Auf der Internetpräsenz des Handballverbandes Brandenburg ist sie noch immer stimmungsvoll ins Bild gesetzt, die Wünsdorfer Paul-Schumann-Sporthalle – Heimstätte des MTV, der lange Jahre Gegner der Trebbiner Verbandsligahandballer war, ehe 2012 der Aufstieg in die Brandenburgliga gelang. Heute erinnert nicht mehr viel an den einstigen aufstrebenden Vorzeige-Handball-Standort des Landes: So gut wie alle verpflichteten Spieler verließen den einstigen Militärstandort, der Rückzug in die Landesliga folgte. In der ersten Runde des HVB-Pokals reisten die SC-Männer zum Ort ihres langjährigen Gegners, um im Halbfinale des neuen Vierer-Turniers gegen die heimischen „Wölfe“ anzutreten.
Zur ersten Partie unter Wettkampfbedingungen traten die Trebbiner gegen eine Wünsdorfer Mannschaft an, die einerseits mit Jugendlichen, andererseits ehemaligen Kreisligakräften fortgeschrittenen Alters besetzt war. Die Einseitigkeit der Begegnung wurde schon in den ersten zehn Spielminuten sichtbar, die gut formierte SC-Abwehr legte die Grundlage zur schnellen 7:1-Führung. Interimstrainer Oliver Metze – der zur neuen Punktspielsaison gemeinsam mit dem ehemaligen Trainer der Trebbiner Kreisligasieben, Klaus-Dieter Huschke, die Mannschaft betreuen wird – bekam schon früh die Möglichkeit, Angriffsvarianten zu testen. Nach einigen vergebenen Möglichkeiten auf Seiten der Clauertstädter wechselten beide Teams beim Stand von 19:10 für den SC die Seiten.
Auch fortan wurde der neue Klassenunterschied deutlich, die Gäste um den in Hälfte zwei besonders torhungrigen Dustin Emmermacher (6 Tore) setzten sich immer weiter ab. Am Ende siegten die Trebbiner mit 39:22 und erreichten das Finale gegen den Staffelkonkurrenten SSV Rot-Weiß Friedland, der sich im anderen Semifinale zuvor überraschend deutlich gegen Frankfurt/Oder durchgesetzt hatte. Der Sieger des Turniers würde in die zweite von drei Runden auf dem Weg zum HVB-Pokalsieger einziehen, in der wahrscheinlich höherklassige Gegner warten würden.
Gegen die Friedländer, gegen die die SC-Mannen in der letzten Saison noch einen Sieg und ein Unentschieden errangen, lief von Beginn an vieles schief. Die Niederlausitzer lieferten den Clauertstädtern mit altbekannter harter Gangart einen echten Test, setzten sich aber nach einem 7:0-Lauf schnell auf 11:3 ab (10.Minute). Die Trebbiner Abwehr mit den Schlussmännern Keiper und Wilsdorf war noch nicht im Spiel angekommen, Grund zum Jubeln in der fast leeren Wünsdorfer Halle hatten nur die lautstarken mitgereisten SSV-Fans. Tom Griebsch, ehemals in der SC-Jugend aktiv und zu beiden Pokalspielen spontan auf die Trebbiner Bank eingeladen, veranlasste zu diesem Zeitpunkt eine offensivere 4:2-Deckungsvariante, die sofort fruchten sollte. Bis auf 8:12 kämpfte sich die SC-Sieben heran, ehe SSV-Neuzugang Frank Ulbrich (9 Tore) vom Oberligisten Rudow sein Team mit individueller Klasse auf den 19:12-Halbzeitstand brachte.
In Hälfte Zwei plätscherte die Partie dahin, die Trebbiner hielten den Abstand bis zur 50.Minute (32:25) konstant. Nach roter Karte gegen Spielmacher Arne Pfaender sowie hoffentlich nicht ernster werdenden Verletzung Torsten Wagners ließen die müden Clauertstädter weitere Zügel schleifen, woraufhin der Gegner zum 39:26-Endstand davon zog. Am Samstag beginnt die neue Verbandsligasaison, die SC-Sieben kann trotz der hohen Niederlage guten Mutes auf ein ausgeglichenes Spiel beim HV Calau hoffen. Auch die wieder verstärkten Calauer unterlagen nämlich Staffelkonkurrent Ahrensdorf/Schenkenhorst im Pokalheimspiel deutlich mit 26:40.
Es spielten (gg. Wünsdorf): Wilsdorf, Keiper; Kahle (7/3), Wagner (3), Stollin (7), Hartmann, Kroop, Müller (6), Emmermacher (6), Pfaender (5), Wettengel (3)
Es spielten (gg.Friedland): Wilsdorf, Keiper; Kahle (3), Wagner (2), Müller (5), Hartmann (3), Kroop (2), Emmermacher, Wettengel (3), Pfaender (6), Stollin (2/1)
Autor(en): Fabian Stollin