Derbysieg hing am seidenen Faden

Die Trebbiner Verbandsligahandballer haben am Samstagabend auch das fünfte Aufeinandertreffen mit der HV Luckenwalde 09 für sich entschieden. Dabei hing der 39:36-Sieg und der damit verbundene Fortbestand der Siegesserie gegen die Kreisstädter lange Zeit am seidenen Faden, erst eine Schlussoffensive brachte die SC-Sieben auf die Gewinnerstraße.

Nicht ganz so viele Zuschauer wie in den Vorjahren erlebten noch vor dem Anpfiff eine Überraschung: HVL-Torjäger Oliver Johl stand entgegen voriger Ankündigung doch auf dem Spielfeld. Gleich von Beginn an nahmen die Clauertstädter Johl mit einer Manndeckung aus dem Spiel, was in diesem Jahr auch besser gelang – der Rückraumshooter der Gäste erzielte nur 4 Treffer. Aber trotzdem zeigten die Luckenwalder, dass sie sich trotz des Umbruchs mit ihrer jungen Mannschaft stark verbessert haben. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase (4:4/5.Minute) erarbeitete sich die HVL einen Vorsprung. „Luckenwalde war am Anfang deutlich besser, sie haben sich spielerisch stark verbessert“ hob auch SC-Trainer Dirk Griebsch die Leistung der Gäste in Halbzeit Eins hervor. 

Nach einer Viertelstunde bereits lag seine Mannschaft mit 7:11 zurück, in der 20.Minute gar mit fünf Toren Unterschied. Das hauptsächliche Problem lag in der instabilen Abwehr der Hausherren, ein ums andere Mal konnten HVL-Rechtsaußen Julien Brehmer (7 Tore) oder Kreisläufer Oliver Much (5) freigespielt werden. Dazu hatten die Torhüter im Trebbiner Gehäuse und Rückkehrer Chris Schönebeck – auf Linksaußen eingesetzt – nicht ihren besten Tag. Zur Halbzeit lagen die Clauertstädter, die früh in Zeitstrafenprobleme gerieten, mit 18:21 zurück.

„Dann haben wir die Arroganz abgelegt“ erklärte Dirk Griebsch nach dem Spiel die Halbzeitansprache des Trainerehepaars, „einige dachten, dass man gegen die junge Gästemannschaft schon gewinnen würde.“ Auch von einer nicht gegebenen klaren roten Karte gegen Oliver Johl nach einem Griff in den Wurfarm beim Tempogegenstoß ließen sich die Trebbiner bei ihrer Aufholjagd nicht beeindrucken. Zwar war die Chancenverwertung weiter nicht optimal, aber die Gäste konnten nicht mehr so leicht Tore erzielen. 

„Benni war entscheidend – er ist richtig durchgegangen und hat Druck auf die Abwehr gemacht, das war eine Signalwirkung für die Mannschaft und hat die Wende eingeleitet“ spielt Dirk Griebsch auf die starke Leistung Benjamin Stollins (8 Tore) an, der nach Gegentoren blitzschnell bereits wieder am gegnerischen Kreis war und so half, die Luckenwalder zu zermürben. Und Topscorer Silvio Kahle (9/5) erwies sich einmal mehr als sicherer Siebenmeterschütze. In der 47.Minute glichen die Trebbiner erstmals wieder aus (29:29), wenig später gingen sie in Führung. Gegen Ende entwickelte sich ein spannendes Derby – in dem aber wieder die Clauertstädter die Oberhand behielten. „Die Gäste haben konditionell abgebaut, konnten ihr hohes Tempo aus der 1.Halbzeit nicht durchziehen“ analysierte Dirk Griebsch, „das kam uns zugute.“

Am Ende stand unter dem Jubel der Trebbiner Fans ein 39:36 auf der Anzeigetafel, wodurch sich die SC-Sieben auf Platz 2 der Tabelle in der Spitzengruppe festsetzt. Die Luckenwalder hingegen gehen trotz einer starken Leistung mit einem Negativerlebnis in die neue Saison. Am nächsten Samstag steht bereits das nächste Heimspiel in Trebbin an, zu Gast wird dann der Tabellendritte Spreewald II sein.

Es spielten:
SC Trebbin – Schulze, Schlecht; Kahle (9/5), Wagner (8/1), Müller, Pfaender (5), Stollin (8), Schönebeck (3), Hager, Wettengel, Bien (5), Polke, Hartmann (1)
HV Luckenwalde – Kühne, Wassermann; Johl (4), Much (5), Anarbaev (1), Brehmer (7), Heinrich (6), Sachse (7/4), Busek (3), Thiele, Bautz (1), Foß (2)

Autor(en): Fabian Stollin