Niederlage im Spitzenduell

Minutenlang noch verharrte die SC-Sieben nach dem Abpfiff des Derbys gegen Blau-Weiß-Dahlewitz auf dem Spielfeld – hatten die Clauertstädter doch soeben eine knappe, aber verdiente 32:34-Niederlage einstecken müssen. „So kann man kein Spiel gewinnen“ ärgerte sich SC-Trainerin Grit Griebsch über die schlechte Chancenverwertung ihrer Trebbiner Verbandsligahandballer, die letztendlich den Ausschlag zugunsten der Gäste gab.

Das Spiel im gut gefüllten Trebbiner Sportkomplex hatte mit einer halbstündigen Verspätung begonnen. Die Schiedsrichter waren nicht angereist, und so einigten sich die beiden einzigen neben Wünsdorf noch verlustpunktfreien Mannschaften darauf, dass das SC-Gespann Schönebeck/Argewalt die Partie leiten sollte. Wie erwartet entwickelte sich bereits in den ersten Spielminuten ein offener Schlagabtausch. Christian Hofmann aus der SC-Reserve, der Michael Schlecht im Tor vertrat, machte seine Sache gut; auch die Abwehr zeigte sich aufmerksam. Leicht kam der Gastgeber durch Tempogegenstöße zum Erfolg und lag nach einer Viertelstunde folgerichtig mit 8:5 in Führung.

Diese sollte allerdings nicht lange währen: Immer häufiger schlichen sich Unkonzentriertheiten in das Angriffsspiel der Trebbiner ein. Spielmacher Arne Pfaender beispielsweise zeigte sich ungewohnt unsicher im Abschluss, dazu kamen fünf verworfene Siebenmeter auf Seiten der Clauertstädter. Auch der verletzungsbedingte Ausfall von Rückraumshooter Torsten Wagner war schwer zu kompensieren. Die Dahlewitzer Gäste behielten in einer wilden Phase des Spiels mit vielen technischen Fehlern den Überblick und setzten sich bis zur Halbzeit mit einem 5:0-Lauf auf 13:17 ab.

In der zweiten Spielhälfte agierte die Trebbiner Abwehr weiter recht aufmerksam, doch die Verwertung der freien Bälle war absolut mangelhaft. „Die vielen Fehlwürfe in dieser Phase haben uns das Genick gebrochen“ lautete das Fazit einer sichtlich angefressenen Grit Griebsch nach Spielende. Es lag besonders am eingewechselten Torhüter Maximilian Schulze, der mit beispielsweise mehreren gehaltenen Siebenmetern dafür sorgte, dass die Gastgebersieben weiter im Spiel blieb. Silvio Kahle – mit 6/4 Treffern erfolgreichster Torschütze auf SC-Seite – überwand den Siebenmeterfluch, beim 23:23 nach einer Dreiviertelstunde schien jeder Ausgang offen.

Es wurde eine Partie auf des Messers Schneide. Bis in die 57.Minute hinein ließ keine Mannschaft die Andere davonziehen. Besonders den Rückraumschützen Bert Bräuer (7 Tore) und Linksaußen Andreas Marske (8) bekamen die Gastgeber in der Schlussphase nicht in den Griff. Als 70 Sekunden vor dem Ende die Dahlewitzer nach einem unnötigen Ballverlust der Trebbiner mit 31:33 in Führung gingen und SC-Kreisläufer Silvio Kahle kurz darauf beim Siebenmeter übertrat, war das Spiel entschieden.

„Wer seine Möglichkeiten effizienter nutzt, der gewinnt so ein Spiel“ erkannte auch Grit Griebsch den verdienten Sieg der Gäste an. Nun bleibt Blau-Weiß-Dahlewitz ärgster Verfolger des Staffelfavoriten aus Wünsdorf (27:21-Sieg in Eisenhüttenstadt), während die weiter drittplatzierten Trebbiner Handballer ihre erste Niederlage bis zum Auswärtsspiel bei Schlusslicht Belzig am kommenden Sonntag erst einmal verarbeiten müssen.

Es spielten: Schulze, Hofmann; Dröfke (2), Kahle (6/4), Müller, Pfaender (5), Stollin (5/1), Wettengel (3), Schenk (3), Nowakowski (4), Bien (4), Wagner

Autor(en): Fabian Stollin