„Wir haben in der ersten Halbzeit wirklich schlecht gespielt“ – Dirk Griebsch, Trainer der Trebbiner Verbandsligahandballer, hatte unmittelbar nach dem Spiel beim MBSV Belzig keinen Blick auf die nach zwei Spielen ohnehin nicht aussagekräftige Tabelle übrig. Kein Wunder, schließlich hatten die Trebbiner den 38:31-Auswärtssieg auch schwer bezahlen müssen.
Die Belziger Gastgeber, nach der Niederlage vor Wochenfrist gegen Lübbenau bereits unter Zugzwang, wollten vor heimischem Publikum zeigen, dass sie auch ohne die vor der Saison abgewanderten Gebrüder Nötzel zu einer starken Leistung imstande sind. Nach wenigen Minuten jedoch verletzte sich beim Stande von 6:3 für die SC-Sieben mit Matthias Paul ein weiteres Rückraumass.
Davon ließ sich der MBSV Belzig aber kaum beeindrucken, nach einem Zwischenspurt der Trebbiner auf 8:12 nach einer Viertelstunde schlossen die Kurstädter fünf Minuten später beim 13:13 wieder auf. „Zu viele Einzelaktionen, große Nervosität, fehlende Durchschlagskraft“ – diese Gründe nannte Griebsch dafür, dass sich seine Mannschaft nicht absetzen konnte. „Wir hatten Glück, dass die Belziger noch schlecht geworfen haben und das Zusammenspiel zwischen Arne Pfaender und Silvio Kahle gut funktionierte.“ Ansonsten wäre der 20:19-Rückstand seiner Mannschaft zur Pause wohl noch größer ausgefallen. Mit ratlosen Mienen verschwanden die Trebbiner in die Kabine.
Anscheinend hatten die SC-Verantwortlichen die richtigen Worte gefunden: Pfaender, mit neun Toren treffsicherster Trebbiner, stibitzte gleich zwei Mal in Folge den Ball und traf im Tempogegenstoß. Die im ersten Abschnitt noch zu behäbig agierende offensive Abwehr wirkte wacher, Michael Schlecht und Sven Keck im Tor zeigten ebenfalls eine Leistungssteigerung. Daraus folgte eine 30:23-Führung nach einer Dreiviertelstunde, lediglich drei Tore der Gastgeber hatte die SC-Abwehr nach der Halbzeit zugelassen – was auch daran lag, dass die Belziger ein wenig nachließen.
Zehn Minuten vor dem Ende dann die Schrecksekunde: Torhüter Sven Keck musste mit verdrehtem Knie verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Wie stark die Verletzung ist, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Das Spiel jedenfalls war entschieden. Angeführt von Pfaender und dem achtfachen Torschützen Torsten Wagner, der sich in guter Verfassung befindet, sowie Jens Richter (6) gewannen die Clauertstädter dank einer Leistungssteigerung in Hälfte zwei mit 38:31 in der Belziger Albert-Baur-Halle. Damit übernehmen sie nach dem 2.Spieltag die Tabellenführung – angesichts der Mühe für diesen Sieg und der Verletzung Kecks wohl nur eine Randnotiz.
Autor(en): Fabian Stollin