„Allein die Tatsache, dass volle Bierkästen teilweise wieder in die Autos geladen wurden, ist Beispiel genug für die Anstrengung der letzten Tage“ witzelte Torhüter Sven Keck vor der Abreise aus dem Jugendbildungszentrum Blossin. Dort am Wolziger See hatte die Erste Männermannschaft des SC Trebbin in einem Trainingslager die ersten Grundlagen für die neue Saison gelegt.
Vier Tage lang schwitzen, den Teamgeist stärken und nach Wochen des Schnelligkeits- und Ausdauertrainings endlich wieder den Ball in die Hand nehmen – das hatten sich die 20 Handballer des letztjährigen Verbandsligavierten am ersten Augustwochenende vorgenommen. Freitagnachmittag stand jedoch noch einmal Fitnesstraining auf dem Programm, drei Stunden lang sprinteten und liefen die Spieler unter Anweisung des Trainerehepaares Griebsch im Sand der Beachvolleyballanlage, ehe eine Schwimmeinheit eine erste Abkühlung erlaubte. Den Abend ließ die Mannschaft mit gemeinsamem Würfelspiel ausklingen, „das förderte den Teamgeist und ließ uns noch mehr zusammenwachsen“ lobte Spielmacher Arne Pfaender die gemeinsame Zeit der Mannschaft in der Herberge südöstlich von Berlin.
Generell ist der Teamgeist in den vergangenen Jahren oft ein großes Plus in den Punktspielen der Clauertstädter gewesen. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass der 37-jährige Rechtsaußen Thomas Polke so manche Witzelei mit einem Lächeln über sich ergehen lässt. „Als ‚Stammesältester’ muss man so etwas abkönnen“ sagt er, während er und seine Mannschaftskollegen am zweiten Vormittag eine Kletterwand bezwingen. Auch hier kommt die Bewegung nicht zu kurz: „Ihr steht mir zu viel herum“ bemerkte Trainerin Grit Griebsch und schickte die SC-Spieler noch eine Runde laufen.
Als am Nachmittag der Regen ausbrach, freute sich der ein oder andere Akteur, denn nun wurden endlich die Handbälle herausgeholt und die ersten Würfe landeten im Netz. Gemeinschaftliches Grillen rundete den Tag ab, bevor am Sonntagmorgen eine Kanutour die müden Beine auf Betriebstemperatur brachte. In zwei 9er-Booten war neben dem Spaß und der Schulung der Armkraft das kooperative Handeln im Vordergrund. Eine weitere Handballeinheit stand im Anschluss auf dem Programm, an deren Ende ein Trainingsspiel der „Alten“ gegen die „Jungen“ ausgetragen wurde – welches die Über-26-Jährigen für sich entscheiden konnten. So wird der Altersdurchschnitt der unveränderten Trebbiner Mannschaft in der kommenden Saison 26,5 Jahre betragen. In der letzten Übungseinheit am Vormittag des 4. Tages arbeiteten die Spieler am Über- und Unterzahlverhalten, außerdem wurden die Spielzüge wieder aufgefrischt.
Auf der Suche nach dem Saisonziel für die nächste Saison hatte Linksaußen David Müller keinen Zweifel: „Na mindestens so wie letztes Jahr“! Im Spieljahr 2010/2011 bekommen die Trebbiner Handballfreunde besonders interessante Spiele zu sehen. Schließlich treten aufgrund der Absteiger Dahlewitz und Ahrensdorf/Schenkenhorst sowie Landesligameister Luckenwalde sechs Mannschaften aus dem Landkreis Teltow-Fläming an, die Verbandsliga Süd wandelt sich zu einer erweiterten Kreisliga.
Um sich auf diese und die anderen Mannschaften vorzubereiten, absolvieren die Clauertstädter in den nächsten Wochen noch zahlreiche Testspiele. Das erste am vergangenen Sonntag gegen den Berliner Stadtligisten VSG Altglienicke gewannen die Trebbiner locker mit 39:27, taktische Mittel wie Spielzüge und Tempoverschärfungen wurden erfolgreich in die Tat umgesetzt. Damit die SC-Sieben auch wieder die nötige Wettkampfhärte bekommt, steht noch ein Turnier in Dahlewitz sowie ein Spiel gegen den letztjährigen Achten der Verbandsliga-Nordstaffel Werneuchen auf dem Plan, ehe die Qualifikationsrunde zum HVB-Pokal am 11./12. September in Finowfurt stattfindet. Eine Woche später wird dann im Trebbiner Sportkomplex das erste Punktspiel der neuen Saison gegen Aufsteiger Germania Massen angepfiffen.
Autor(en): Fabian Stollin