Unnötige Niederlage beschließt erste Halbserie

Während sich die mitgereisten Fans der HSG Schlaubetal frenetisch mit ihrer Mannschaft freuten, versammelten sich die Trebbiner Verbandsligahandballer nach dem Schlusspfiff mit hängenden Köpfen und ratlosem Blick am Mittelkreis. Rechtsaußen Thomas Polke warf verärgert seine Trinkflasche Richtung Bank und ließ seiner Wut über ein – aus Trebbiner Sicht – „Spiel der verpassten Chancen“ freien Lauf.

Vor dem Heimspiel gegen den Tabellendritten waren sich die Verantwortlichen des SC einig, dass ihnen eine schwierige Aufgabe bevorstehen würde. So hatte der Aufsteiger aus der Oder-Spree-Region Ende 2009 durch einen Sieg gegen die als beinahe unbezwingbaren Wünsdorfer Wölfe auf sich aufmerksam gemacht. Trotz dieser Tatsache und des verletzungsbedingten Ausfalls von Spielmacher und Schlüsselspieler Arne Pfaender wollten die Clauertstädter die Punkte im heimischen Sportkomplex behalten.

Dass auch die Gäste eine kämpferische Einstellung an den Tag legten, zeigte sich in den ersten Minuten der Partie. Die schnelle 1:3-Führung wurde jedoch schnell wieder ausgeglichen, allen voran Thomas Polke und Silvio Kahle sowie ein guter Sven Keck im Tor hielten bis zur 15. Spielminute das Spiel ausgeglichen (8:8). Ein vorgezogener Abwehrspieler auf den dynamischen Benjamin Stollin brachte die Heimmannschaft dann aber aus dem Konzept, überhastete Würfe und Fehlpässe leiteten schnelle Konter der flinken Schlaubetaler Außenspieler ein, was sich in einem 4-Tore-Rückstand für die Trebbiner darlegte (8:12). 

Bis zur 23. Spielminute brachte eben genannter Benjamin Stollin, Ersatz für Spielmacher Arne Pfaender, die Gastgeber durch 4 Tore in Folge wieder auf 12:14 heran. Nach dessen Auswechslung lief im ideenlos wirkenden Angriff der Clauertstädter jedoch nicht mehr viel zusammen, und die oftmals harmlose Abwehr fand kein Mittel gegen die lang gewachsenen Schlaubetaler Rückraumspieler Michael Schmidt und Mattias Stalla (zusammen 14 Tore). So erklärt sich auch der 15:20-Pausenstand.

Nach der Pause verkürzten die Trebbiner den Abstand auf 20:23 (38.Minute), was an einer offensiven „Extrabewachung“ der beiden genannten Rückraumschützen der Gäste lag. Doch immer wieder vergaben die Gastgeber beste Chancen oder leisteten sich Fehlabspiele, und die Rückraumspieler der HSG kamen nun eben durch direkt verwandelte Freiwürfe zu Torerfolgen. Der Rückstand vergrößerte sich auf 20:27, ein Debakel in eigener Halle bahnte sich an. 

Das Trainerehepaar Griebsch fand in der folgenden Auszeit anscheinend das richtig taktische Mittel, um das Spiel noch einmal spannend zu gestalten. Mit einer kompletten Manndeckung hatten die Gäste weitaus größere Probleme, in der 54. Spielminute betrug der Rückstand trotz verworfener Siebenmeter und bester ausgelassener Chancen nur noch 3 Tore. Doch die junge Gastmannschaft rettete ihren Vorsprung über die Zeit, 32:36 hieß es am Ende eines spannenden, aber nicht hochklassigen Spitzenspiels.

Alles in allem aufgrund der vielen ausgelassenen Großchancen eine unnötige Niederlage, die die Trebbiner erst einmal den Anschluss an die ersten Drei verlieren lässt. In der nächsten Woche bereits steht ein weiteres Spitzenspiel auf dem Programm, im ersten Spiel der Rückrunde reisen die Clauertstädter zum Tabellenzweiten nach Wildau. Die zweite Männermannschaft des SC gewann ihr Heimspiel gegen den SSV Falkensee III mit 34:26.

Autor(en): Fabian Stollin