Trebbiner Handballer besiegen Spitzenreiter

Zum Bersten voll war die Trebbiner Sporthalle am Samstagabend – und es sollte sich für jeden Zuschauer lohnen. Denn die Trebbiner Verbandsliga-Handballer boten dem Spitzenreiter GW Finsterwalde nicht nur Paroli, sondern brachten den Gästen sogar die erste Saisonniederlage bei. Dabei fighteten die Spieler auf beiden Seiten bis an ihre Grenzen. Finsterwaldes zweitligaerfahrener Trainer Norbert Thormeier ließ gleich den sonstigen Trebbiner Spielmacher Arne Pfaender in Manndeckung nehmen. Pech nur für ihn, dass sich der Trebbiner Trainer hatte einfallen lassen, diesmal Torsten Wagner Lenkeraufgaben zu übergeben. Und die Maßnahme, den abwehrstarken Matthias Baumecker auf Kosten von Jens Richter diesmal von Anfang an spielen zu lassen, zeigte ebenfalls Wirkung.
Eine Trebbiner 1:0-Führung per Siebenmeter glich Finsterwaldes Torjäger Rene Kurtz zwar noch aus, doch dann war für ihn erst einmal lange Zeit Sendepause. Schnell konternde Finsterwalder führten zwar nach Baumecker-Stürmerfoul mit 1:2, doch bald nutzten vor allem Benni Stollin und Torsten Wagner die Freiräume. Und als die Gäste eine Siebenmeterchance nicht nutzten, die Trebbiner Kreisläufer nur durch Fouls gebremst werden konnten, sorgte Jens Richter mit verwandelten Siebenmeter für eine kurzzeitige Trebbiner 7:4-Führung. Aber als die Clauertstädter nur noch Pfosten und Latte trafen, in der Abwehr etwas unaufmerksamer agierten, führte plötzlich der Gast aus Finsterwalde mit 10:12.
Jens Richter, nun als Linksaußen aufgeboten, traf nun – derzeit symptomatisch für ihn – querliegend von der Rechtsaußenposition. Arne Pfaender und David Müller legten nach. Und nach tollem Anspiel von Matthias Baumecker knallte Manuel Höhne den Ball ins linke Lattenkreuz. Das bedeutete wieder eine knappe Führung der Gastgeber. Zur Pause stand es schließlich 15:15.
Zu Beginn der zweiten Spielhälfte führte sich bei Trebbiner Unterzahl Torwart Micha Schlecht, der den guten Hermann Gloede ablöste, mit spektakulären Paraden ein.
Rico Urban, von rechtsaußen wieder einmal quer durch die Luft fliegend, Torsten Wagner mit blitzschnellem Parallelstoß, Benni Stollin nach uneigennützigem Konterquerpaß von Rico Urban, Benni Stollin mit einem tollen Kraftakt durch die Mitte waren die nächsten Trebbiner Highlights einer Begegnung, die das Prädikat Spitzenspiel der Verbandsliga auf beiden Seiten verdiente. Doch nun machte sich in Trebbins Reihen Kräfteverschleiß bemerkbar, den Finsterwaldes Routiniers Kurtz und Güldemann, aber auch deren zweikampfstarke Talente Toralf Stubbe und Sven Sanders ein ums andere Mal zu Treffern nutzten. Doch die hochmotivierten frischen Kräfte von der Trebbiner Bank glichen das aus. „Nesthäkchen“ Chris Schönebeck tankte sich auf seine typische Art durch und verwandelte, stieg wie selbstverständlich in der zweiten Reihe hoch und traf. Und selbst, als fünf Minuten vor Schluß Jens Richter neben Sven Keck disqualifiziert wurde, konnte das den Siegeszug des SC Trebbin nicht mehr stoppen. Pierre Salo war es vorbehalten, in der kurzen Zeit seines Einsatzes mit dem Tor zum 35:32-Endstand für Trebbin zu zeigen, dass auch er Torjägerqualität besitzt. Begünstigt war der Trebbiner Sieg allerdings in den letzten Minuten durch Nervenschwäche der Gäste, die nun immer mehr mit den Schiris haderten.
Frustriert versprach Finsterwaldes Trainer Thormeier den Gastgebern am Ende einen „heißen Tanz“ im Rückspiel, während 200 Zuschauer mit SC-Vorsitzenden Jürgen Jacob einen tollen Trebbiner Handball-Jahresausklang feierten.
Es spielten:
Hermann Gloede, Micha Schlecht; Torsten Wagner (4), Jens Richter (9/7), Matthias Baumecker, Pierre Salo (1), Benjamin Stollin (11/3), David Müller (1), Rico Urban (3), Arne Pfaender (1), Chris Schönebeck (3), Sven Keck, Manuel Höhne (2)

Autor(en): Sigi Slatosch