SC-Handballer im Trainingslager: Beste Stimmung trotz Verletzungssorgen

Nur einmal wurden dem langjährigen SC-Rechtsaußen Thomas Polke die Strapazen zu viel: „Ich will nach Hause“ hallte sein nicht ganz ernst gemeinter Ruf über die Anlage des Jugendbildungszentrums Blossin. Dort feilten 20 Handballer des SC Trebbin drei Tage lang an ihrer Form für die kommende Verbandsliga-Saison.

„Thomas war hier immer ganz vorne mit dabei“ fand Dirk Griebsch, Trainer der Clauertstädter, trotzdem ein dickes Lob für den Ende der letzten Spielzeit zurückgetretenen Spieler. Der mittlerweile 38-jährige Polke zog sich in die Trebbiner Kreisliga-Sieben zurück – ein Rücktritt, der vorerst jedoch wahrscheinlich auf Eis gelegt ist. „Wir haben nur neun gesunde Spieler“ beklagt Trainerin Grit Griebsch die Personalsituation. Gut möglich also, dass Polke am Anfang der Saison noch einmal in der ersten Mannschaft aushilft.

Auch Spieler aus der zweiten Mannschaft sollen ab und an eingebunden werden, damit die Trebbiner ihren fünften Platz aus der Vorsaison halten können. „Wir haben aber keine Platzvorgabe“ erklärt Grit Griebsch, „wir wollen eine gute, jedoch vor allem verletzungsfreie Saison spielen.“ Immerhin sind mit den Kreuzbandverletzten Chris Schönebeck, Stefan Dorneburg und Nils Hager sowie dem ab Ende September nach Australien zurückkehrendem Maik Wettengel gleich vier Spieler nicht verfügbar. „Das haut ganz schön rein“ findet Griebsch – „die Zusammenarbeit zwischen erster und zweiter Mannschaft läuft aber gut“ hofft sie auf Unterstützung aus der SC-Reserve. Neuzugänge sind nicht in Sicht, während mit Polke und dem zum Ludwigsfelder HC abgewanderten Sven Keck zwei Abgänge feststehen. „Trotzdem haben wir einen guten Mix aus erfahrenen und jungen Spielern“ ist die SC-Trainerin durchaus optimistisch für die kommende Spielzeit.

Positiv überrascht zeigte sich das Trebbiner Trainerehepaar von der konditionellen Verfassung ihrer Schützlinge. „Die Zeiten beim Triathlon (1,8 km Laufen, Würfe aufs Tor, ca. 200 m Schwimmen; Anm. d. Verf.) waren ansprechend, die meisten haben sich während unseres Urlaubs selbständig vorbereitet“ findet Grit Griebsch lobende Worte. „Alle waren sehr fleißig“ stimmt ihr Mann zu, „auch die Bedingungen waren wieder sehr gut.“ Auf dem Blossiner Gelände nämlich standen neben den Sportplätzen auch eine 1,8-km lange Laufrunde sowie ein Hügel für Berganläufe zur Verfügung. Neben der Ausdauer wurde an Kraft und Schnelligkeit gearbeitet, Thera-Bänder und Seile kamen zum Einsatz, Stabilisationsübungen wurden durchgeführt. Und zur Freude aller Spieler kam zum ersten Mal in der Vorbereitungsphase der Ball ins Spiel: ein 40-minütiges Trainingsmatch wurde ausgespielt, Spielzüge wiederholt – die ersten Technikeinheiten mit dem Ball entschädigten für die Strapazen der letzten Wochen.

Ein jahrelanger Pluspunkt der Trebbiner ist der Teamgeist. Nicht umsonst fordert Trainerin Griebsch für die kommende Spielzeit: „Wir müssen als Team zusammenbleiben.“ Die Anlage in Blossin hatte auch in mannschaftsbildender Sicht einiges zu bieten: Im Kletterpark zum Beispiel musste zusammengearbeitet werden, um das höchste Ziel zu erreichen – Vertrauen untereinander war von Nöten. Zur Teambildung trug auch eine Kanutour auf dem Heidesee bei.

Das erste Pflichtspiel der Saison 2011/12 führt die SC-Verbandsligasieben unterdessen in der Vorrunde des HVB-Pokals am 10./11. September zum Kreisligateam Motor Hennigsdorf II. „Im Pokalwettbewerb haben wir bescheidene Ambitionen, daher wird das als Vorbereitungsspiel gelten“ erklärt Grit Griebsch. „Außerdem bestreiten wir noch 2 Testspiele gegen Fortuna Biesdorf und ein Turnier in Werneuchen, das reicht völlig aus.“

Eine gute Nachricht gibt es unterdessen aus der Jugendabteilung: Im kommenden Jahr wird wieder eine männliche B-Jugend in der Kreisliga an den Start gehen. „Es ist sehr zu hoffen, dass sich einige dieser Spieler entwickeln und in 3 bis 4 Jahren den Übergang zur ersten Mannschaft schaffen“ hofft Griebsch auf eine Fortsetzung des Spielbetriebs auch in naher Zukunft. Bis zum Beginn der nächsten Saison im September jedenfalls sehen sich die Trebbiner Handballer auf einem guten Weg.

Autor(en): Fabian Stollin