Trebbiner verlieren knapp im Spitzenspiel

Der Handball-Landesliga-Südost-Spitzenreiter SC Trebbin hatte sich zum Meisterschaftsspiel beim Tabellenzweiten in Lübben viel vorgenommen. Unterstützt von einer großen Schar Fans, die teilweise mit Bus anreisten, wollten sie am Wochenende dem Ziel Meisterschaft einen großen Schritt näher kommen. Warum allerdings der Busfahrer der Mannschaft mit einem rund halbstündigen Umweg die gewohnte Aufwärmphase quasi halbierte, bleibt wohl sein Geheimnis. Das allein war aber nicht der Grund für die am Ende knappe Niederlage im Spreewald. Schnell führte der Spitzenreiter durch Tore von Torsten Wagner und Manuel Höhne mit zwei Toren, und bis zur 11. Minute hielten sie diesen Vorsprung auch trotz kurzzeitiger Unterzahl. Mit zunehmender Spielzeit schlich sich jedoch immer mehr Nervosität ein, und Schrittfehler, überhastete und unvorbereitete Würfe brachten die Gastgeber mit 12:9 in Front. Mehrere Holztreffer und Konter einmal mehr genau auf den Torwart sowie die Tatsache, daß die Gastgeber bei vier Mann Unterzahl (!) noch ein Tor vorlegen konnten, zeigt, dass einige Spieler um Jens Richter der nervlichen Anspannung an diesem Tag nicht gewachsen waren. Immerhin sorgten der diesmal wechselhafte Rico Urban und der gut aufgelegte Manuel Höhne für den 14:14-Pausenstand.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit schien der SC nach einem Konter von Arne Pfaender auf die Siegerstraße zuzusteuern. Ihnen gelang nun auch endlich ein erfolgreicher Spielzug. Doch erneut technische Fehler, überhastete Torwürfe, Abspielfehler und Unaufmerksamkeiten in der Abwehr ließen Lübben auf 22:18 davonziehen. Eine Trebbiner Auszeit und Positionsumstellung fruchtete zunächst zwar nicht, da die herausgespielten Möglichkeiten kläglich vergeben wurden. Doch dann holten die Clauertstädter mit Tempospiel Tor um Tor auf, glichen einen 5-Tore-Rückstand bis zur 50. Minute zum 27:27 aus. Folgerichtig hätte das Spiel nun kippen müssen. Doch die routinierten Gastgeber, den Trebbinern läuferisch durchaus unterlegen, behielten die Ruhe, nutzten nach bedächtigem Spiel einige Unaufmerksamkeiten. Demgegenüber vergab nun Jens Richter einen Siebenmeter, Arne Pfaender traf freistehend nicht. Bezeichnend, dass der sonst gut spielende Sven Keck einen Konter bereits rund 12 Meter vor dem gegnerischen Tor überhastet vergab. Selbst eine Manndeckung in den Schlussminuten reichte nicht mehr zu einem Punktgewinn für die Gäste, die mit 32:33 ihre zweite Saisonniederlage hinnehmen mussten. Dennoch zollten die mitgereisten Zuschauer ?ihren? Spielern, denen nach großem Kampf an diesem Tag die Nerven einen Streich gespielt hatten, verdienten Beifall Vielleicht hatte diese Niederlage, die den Trebbinern immer noch 4 Punkte Vorsprung belässt, ja auch ihr Gutes, denn für einen Spitzenreiter hatten einige Minimalisten in den letzten Wochen denn doch zu wenig trainiert.

Autor(en): Sigi Slatosch