Zwei Stunden Anfahrt nach Guben sind normalerweise nicht gerade förderlich für einen guten Einstieg in ein Meisterschaftsspiel. Doch am Samstagnachmittag hatten sich die Trebbiner Landesliga-Handballer offensichtlich vorgenommen, dem Tabellenführer ein Bein zu stellen. In der Abwehr standen sie solide und verleiteten den Gegner zu zahlreichen Fehlwürfen, während vor allem Basti Ueckert und Jens Richter ein ums andere Mal trafen. Nach 20 Minuten führte Trebbin mit 10:6, und es schien sich eine Überraschung anzubahnen. Doch mehrere Tore aus der halblinken Gubener Position deuteten eine Kehrtwendung an. Trotz einer Auszeit konnten Jens Richter & Co einen 11:12-Pausenrückstand nicht verhindern.
Im zweiten Durchgang glich Jens Richter schnell zum 12:12 aus, und letzterer sowie Torsten Wagner verschenkten zwei sogenannte todsichere Chancen. Als dann auch noch nach einem Gubener Konter Basti Ueckert eine doppelte Zweiminutenstrafe einheimste und disqualifiziert wurde, was selbst unter den Gastgebern Kopfschütteln verursachte, musste man um einen Trebbiner Erfolg schon bangen. Immerhin blieb vor allem dank Torsten Wagner das Spiel bis zum 17:17 offen. Dann riss der Faden völlig. Selbst einige Einwechslungen brachten nicht die erhoffte Besserung. Gubens Routinier Riechert ließ die Trebbiner Abwehr wie Statisten aussehen, und im Angriff machte sich große Unsicherheit breit. Bei einem 18:23-Rückstand musste man sogar ein Debakel befürchten. Doch kämpften sich die von Torsten Wagner angetriebenen Gäste schnell wieder heran. Guben versuchte schließlich, einen Zweitore-vorsprung mit allen Tricks über die Zeit zu bringen. Leider ließen die Schiedsrichter dies über die Maßen zu, und so reichte es schließlich ?nur? zum 25:26- Endstand für einen Tabellenführer, der an diesem Tag in eigener Halle das notwendige Quäntchen Glück brauchte.
Vier Wochen Spielpause werden die Trebbiner dazu nutzen müssen, mehr Varianten in ihr Spiel zu bringen, und vor allem ihre Alternativspieler besser zu integrieren. Gelingt das, dürfte das Ziel, über die 20-Punkte-Grenze zu kommen, durchaus realisierbar sein.
Autor(en): Sigi Slatosch