Es sollte ein erfolgreiches Wochenende werden für die Trebbiner Handballer. Zuerst gewann ein junges Reserveteam das erste Kreis-Halbfinalpokalspiel gegen MTV Wünsdorf II knapp mit einem Tor und verschaffte sich damit eine zwar nicht berauschende, aber positive Voraussetzung für das Rückspiel. Thema schien für einige Wünsdorfer allerdings mehr die Verletzung ihres Verbandsliga-Goalgetters Alex Gerigk aus der Vorwoche zu beschäftigen. Von Trebbiner Seite gab es dazu nur den Kommentar, dass eine bewusste Verletzung zum „Spieler ausschalten“ völliger Unsinn ist, die Verletzung recht unglücklich geschah und man dem Spieler des benachbarten Vereins eine schnelle Genesung wünscht. Im folgenden Spiel der B-Jugend-Landesliga verteidigten die Griebsch-Schützlinge gegen die an diesem Tag mit gleich zwei Teams antretende BSG Stahl Eisenhüttenstadt durch einen ungefährdeten Sieg ihre Tabellenführung, die sie nach der Niederlage des ärgsten Verfolgers auf drei Punkte ausbauten.
Da konnte die Verbandsligasieben des SC wohl kaum zurückstehen und gewann ebenso ihr Spiel gegen einen Gegner, der ihnen in der Hinrunde noch die einzige Niederlage beigebracht hatte. Eine lange nicht gesehene blitzsaubere Abwehrarbeit ließ die Routiniers der Gäste zu Beginn schier verzweifeln. Rico Urban machte eine glänzende Partie auf der halbrechten Verteidigerposition, auf der er zwischenzeitlich vom aus norddeutschen Gefilden heimgekehrten Andre Huschke tatkräftig unterstützt wurde. In der Mitte harmonierte Torsten Wagner mit dem nach längerer Pause wieder eingesetzten Sven Keck bestens. Und wenn „Kecki“ eine Pause brauchte, so sprang für ihn mit dem A-Jugendlichen Dennis Münzer ein regelrechtes Abwehrnachwuchs-As ein, der sich bei seinem Debut hervorragend einfügte. Dem stand die linke Abwehrseite diesmal kaum nach. Und nachdem Torwart Hermann Gloede auch noch den ersten Siebenmeter hielt, war klar, dass diesmal ein auch von der kämpferischen Einstellung her anderes Team als in Wünsdorf auf dem Parkett stand. Im Angriff ging noch dazu – nach anfänglichlich leichter Ladehemmung – regelrecht „die Post ab“. Im schnellen Angriffswirbel der Trebbiner, die – angetrieben von Arne Pfaender – immer wieder mit gekonnten Spielzügen zu Treffern kamen, drohten die Gäste regelrecht unterzugehen. Selbst mehrere Pfostentreffer und Unterzahlspiel konnten die Trebbiner nicht mehr zurückhalten. Und wenn 10 der 11 Feldspieler in der ersten Spielhälfte an den sehenswerten Toren beteiligte waren, so weiß man, dass es eine insgesamt bis dahin begeisternde Trebbiner Mannschaftsleistung war, die die 200 Zuschauer zum Pausenstand von 18:11 mit großem Beifall honorierten.
Doch nach dem Seitenwechsel schienen die Trebbiner alles vergessen zu haben. Vergebene Konterchancen und Nachlässigkeiten vor allem auf der rechten Außenabwehrposition ließen die Gäste bald wieder auf drei Tore herankommen. Da nun auch Hinausstellungen ein geordneteres Spiel schwieriger machten, hielt lediglich ein sicherer Siebenmeterschütze Chris Schönebeck den Trebbiner Vorsprung. Aus einem nun aber auf beiden Seiten immer zerfahreneren Spiel, in dem es schließlich auf beiden Seiten mehrere Ausschlüsse gab, lösten sich nach der Einwechslung von David Müller die Trebbiner dank einer wieder stabileren Abwehr als erste. Vorne sorgten in dieser Phase vornehmlich Sven Keck und Torsten Wagner für die nötigen Tore. Als der eingewechselte Torwart und Pechvogel Micha Schlecht wieder einmal wegen einer Knieverletzung ausfiel, konnte das beim Spielstand von 32:23 den Sieg der Clauertstädter auch nicht mehr gefährden. Benni Stollin war es schließlich vorbehalten, per Siebenmeter das letzte Tor zum Trebbiner 34:28-Sieg zu erzielen. Es spielten:
Hermann Gloede, Micha Schlecht; Jens Richter (6), Rico Urban (5), Chris Schönebeck (5/4), Benjamin Stollin (3/1), Arne Pfaender (3), Torsten Wagner (5), Dennis Münzer, Andre Huschke (1), David Müller (1), Sven Keck (4/1), Stefan Sternberg (1)
Autor(en): Sigi Slatosch