Als die Gäste vom HSV Senftenberg zwei Minuten vor Spielende die Möglichkeit zum Anschlusstreffer hatten, lief SC-Torhüter Maximilian Schulze zur Höchstform auf: Erst parierte er einen Strafwurf, dann manifestierte er mit weiteren Paraden den Sieg seiner Trebbiner Verbandsligasieben. Eine große Aufholjagd der stark abstiegsbedrohten Niederlausitzer wurde nicht belohnt, am Ende setzten sich die Clauertstädter mit 26:22 durch und verbleiben dadurch auf Tabellenplatz Drei der Südstaffel.
Etwa 200 Zuschauer im Trebbiner Sportkomplex sahen zu Beginn eine torarme Verbandsligapartie, in der die Abwehrreihen dominierten. Erst nach dreieinhalb Minuten erzielte SC-Topscorer Benjamin Stollin (4 Tore) den ersten Treffer des Spiels. Die Hausherren konnten das schlechte Rückzugsverhalten der Gäste in der Anfangsphase noch nicht ausnutzen, trotzdem lag die SC-Sieben nach einer Viertelstunde mit 6:2 in Front. Ideenlos präsentierten sich die HSV-Sieben im Spielaufbau, der Innenblock als auch SC-Torhüter Maximilian Schulze hatten leichtes Spiel. „In der Abwehr haben wir gut gearbeitet in der ersten Halbzeit“ resümierte SC-Trainerin Grit Griebsch, „aber was wir von außen versemmelt haben, das kann nicht sein.“
Der Vorsprung der Trebbiner hätte um einiges höher ausfallen können, wären die Torchancen konsequent verwandelt worden. „Es sind neun freie Bälle mit Superwinkel von Rechtsaußen nicht getroffen worden“ ärgerte sich Grit Griebsch, „dadurch haben wir Senftenberg wieder ins Spiel geholt.“ Die Gäste arbeiteten sich aufgrund der starken Leistung von Torhüter Sascha Hagendorf auf 5:6 heran. Ein 4:0-Lauf der Clauertstädter kurz vor der Pause brachte wieder einen kleinen Vorsprung, Silvio Kahle – ebenfalls mit 4 Treffern Toptorschütze – erzielte mit der Halbzeitsirene den 13:7-Pausenstand.
Zu Beginn der zweiten Hälfte schienen die SC-Handballer endgültig davonzuziehen, ein erneuter 4:0-Lauf bedeutete einen beruhigenden 18:10-Vorsprung. „Da sind wir aufgrund der langen Pässe ins Spiel gekommen“ bemerkte Trainerin Griebsch die Tempogegenstoßtreffer ihrer Mannschaft. Die Senftenberger, die als Tabellenelfter jeden Punkt bitter nötig haben, steckten jedoch nicht auf: Auch sie erzielten vier Treffer in Folge, beim Stand von 20:17 für Trebbin griff Grit Griebsch zur grünen Karte.
Die folgende Auszeit hatte anscheinend gefruchtet, beim 23:17 zehn Minuten vor dem Ende schienen die Senftenberger abgeschlagen. Aber die Niederlausitzer waren für eine weitere Aufholjagd gut, zwei halbhohe Würfe von Torsten Wagner nutzten die Gäste im Gegenzug zum 23:21-Anschluss. Arne Pfaender verwertete einen Tempogegenstoß zur Vorentscheidung nicht, aber Torhüter Maximilian Schulze hielt den Sieg letztendlich fest. „Er hat wieder sehr gut gehalten“ lobte Grit Griebsch ihren Schlussmann, „auch Danilo Hartmann mit sehr guter Abwehrarbeit und die Schnelligkeit von Benjamin Stollin haben uns heute das Spiel gerettet.“ Chris Schönebeck sorgte sechzig Sekunden vor Schluss für die Entscheidung, die Trebbiner festigen mit dem 26:22-Erfolg gegen tapfere Gäste den dritten Platz vor dem HC Spreewald.
„Vielleicht fehlte uns nach dem 18:10-Vorsprung auch die Motivation im Kopf“ gab Torsten Wagner zu, „Senftenberg hat zuhause sicher noch gute Chancen auf den Klassenerhalt.“ In zwei Wochen treten die Clauertstädter bei der BSG Stahl Eisenhüttenstadt an, die punktgleich mit Senftenberg sicher ebenfalls wichtige Zähler gegen den Abstieg sammeln wollen. An der Spitze der Verbandsliga Süd gab es unterdessen einen Wechsel, Ahrensdorf/Schenkenhorst gab durch die Niederlage im direkten Duell den Sonnenplatz an den HSV Wildau ab.
Es spielten: Schulze, Hofmann; Kahle (4/3), Wagner (3), Müller (3), Pfaender (3), Stollin (4), Kroop (3), Hager (1), Hartmann (1), Bien (1), Polke (1), Schönebeck (2)
Autor(en): Fabian Stollin