„Das war heute keine Werbung für die Zuschauer“ zeigte sich das SC-Trainerehepaar Griebsch unzufrieden mit der Leistung ihrer Mannschaft, „das glich einem Kreisklassenspiel.“ Vorausgegangen war ein mehr als mühsamer 27:22-Erfolg der Trebbiner Verbandsligasieben gegen den Aufsteiger HSC Frankfurt/Oder 2000 am ersten Adventssamstag.
Zu Beginn der Partie gegen den Tabellenneunten war der Jubel der etwa 120 Zuschauer noch groß, aufgrund von Problemen mit der Hallenuhr zeigte diese einen Spielstand von „99:31“ an. Ganz so leicht sollten es die drittplatzierten Clauertstädter in der Partie gegen den unbekannten Neuling aber nicht haben, im Gegenteil: Eine leichte 5:2-Führung glichen die Gäste ihrerseits wieder zum 5:5 aus. Kurios daran, dass bei diesem Spielstand bereits zwanzig Minuten verstrichen waren – manch einer wird sich an den Handballsport der Vergangenheit zurückerinnert haben.
Ein ums andere Mal scheiterten die Trebbiner am glänzend aufgelegten Gästekeeper Gregor Menz, dazu gesellten sich in einer sehr niveauarmen Partie viele vermeidbare Fehler auf beiden Seiten. „Das war ja fast ein Fußballergebnis, die Würfe waren unterstes Niveau“ meinte Trainerin Grit Griebsch; „hundertprozentiger geht’s ja gar nicht“ pflichtete ihr Dirk Griebsch bei. Als Frankfurts Torhüter dann sogar zwei Bälle hintereinander fangen konnte und die Gäste mit 7:5 in Führung gingen, war von einem Selbstläufer keine Rede mehr. Beim Stand von 9:9 ertönte die Halbzeitsirene.
„In der Kabine habe ich gesagt, dass selbst unsere Frauen schärfer werfen“ verriet Grit Griebsch ihre Pausenansprache, „der Torabschluss war nämlich das Entscheidende – die Chancen waren ja da.“ Doch auch zu Beginn der zweiten Hälfte bot sich den Zuschauern das gleiche Bild: Die SC-Sieben startete schlecht, und drei Tore in Folge von Frankfurts Toptorschützen Christian Wessely (9 Tore) ließen die Gäste wieder in Führung gehen (12:14). „Dann haben Thomas Bien und Nils Hager das Spiel gedreht“ erklärte Dirk Griebsch die folgende Aufholjagd, „sie haben mit einer Dynamik agiert, die vorher nicht da war.“
Der angesprochene Thomas Bien (5 Tore), angeschlagen erst in der 40.Minute ins Spiel gegangen, sorgte zunächst mit drei kompromisslosen Gewaltwürfen von der rechten Rückraumposition für den Ausgleich. Rechtsaußen Nils Hager als auch der gut aufgelegte Chris Schönebeck, zusammen mit Bien SC-Topscorer, erzielten dann die erste Führung der Gastgeber seit der 20.Spielminute. Zehn Minuten vor dem Ende lagen die Hausherren mit 19:17 in Front. Auch zwei Unterzahlsituationen wussten die nur mit neun Spielern angereisten Frankfurter dann nicht mehr auszunutzen, nach dem 22:21 sorgte ein 4:0-Lauf der Trebbiner für die Entscheidung. Die SC-Männer gewannen letztendlich mit 27:22.
„Wir haben im Angriff das Tempo rausgenommen, wo eigentlich Druck gemacht werden muss“ analysierte das Trainerpaar Griebsch die mäßige Leistung ihrer Mannschaft, „wenn man vorne nicht trifft, wird hinten auch die Abwehr nervös.“ Der schlussendliche Sieg lässt die Trebbiner aber weiter in Schlagdistanz zur Spitze lauern. Eine Überraschung hielt der Spieltag dann nämlich auch noch bereit: Spitzenreiter Ahrensdorf/Schenkenhorst verlor deutlich mit 18:30 beim HC Spreewald II und liegt somit nur noch zwei Punkte vor den Clauertstädtern und dem punktgleichen HSV Wildau. Die SC-Kreisligasieben verlor gegen Ludwigsfelde mit 21:31, die männliche B-Jugend unterlag der HV Luckenwalde mit 16:33.
Es spielten: Schulze, Schlecht, Hofmann; Kahle (3/1), Wagner (2), Müller (1), Pfaender (4), Stollin (3), Kroop, Hager (3), Schönebeck (5), Bien (5), Polke (1), Hartmann
Autor(en): Fabian Stollin