Tempohandball als Rezept

Als „Unterschied wie Tag und Nacht“ zum letzten Auswärtsspiel in Massen bewertete ein sichtlich zufriedener Dirk Griebsch den Auftritt seiner Trebbiner Verbandsligahandballer am Samstagabend beim 36:29-Erfolg über den LHC Cottbus II. Mit Tempohandball kamen die Clauertstädter am ersten Adventswochenende vor heimischem Publikum zum Erfolg.

Vor den Augen des Wünsdorfer Coaches Stephan Buchholz, der mit seiner Mannschaft in drei Wochen im Trebbiner Sportkomplex zu Gast sein wird, erwischte die SC-Sieben den besseren Start und führte schnell mit 3:0. Die Gäste aus der Lausitz, die mit einer sehr routinierten Formation begannen, hielten jedoch zunächst bis zum 7:5 nach zehn Minuten den Anschluss -meist durch Einzelaktionen der erfahrenen ehemaligen Regionalligaspieler. 

Fünf Trebbiner Tore in Folge sorgten dann für klare Verhältnisse – insbesondere die Außenspieler Thomas Bien und Martin Nowakowski waren mit 11 von 21 SC-Toren in der ersten Halbzeit nicht aufzuhalten. Die Lausitzer nahmen ihre erste Auszeit, nach der sie ihre Ausrichtung änderten: nun setzte der LHC vornehmlich auf jüngere Sportschultalente, um die vielen Tempogegenstoßtore der Hausherren zu verhindern. „Wir haben den ‚alten Herren’ durch unsere offensive 3:3-Deckung den Schneid abgekauft – und nach den Wechseln der Gäste sofort die Abwehr umgestellt“ nennt Dirk Griebsch Gründe dafür, dass die SC-Sieben ihren Vorsprung in der Folge nicht nur halten, sondern sogar ausbauen konnte. Eine unbewegliche Gästeabwehr ließ die besagten Tore von Außen zu, immer noch erzielten die Trebbiner viele Kontertore und ein wieder einmal glänzender Michael Schlecht nagelte das eigene Tor förmlich zu. Keine Überraschung also, dass es mit einer klaren 21:13-Führung der Heimmannschaft in die Kabine ging.

Eine kleine SC-Angriffsoffensive zur ersten Zehn-Tore-Führung schien den Cottbussern die letzte Motivation zu nehmen. Vermeidbare technische Fehler der Gäste ließen das Trainerehepaar Griebsch entspannt durchwechseln. Auch die etwa 150 Zuschauer ließen sich von einem früh entschiedenen Spiel die Stimmung nicht verderben, spielten die Trebbiner doch auch ein wenig für die Galerie. Selbst als der LHC nach einem 32:20-Rückstand innerhalb weniger Minuten in einer schlampigen Phase der Gastgeber noch einmal auf 32:26 verkürzen konnte, hatte man nicht den Eindruck, dass die Lausitzer noch Punkte würden mitnehmen können. Der eingewechselte Maik Wettengel beantwortete mit drei Toren in den Schlussminuten zumindest jeden Zweifel, die SC-Sieben gewann verdient mit 36:29.

„Den Vorsprung zu verlieren war nicht so schlimm, da wir Arne Pfaender und Michael Schlecht dann geschont haben“ sah Dirk Griebsch seiner Mannschaft die kleine Schwächephase nach, „vielleicht war im Kopf auch schon die Luft raus.“ In der nächsten Woche allerdings bei der heimstarken BSG Stahl Eisenhüttenstadt muss die Konzentration wieder über die volle Spielzeit halten. Die Trebbiner bleiben auf Platz 3 weiter auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze.

Es spielten: Schlecht, Schulze; Pfaender (5), Bien (6), Nowakowski (7), Wagner (4), Dröfke (4/2), Müller (2), Stollin (3), Schenk (2), Wettengel (3)

Autor(en): Fabian Stollin