Trebbiner verlieren erstmals nach 2 Jahren zuhause

Es war nur folgerichtig und fast zu erwarten – die erste Heimniederlage der Trebbiner Verbandsliga-Handballer am Samstag gegen Blau-Weiß Dahlewitz.
In den letzten Spielen hatten die Trebbiner schon nicht mehr überzeugt. Das hatte zwar mit der gewohnt großen Zuschauerkulisse im Rücken zuletzt immer noch für Heimsiege gereicht. Aber auswärts hatten sie nun schon zweimal Federn lassen müssen. Nun kam mit Dahlewitz eine Mannschaft, die den Trebbinern bereits im Hinspiel einen Punkt abgenommen hatte, seit einigen Wochen endlich wieder mit einem guten Kader antreten kann und zuletzt mit einem Kantersieg gegen Chemie Guben aufhorchen ließ. Das sollte den Gastgebern Warnung genug sein, doch schienen sie zu glauben, dass das Gesetz der Serie mehr oder weniger von alleine halten kann. Wie sonst ist zu erklären, dass der Gegner gleich zu Beginn mehrfach bei Kontern mit mehreren Spielern allein vor Torwart Hermann Gloede auftauchte, die Dahlewitzer Neitzel, Bräuer und Werner trotz Vorwarnung leicht Lücken fanden, und nahezu alle Anweisungen von der Bank ungehört verhallten. Von konstruktivem Spiel, geschweige denn Kampfgeist konnte da keine Rede sein. Schließlich bestätigte sich im Laufe des Spiels die alte Weisheit, dass, wenn es in der Abwehr nicht läuft, man vorne verunsichert spielt. Reihenweise unsichere Abspiele, zahlreiche unkontrollierte Torwürfe kennzeichneten ein Trebbiner Spiel, an dem dann auch die eingewechselten Spieler nichts ändern konnten. Zwar führten die Trebbiner noch in den ersten Minuten durch Treffer von Torsten Wagner, David Müller und Rico Urban, die bezeichnenderweise auch insgesamt noch zu den besten ihres Teams zählten. Doch zur Pause hatten sich die Gäste dank der erwähnten Trebbiner Fehlleistungen bereits auf 14:17 abgesetzt.
Zu Beginn der zweiten Spielhälfte kämpften die Trebbiner endlich wieder, zeigte etwa Sprinter Benni Stollin bei gegnerischem Konter in „alter Manier“ seine Abfangjägerqualitäten, und auch sein Pendant David Müller auf der anderen Außenbahn bewies vor allem in der Abwehr gewachsene Cleverness. Fünf Minuten nach der Pause zog der SC beim Stand von 18:18 gleich. Auch eine mehrfache Unterzahl kompensierten sie. Doch nach einem 22:22-Gleichstand verfielen sie wieder in den alten Schlendrian. Grobe Nachlässigkeiten führten nicht nur zu zahlreichen Siebenmetern, sondern – wie auch schon im letzten Spiel – zu zahlreichen Hinausstellungen und einem zeitweiligen 6-Tore-Rückstand. Die letzten vier Minuten, als die Clauertstädter bei nur einem Gegentreffer noch fünf Tore erzielten und damit das Endergebnis zumindest noch optisch auf eine 30:33-Niederlage aufwerten konnten, zeigt, zu was eigentlich das Team bei guter Mannschaftsleistung von Beginn an fähig gewesen wäre. Man kann nur hoffen, dass sich die Spieler für die letzten beiden Spiele ernsthaft zusammenreißen, denn nun ist der zweite Tabellenplatz gefährdet. Und das wäre schade, denn als Aufsteiger haben sie insgesamt bisher durchaus eine respektable Saisonleistung gezeigt. Es spielten:
Hermann Gloede, Ralph Kornack; Torsten Wagner (7), Stefan Sternberg, Manuel Höhne, Matthias Baumecker (1), Pierre Salo (1), Benjamin Stollin (2/1), David Müller (4), Rico Urban (4), Arne Pfaender (6), Chris Schönebeck (1), Silvio Kahle (1), Andre Huschke (1)

Autor(en): Sigi Slatosch