Auf den Gewinn von zwei Punkten muß man das Spiel der Trebbiner Landesliga-Handballer vom Samstagnachmittag bei der SG Schöneiche reduzieren. Und dies deshalb, weil der Gegner einige seiner stärksten Spieler nicht gleichwertig ersetzen konnte, der SC dies über weite Strecken nicht zu einem sehenswerten Spiel nutzen konnte. Wenn schließlich auch noch schon zum wiederholtem Male ein Schöneicher sich veranlasst sieht, dem Trebbiner Trainer ein ?schönes Erlebnis im Dunkeln? anzudrohen, dann ist das mit Sicherheit kein Grund, sich über einen sportlich schönen Erfolg zu freuen.
Immerhin ging der SC durch einen verwandelten Siebenmeter von Jens Richter mit 1:0 in Führung. Doch dann zeigte sich gleich, was an diesem Tag die Achillesferse des Tabellenführers sein sollte: Der Trebbiner Rückraum hatte überhaupt nicht seinen besten Tag erwischt, und in der Abwehr spielten einige so locker, wie es oft genug im Training gegen die eigene Reserve geschieht. So führte der Gastgeber nach Treffern von Marco Zwanzig und Matthias Linzel sowie zwei Kontern mit 4:2, ehe sich nach einer Umstellung langsam das Blatt wendete. An diesem Tag standen offensichtlich die mit Abstand stärksten Spieler mit Benni Stollin und Rico Urban auf den Trebbiner Außenpositionen. Sie allein warfen ? obwohl jeweils nur 15 Minuten pro Halbzeit eingesetzt ? mehr als die Hälfte aller Trebbiner Tore. Den Gastgebern gelang dennoch der 15:15-Ausgleich wenige Minuten vor der Pause, ehe Urban mit drei Treffern in Folge für einen Drei-Tore-Halbzeitvorsprung sorgte. In den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel zeigten die Gäste endlich, dass sie nicht zu Unrecht an der Tabellenspitze stehen, und sorgten schnell für einen Neun-Tore-Vorsprung. Aber auch jetzt wieder ein unerklärlicher Einbruch ? dokumentiert vor allem durch mehrere verworfene Siebenmeter und mehrmals kurz hintereinander beim Gegner landende Konterpässe ? ließen den Vorsprung schmelzen. Der Gegner war jedoch an diesem Tag zu schwach, um daraus ernsthaft Kapital schlagen zu können. So bauten die Clauertstädter trotz eindeutig zuviel kassierter Tore mit schließlich doch schnellem Spiel ihren Vorsprung weiter aus und siegten mit 26:38. Erfreulich immerhin auf Schöneicher Seite, dass deren Youngster erstmals Verantwortung übernahmen und dem Spitzenreiter reichlich Tore ?einschenkten?. Auf Trebbiner Seite durften sich die Zuschauer vor allem über die variantenreichen Torwürfe der beiden genannten Außen sowie über das erste Tor von Neuzugang Marco Focke freuen. Und die Mannschaft schließlich über die Tatsache, dass der SV Calau zuhause gegen den Fürstenberger SV verlor. Denn damit führt der SC in der Handball-Landesliga Südost fünf Spieltage vor Schluß nach Minuspunkten wieder mit sechs Punkten.
Autor(en): Sigi Slatosch