Schönes Weihnachtsgeschenk

Die Trebbiner Verbandsligahandballer haben sich pünktlich zur Weihnachtsfeier am zweiten Adventssamstag selbst beschenkt: Mit einem mühsamen, aber verdienten 38:35-Erfolg gegen den LHC Cottbus II übernahmen sie den zweiten Tabellenplatz. Dabei profitierten die Clauertstädter von der Schützenhilfe aus Dahlewitz, wo der HSV Wildau seine dritte Saisonniederlage hinnehmen musste. Im Anschluss an das Spiel gegen den Tabellensiebten aus der Lausitz ließ die Handballabteilung beim gemütlichen Beisammensein Revue über ein erfolgreiches Jahr passieren.

Doch zuvor sahen die etwa 150 Fans im Trebbiner Sportkomplex, wie eine siegessichere und mit Jugendtalenten gespickte Gästesieben den Gastgebern das Leben schwermachte. Zwar gingen die Hausherren vor allem dank der Durchschlagskraft des nach starker Leistung in die Startformation gerückten Thomas Bien schnell mit 6:3 in Führung, aber die Cottbusser hatten diese nach einer guten Viertelstunde wieder ausgeglichen. „Es ist das eingetreten, was zu erwarten war“ sagte SC-Trainer Dirk Griebsch, „nämlich dass die Cottbusser rennen und vielleicht sogar stärker sind, als die Mannschaft die wir kennen.“ In der Vergangenheit spielten die Gäste oft mit einem Mix aus vielen erfahrenen und einigen Jugendspielern, welchen sie nun anscheinend einer Verjüngungskur unterzogen haben. 

Dass die Clauertstädter sich bis zur Halbzeitpause einen 19:16-Vorsprung erarbeiteten, hatten sie vor allem Rückraumspieler Benjamin Stollin zu verdanken, der fünf seiner sechs Tore in den zweiten 15 Minuten erzielte. Außerdem zeigte Routinier Thomas Polke auf Rechtsaußen das beste Spiel seit langer Zeit, er erzielte insgesamt fünf Treffer. „Er hat sich energisch durchgesetzt“ lobte Dirk Griebsch den 39-jährigen Polke, „überhaupt haben alle das Angesagte umgesetzt, nämlich Aufsetzer zu werfen.“ 

Eine Manndeckung gegen Spielmacher Arne Pfaender seitens der Cottbusser zeigte zu Beginn der zweiten Hälfte nicht die erwünschte Wirkung, die Trebbiner erhöhten schnell auf 21:16. Im Anschluss entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel mit einigen Leichtsinnsfehlern auf beiden Seiten, nach einer Dreiviertelstunde hatten die Gäste wieder den Anschluss geschafft (27:26). Mit ein wenig Glück bei Pfostentreffern der Lausitzer erhöhten die Hausherren aber bis fünf Minuten vor dem Ende auf 34:29, Thomas Polke und Marcel Kroop sorgten von Außen für die Vorentscheidung. Die Gäste konnten nur noch Ergebniskosmetik betreiben, mit dem 38:35-Erfolg der Trebbiner Handballer stand der zweite Tabellenplatz über Weihnachten fest.

„Wir haben gezeigt, dass wir vor dem schnellen Spiel keine Angst zu haben brauchen“ erklärte Trainer Griebsch, „besonders gefreut hat mich, dass wir aus allen Positionen getroffen haben.“ Dementsprechend waren in Silvio Kahle, Benjamin Stollin und Chris Schönebeck gleich drei SC-Spieler mit je sechs Treffern beste Schützen, auf Cottbusser Seite ragte Nicola Kuhlmey (7 Tore) mit starken Eins-gegen-Eins-Situationen heraus. Vor den Augen der halben Mannschaft von Tabellenführer Ahrensdorf erarbeiteten sich die Clauertstädter nun den Status als erster Verfolger, wenn auch Dirk Griebsch den Blick nicht nach oben richten will: „Ich bin total entspannt, ich möchte gute Spiele sehen.“ Nach der Weihnachtspause haben die Trebbiner Handballer eine schwere Phase mit vier Auswärtsspielen vor sich – am 12.Januar steigt in Wildau das Spitzenspiel Dritter gegen Zweiter. 

Es spielten: Schulze, Hofmann; Kahle (6/1), Wagner (2), Müller (4), Pfaender (4), Stollin (6), Kroop (1), Bien (4), Polke (5), Hartmann, Schönebeck (6), Hager

Autor(en): Fabian Stollin