„Mit dem 4.Platz haben wir mehr erreicht, als wir uns vor der Saison erträumt hätten“ resümierte SC-Trainerin Grit Griebsch nach dem Spiel bei der drittplatzierten HSG Schlaubetal, „falls es doch zum Bronzeplatz reichen sollte, wäre das eine unverhofft schöne Zugabe.“ Denn nach dem 35:41-Auswärtserfolg der Trebbiner Verbandsligahandballer in Müllrose herrschte Uneinigkeit ob der Regularien des Handballverbandes Brandenburg – ob der direkte Vergleich den Clauertstädtern noch zum 3.Tabellenplatz verhilft, bleibt abzuwarten.
Wenig vielversprechend begann die Partie, die die SC-Sieben ersatzgeschwächt ohne die zuletzt starken Arne Pfaender, David Müller und Stefan Dorneburg bestreiten musste. In der Abwehr waren die Trebbiner zu passiv und im Angriff agierten sie zu hektisch, sodass sich die Gastgeber bis zur 15.Minute einen 9:6-Vorsprung erspielten.
In den nächsten Minuten jedoch gingen die Trebbiner konzentrierter zu Werke, in der Abwehr wurden etliche Bälle gewonnen und erfolgreich in Tore umgemünzt. Überhaupt zeigten sich die Gäste am Samstag sehr sicher beim Verwandeln der Tempogegenstöße, gewissenhaft verwandelte auch der – aufgrund der schwachen Trefferquote vom Siebenmeterpunkt in den letzten Wochen – eingesprungene Thomas Polke alle seine Strafwürfe. So zog die SC-Sieben in den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit von 16:16 auf 18:22 davon. Die Schlaubetaler Gegenspieler zogen mit ungläubigem Blick aufgrund ihrer bescheidenen Abwehrleistung gen Kabine, so viele Gegentore kassiert der beste Abwehrverband der Liga sonst in 60 Minuten.
Die zweiten 30 Minuten begannen die Clauertstädter so, wie sie in der 1.Halbzeit aufgehört hatten. Chris Schönebeck (9) und Torsten Wagner (13 Tore) – der mit geliehenen Turnschuhen sein bestes Saisonspiel ablieferte – erhöhten binnen 10 Minuten auf 20:27. Auch Maximilian Schulze im SC-Tor trug mit einigen Paraden seinen Teil dazu bei. Allerdings agierte der Gastgeber mittlerweile sehr unkonzentriert im Angriff, es häuften sich technische Fehler und Fehlwürfe – was man zugegebenermaßen sehr selten von der jungen Müllroser Mannschaft gewohnt ist.
Doch damit nicht genug. Martin Nowakowski und Maik Wettengel, die in Abwehr als auch in Angriff eine sehr gute Partie ablieferten, erhöhten die Differenz auf 10 Tore (21:31/45.Minute). Ein besonderes Lob geht dabei an Wettengel, welcher trotz seiner praktischen Sportabiturprüfung in der kommenden Woche mit vollem Einsatz dieses Spiel bestritt.
Daraufhin reagierten die Gastgeber und stellten auf eine mannbezogenene Abwehrvariante um. Vorerst kamen die Trebbiner nicht damit zurecht, aber es boten sich nun natürlich größere Lücken. Martin Nowakowski sorgte mit dem 27:36 sechs Minuten vor dem Ende für eine Vorentscheidung. Nun ging es nur noch um die Tordifferenz, denn eventuell entscheidet diese nach der 4-Tore-Heimniederlage der SC-Sieben im Januar den 3.Platz. Doch die Schlaubetaler konnten nicht mehr verkürzen, 35:41 lautete das aufgrund der miserablen Abwehrleistung der Gastgeber und der konzentrierten Torausbeute der Trebbiner gerechte Endergebnis.
Ob nun am Ende der 3. oder 4.Platz dabei herausspringt, ist für die Verantwortlichen und die Mannschaft nicht von großer Bedeutung – vor der Spielserie hätte kaum jemand mit einer Platzierung in dieser Tabellenregion gerechnet. In der nächsten Verbandsliga-Saison werden die Trebbiner versuchen, diesen Erfolg zu wiederholen – aufgrund des Abstieges der HSG Ahrensdorf/Schenkenhorst und BW Dahlewitz sowie des Meistertitels der Luckenwalder Mannschaft wird es zu zahlreichen Derbys kommen, die SC-Fans können sich also schon einmal auf eine interessante Saison 2010/2011 freuen.
Ein Glückwunsch geht auch an die 2.Männermannschaft des SC, die in der Kreisliga TF einen sensationellen 3.Platz erreichte.
Autor(en): Fabian Stollin