Formkurve zeigt nach oben

Zu ungewöhnlicher Anwurfzeit kommt ein Gast in den Trebbiner Sportkomplex, der ungewöhnlich weit im Tabellenkeller steckt: Am Sonntag um 16 Uhr treffen die SC-Verbandsligahandballer auf den HSV Senftenberg, derzeit Tabellenzehnter. Die Niederlausitzer stehen schwer unter Druck, sie wollen nach eigenen Worten für ein „Wunder“ sorgen. Denn in der Südstaffel geht es wieder einmal eng zu im Kampf gegen den Abstieg, gleich fünf Mannschaften trennt nur ein Punkt. Lediglich der Elsterwerdaer SV 94 muss wohl alle Hoffnungen auf den Klassenerhalt begraben, dort traten die Clauertstädter am vergangenen Wochenende an.

Letztendlich stand am Sonntag ein 34:27-Auswärtssieg beim Tabellenletzten auf der Anzeigetafel, das Trebbiner Trainerehepaar Griebsch gab dabei auch Spielern der zweiten Reihe viele Einsatzzeit. „Es war ein Wechselspiel“ erklärte Dirk Griebsch die Partie gegen tapfender kämpfende Elsterwerdaer, „wir hätten davonziehen können, haben sie wieder rankommen lassen – es war ein wenig hektisch.“ Denn während der Partie hatte sich SC-Torhüter Christian Hofmann nach ersten Befürchtungen bei einer Parade schwer am Auge verletzt, er konnte aber am Mittwoch bereits wieder am Training teilnehmen. Auch Thomas Polke und einige andere SC-Spieler mussten während der Spielzeit verarztet werden, „der Gegner hat stellenweise recht rabiat agiert.“ 

Deswegen konnte Dirk Griebsch auch die Kritik des ESV an den Altlandsberger Schiedsrichtern nicht nachvollziehen: „Wir fanden die beiden hervorragend, das waren klare Aktionen.“ Über eine 15:14-Halbzeitführung der Trebbiner blieb das Spiel in der zweiten Hälfte zunächst offen, ehe sich die SC-Sieben langsam mittels einiger Tempogegenstöße auf 30:23 absetzen konnte. Garant für das schnelle Trebbiner Spiel war ein starker Maximilian Schulze im SC-Tor, der etliche Großchancen der Hausherren zu vereiteln wusste. „Er war hochmotiviert nach der Verletzung von Christian Hofmann“ lobte Trainer Griebsch seinen Schlussmann. Die Clauertstädter gewannen nach ihrer längsten Auswärtsreise verdient mit 34:27.

„Das Ergebnis geht in Ordnung“ ist Dirk Griebsch zufrieden mit dem Spiel beim ESV, „es ging darum, alle eine längere Zeit spielen zu lassen.“ Torsten Wagner war am Ende mit 11/3 Treffern bester Trebbiner Torschütze, der Rückraumshooter scheint wieder in die Form der Hinrunde zu finden. Wie auch die ganze Trebbiner Mannschaft, die zuletzt ja eher aufgrund der Fehlwurfquote von sich reden machte. „Aber Ahrensdorf hat viel Mut gegeben“ verweist Dirk Griebsch auf den Punktgewinn gegen den Tabellenführer im letzten Heimspiel, „und wir wissen auch, wie stark Senftenberg sein kann.“ Im Hinspiel setzten sich die Clauertstädter erst in einem Krimi mit 34:33 in der Niederlausitzhalle durch, auch zuvor waren Duelle beider Mannschaften immer für spannende Spielausgänge gut.

„Senftenberg ist für mich kein Absteiger“ weiß der Trebbiner Trainer um die Stärken der Mannschaft, „sollten sie absteigen, haben sie sich selbst geschlagen.“ Sollte die SC-Sieben ihre ansteigende Formkurve weiter verbessern können, wird auch der HSV Senftenberg Schwierigkeiten in Trebbin bekommen. „Aber wer weiß, Abstiegsangst beflügelt vielleicht“ warnt Griebsch seine Spieler noch, „wir werden uns ganz normal darauf vorbereiten.“ Anpfiff ist Sonntag um 16 Uhr.

Es spielten in Elsterwerda: Schulze, Hofmann; Kahle (4/1), Wagner (11/3), Müller (1), Pfaender (5), Stollin (4), Kroop (1), Hager, Wettengel (5), Hartmann (1), Polke (2)

Autor(en): Fabian Stollin