Tore im Sekundentakt

Als SC-Regisseur Arne Pfaender wenige Sekunden vor Ende der Verbandsligapartie zwischen den Trebbiner Handballern und dem Tabellenvorletzten aus Belzig den Ball gewann, und Linksaußen Martin Nowakowski nach Pfaenders Zuspiel mit einem Kempa-Trick den glanzvollen Schlusspunkt unter den ungefährdeten 47:35-Sieg der Clauertstädter setzte, zeigten sich die rund 150 Zuschauer im Trebbiner Sportkomplex nicht nur wegen der 82 Treffer hellauf begeistert.

Dabei hatte es zu Beginn ganz und gar nicht nach einem Sieg in dieser Höhe ausgesehen, nach einer guten Viertelstunde lagen die Gäste aus dem Fläming mit 9:7 in Front. „Wir wollten sie eigentlich nicht so leicht spielen lassen, aber beide Abwehrreihen waren nicht richtig im Spiel“ sagte SC-Trainer Dirk Griebsch nach der Partie, „wir standen dann aber ein wenig stabiler in der Deckung.“ Aufgrund dessen gingen die Trebbiner beim 10:9 erstmals in Führung, ehe Martin Nowakowski, mit 7 Toren zweitbester SC-Schütze, die Lücken auf der linken Seite nutzte und durch vier Treffer in Folge seiner Mannschaft ein Polster verschaffen konnte. Diese Führung blieb bis zum Halbzeitstand von 23:18, der auch durchaus als Endergebnis hätte gelten können, bestehen.

Nach wenigen Minuten in der zweiten Halbzeit bahnte sich eine klarere Angelegenheit an, da die Gastgeber ihre Führung schnell auf acht Tore ausbauten. Die Belziger ließen sich jedoch nicht abschütteln, angeführt von Rechtsaußen Sebastian Winkler (8 Tore) und Christopher Dümichen (10) spielten sie sich wieder auf 28:23 heran (37.Minute). „In der Deckung hatten wir noch Reserven“ zeigte sich Griebsch nicht zufrieden, „aber die Belziger konnten ihre Abwehrschwächen nicht so gut über den Angriff kompensieren wie wir.“ Denn besonders Torsten Wagner nutzte die sich bietenden Lücken gnadenlos aus, mit dreizehn Toren war er der Toptorschütze des Spiels. „Auch Patrick Schenk hat sich gut eingefügt“ verteilte Dirk Griebsch ein Sonderlob an den neu in den Kader der ersten Mannschaft berufenen Rechtsaußen, der durch eine hundertprozentige Trefferquote glänzte.

So bauten die Trebbiner ihre Führung zehn Minuten vor dem Ende bis auf 39:29 aus. Warum dann wieder eine Schwächephase das Spiel der Gastgeber durchzog, konnte auch Griebsch nicht erklären: „Wir  dürfen die Belziger nicht mehr so herankommen lassen“ sagt er ob der Tatsache, dass der MBSV noch einmal auf sechs Tore Differenz verkürzen konnte, „vielleicht wollte niemand das vierzigste Tor werfen“. Torsten Wagner erbarmte sich dann doch und leitete damit einen letztlich in der Höhe verdienten 47:35-Erfolg ein.

„Auch die Torleute und Kreisläufer Silvio Kahle (6 Tore, Anm. d. Red.) haben mir gefallen“ hat Dirk Griebsch am Ende nicht allzu viel auszusetzen, „die Belziger allerdings haben es nicht verdient so weit unten zu stehen, denn sie haben sich sehr bemüht“. Ob das am Ende allerdings zum Klassenerhalt reicht, bleibt fraglich – der MBSV verweilt weiter auf Rang 11, während sich die Trebbiner wieder vor die HV Luckenwalde auf Platz Fünf schieben. In der nächsten Woche treten die Clauertstädter beim Siebten HSV Senftenberg auf dem ungeliebten Leichtathletik-Tartanboden der Niederlausitzhalle ihren sechsten Versuch an, einen Sieg aus dieser zu entführen – mit einer Angriffsleistung wie gegen Belzig und verbesserter Abwehrreihe liegt wohl auch das im Bereich des Möglichen.

Es spielten: Schulze, Schlecht; Schönebeck (4/1), Stollin, Hager, Baumecker, Kahle (6), Wagner (13), Nowakowski (7), Richter (2), Pfaender (7), Müller (5), Schenk (3), Polke

Autor(en): Fabian Stollin