Trebbiner besiegen sich selbst

Außer Rand und Band waren die Trebbiner Verbandsliga-Handballer beim viertletzten Spiel der laufenden Meisterschaft in Lübbenau. Ein Sieg beim Tabellenvierten sollte ein großer Schritt Richtung Vizemeisterschaft sein, hatten sie im Hinspiel doch noch deutlich zuhause gewonnen. Die ersten Minuten sahen auch gar nicht so schlecht aus. Zwar gingen die Gastgeber zweimal in Folge in Führung, doch Sven Keck und Rico Urban glichen jeweils nach schönem Spielzug aus. Schließlich hielt Hermann Gloede auch den ersten Siebenmeter, doch dann nahm das Unheil seinen Lauf: Jens Richter tankte sich durch, traf nicht, verletzte sich aber so stark, dass er ausscheiden musste. Doch wenn man nun gedacht hatte, dass nun einerseits die Abwehr durch den eingewechselten Huschke eher noch stabiler, der Angriff mit dem erfahrenen Pfaender auf der linken Angriffsseite sogar durchschlagskräftiger sein könnte, sah sich getäuscht. Den schnellen, aber nicht körperlich übermäßig starken Sebastian Köhler hielten oft nicht einmal drei Mann in der Abwehrmitte, und die Gastgeber nutzten bald ihre Siebenmeterchancen sicher. Dagegen fanden die Trebbiner ihren Spielrhythmus nicht, was vor allem Arne Pfaender zu mehreren „Fahrkarten“ veranlasste, und Trebbiner Konter endeten wieder einmal aufgrund technischer Fehler eher im eigenen als im gegnerischen Tor.
Beim Stand von 4:9 für Lübbenau sorgte eine Manndeckung für Köhler für eine leichte Besserung, doch da im Angriff auch die Hereinnahme von Pierre Salo und Chris Schönebeck nicht für mehr Sicherheit sorgte, die Trebbiner noch dazu mit acht Zweiminutenstrafen laufend in Unterzahl spielten, die letztlich im endgültigen Ausscheiden von Andre Huschke gipfelte, führten die Gastgeber zur Halbzeitpause mit 14:10.
Die zweite Spielhälfte begann Trebbin mit drei Feldspielern, und das nutzte der Gegner zum kurzzeitigen Ausbau der Führung. Doch jetzt rissen sich die Trebbiner zusammen. Allen voran Rico Urban, dermit gleich einer Serie von schönen Treffern zeigte, wie seine Kameraden die gegnerische Abwehr an diesem Tag hätten übertreffen können. Und da Youngster Chris Schönebeck nun auch einige Siebenmeter sicher verwandelte, fand Trebbin über den Kampf wieder etwas ins Spiel. Zwanzig Minuten vor Schluß war das Spiel beim Stand von 17:19 wieder offen. Vielleicht verleiteten drei Treffer von Arne Pfaender in Folge nun den Trainer dazu, ihn trotz zu leichtsinniger Abwehrleistung weiter im Spiel zu belassen. Nach einem kaltschnäuzig verwandelten Siebenmeterheber von Schönebeck zum 21:22 schienen die Clauertstädter das Spiel auch noch kippen zu können. Doch in den Schlussminuten bestraften die Lübbenauer die insgesamt zu nachlässige Abwehr mit einfachen Toren, so dass selbst eine Manndeckung nicht mehr half. Wer allerdings allein wieder bei den zahlreichen Kontermöglichkeiten so viele technische Fehler produziert wie die Trebbiner, der muß sich über eine 23:26-Niederlage nicht beklagen. Damit könnte der zweite, eventuell sogar der dritte Platz noch in Gefahr geraten, da für die direkte Konkurrenz die leichteren Restspiele anstehen. Aber aussichtslos ist die Situation nicht bei zwei Heimspielen und einem Auswärtsspiel. Es spielten:
Hermann Gloede, Ralph Kornack; Torsten Wagner (3), Jens Richter, Manuel Höhne, Matthias Baumecker, Pierre Salo, Benjamin Stollin (1), David Müller, Rico Urban (7), Arne Pfaender (6), Chris Schönebeck (5/3), Sven Keck (1), Andre Huschke

Autor(en): Sigi Slatosch