andererseits mundeten die bereitgehaltenen Köstlichkeiten zum ausgeschenkten Freibier sicherlich allen Anwesenden bei vorsommerlichen Temperaturen. Der letzte Saisonauftritt der SC-Riege findet nächste Woche beim abstiegsgefährdeten BSV Luckau statt.
Es spielten: Dewender, Schönebeck, Richter (5), Stollin (4), Baumecker (1), Pfaender (3), Müller (1), Huschke (1), Keck (2), Kahle (5/5), Wagner (10), Dorneburg, Höhne

Autor(en): Manuel Höhne