Die Fahrt in den Spreewald zur Reserve des Oberligisten Lübben nahmen die Trebbiner Landesliga-Handballer schon mit gemischten Gefühlen auf. Mit Torsten Wagner fehlte der 9fache Torschütze des ersten Spieltags, mit dem verletzten Arne Pfaender der Trebbiner Spielgestalter, und mit dem groß gewachsenen Sven Keck ein junger Spieler, der im ersten Spiel vor allem in der Abwehr überzeugt hatte. Dazu fiel noch kurzfristig Marcel Kroop aus, der Arne Pfaender ersetzen sollte, so dass nun Guido Höhn und Jens Richter Ordnung in das Trebbiner Aufbauspiel bringen sollten. Bis zum Stand von 7:7 ging auch das Vorhaben auf, trotz der Ausfälle wenigstens einen Punkt mitnehmen zu wollen. Aus einer zerfahrenen Spielweise fanden sich nun die Gastgeber langsam heraus, nutzten überlegt den einen oder anderen Trebbiner Abwehrfehler. Ein Jens Richter mit sieben Toren in der ersten Spielhälfte reichte da nicht, zumal sich eine eklatante Schwäche im Überzahlspiel andeutete. Zum Pausenstand von 13:10 für Lübben war das Spiel aber durchaus noch offen. Mit einem Abstaubertor des diesmal recht treffsicheren Guido Höhn verkürzte Trebbin gleich nach dem Wechsel auf 13:11, doch im Aufbauspiel setzte sich das drucklose und unsichere Spiel fort. Technische Fehler und vor allem katastrophales Überzahlspiel ? 5 Gegentore (!) ? ließen die zwar auch nicht gerade in Bestform spielenden Gastgeber sogar kurzfristig auf 6 Tore davonziehen. In einer Auszeit bat der Trainer inständig darum, doch wenigstens die im Training geübten Standards bei der Überzahl umzusetzen, ansonsten einfach überlegt zu spielen. Das fruchtete auch kurzzeitig. Aber beim Stand von 24:10 vergaßen sie wieder alles. Gleich mehrmals fing man nach guter Torwartleistung in der Abwehr den Ball ab, holte sich aber bei überehrgeizigem Vorstoß eher Schulter- und Augenverletzungen. Ein Trebbiner Angriffsfoul bei zwei Mann Überzahl in der letzten Minute und ein gegnerischer Konter zum 25:20-Endstand war letztlich bezeichnend für das an diesem Tag wohl mehr ?ohne Kopf? vorgetragene Trebbiner Spiel. Schade, denn mit konstruktivem Spiel hätten die Trebbiner Handballer durchaus eine Chance bei einem auch nicht gerade überzeugenden, aber schließlich routinierteren Gegner gehabt.
Autor(en): Sigi Slatosch