Trebbiner Handballer im freien Fall

In einer bisher durchwachsenen Saison muss der Vizemeister der letzten Spielzeit aufpassen, nicht in den Tabellenkeller abzurutschen. In einer nervenaufreibenden Begegnung gegen den SV Blau-Weiß Kleinmachnow gelang es den Hausherren nicht, den Heimbonus zu nutzen und man unterlag in einer niveauschwachen Partie letztlich nicht unverdient mit 27:24.
Eigentlich sollte die Heimpartie gegen den schwächer eingeschätzten Gegner richtungsweisenden Charakter besitzen und die Trebbiner aus ihrer offenliegenden Krise befreien, doch spätestens nach Abpfiff war wohl nicht nur den Verantwortlichen, sondern auch jedem Besucher klar, dass eine schwere Zeit vor den Clauertstädtern liegt. Trebbin erneut nicht in Stammbesetzung – Höhne und Pfaender standen nicht zur Verfügung – hatte sich in der Abwehr vorgenommen, die Schwächen der Vorwochen abzustellen und begann dementsprechend motiviert und aggressiv. In einer tempoarmen Partie ließ man die Gäste in Führung gehen bevor zunächst ausgeglichen werden konnte. Danach stellte man allerdings die eigenen Angriffsaktivitäten ein und ließ die Gäste vor allem vom Kreis immer wieder gewähren, sodass sich diese einen 4:1 Vorsprung erspielten.
Und obwohl die Trebbiner Abwehr hier und da noch ein wenig unflexibel und löchrig wirkte, lag das eigentliche Problem diesmal weiter vorne. Dort bekam die Heimriege an diesem Abend nahezu gar nichts auf die Reihe. Eine katastrophale Torausbeute und ein insgesamt viel zu unsicheres und ausrechenbares Angriffsspiel machte es dem Gegner leicht, darauf die passenden Maßnahmen zu ergreifen. Nach 20 gespielten Minuten lag der vermeintliche Außenseiter ohne großes eigenes Zutun mit 11:7 in Front und die Gastgeber schienen ihm an diesem Tag einfach nicht gewachsen. Als der SC in Überzahl nun gar noch ein Tor kassierte kam das Time-Out von der Bank. Diese Unterbrechung brachte aber keinen Erfolg, sondern sorgte anscheinend für zusätzliche Verwirrung. Nahezu erstarrt sah man sich zu Ende der ersten Hälfte mit einem 9:16 Rückstand konfrontiert, der nur durch Wagner noch zum 10:16 Pausenstand korrigiert werden konnte.
Die sicherlich lautstarke Ansprache in der Kabine muss die Trebbiner Spieler aber doch wachgerüttelt haben und so kam eine gänzlich andere Truppe aufs Parkett. Innerhalb weniger Minuten sorgten Wagner, Baumecker, der eine wirklich starke Leistung ablieferte, und Co. für den Anschluss und demonstrierten den Zuschauern, dass die Kleinmachnower Herren doch eigentlich relativ simpel hätten düpiert werden können. Beim Stande von 18:18 in der 42. Minute sah es aufgrund einer beherzt zu Werke gehenden Abwehr und einer halbwegs durchsetzungsfähigen Angriffsformation nach einer Wende der Partie aus, doch es folgte der erneute Einbruch. Zwar gelang es den Hausherren die Begegnung noch bis 5 Minuten vor Abpfiff offen zu halten, aber die erschreckende Angriffschwäche ließ die Beteiligten nun immer mehr verzweifeln. Völlig unnötige Ballverluste und zahlreiche ungenutzte Torchancen von allen Positionen verhalfen schließlich den Gästen zu einem wichtigen 27:24 Erfolg, obwohl diese in Abschnitt zwei nur noch elf Treffer erzielten. So stand man nach kämpferischem Einsatz am Ende wieder mit leeren Händen da und muss für die folgenden Partien gründlich überlegen, welche Maßnahmen die Trebbiner wieder auf die Erfolgsspur führen.

Es spielten: Hermann Glöde, Steffen Schade, Torsten Wagner (12), Jens Richter (4), Matthias Baumecker (3), David Müller (1), Rico Urban (3), Chris Schönebeck (2), Benni Stollin, Sven Keck, Silvio Kahle, Stefan Sternberg, Stefan Dorneburg, Tim Leuthold

Autor(en): Manuel Höhne