Die Erleichterung war den Spielern des Verbandsliga-Spitzenreiters HSG Ahrensdorf/Schenkenhorst nach dem lange Zeit ausgeglichenen Derby im Trebbiner Sportkomplex anzumerken: Der 26:21-Erfolg bei den Handballern aus der Clauertstadt bringt die Gäste dem Aufstieg in die Brandenburgliga einen Schritt näher. „Am Ende hat ihre offensive Abwehr den Ausschlag gegeben“ erklärte Kreisläufer und SC-Vizepräsident Silvio Kahle nach der spannenden Partie, „wir waren aber über weite Strecken des Spiels ebenbürtig.“ Die aufgrund der anhaltenden Verletzung Maik Wettengels nur mit drei Rückraumspielern in das Derby gestarteten Trebbiner hatten zur Pause sogar noch in Front gelegen.
Bereits zu Spielbeginn wirkten die Gäste aus Ahrensdorf nervös, hatte die SC-Sieben doch mit einer 3:1-Führung den besseren Start in den achten Vergleich beider Mannschaften. Vor Jahresfrist fuhren die Clauertstädter den bis dato ersten und einzigen Sieg gegen die HSG ein. Diese glänzte in der Anfangsviertelstunde vor allem durch leichtfertige Fehlabspiele im Angriff, die die Hausherren aber in einer niveauarmen ersten Halbzeit nicht auszunutzen wussten. Der starke HSG-Abwehrverbund machte den SC-Angreifern zu schaffen, ein ums andere Mal scheiterten die Rückraumakteure am Defensivblock der Gäste. Trotzdem blieb das Spiel ausgeglichen, da auch die Angreifer der Gäste einen offenbar gebrauchten Tag erwischten – insbesondere der sonst stark auftrumpfende Stephan Schmidt (HSG, 2 Tore) traf wiederholt nur den blauen Wandteppich des überaus gut gefüllten Trebbiner Sportkomplexes. Beim Stand von 11:10 ertönte der Halbzeitpfiff, SC-Trainer Oliver Metze zeigte sich zufrieden: „Am Anfang haben wir das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten.“
Mit mehr Tempo kam der Tabellenführer aus der Kabine, das nicht herausragend aufgelegte Torhütergespann der Gäste ermöglichte den Trebbinern aber anhand einiger durchgerutschter Würfe den Anschluss. Erst nach dem 14:14 (35.Minute) erhöhten die Ahrensdorfer ihren Vorsprung erstmals auf zwei Treffer. „Dann haben wir nicht mehr getroffen und die HSG hat die Gegenstöße eiskalt genutzt“ betonte Metze die leichtfertigen Abschlüsse seiner Sieben in dieser Phase. Nach einer Dreiviertelstunde lag der SC mit 16:19 im Hintertreffen, zuvor hatten beide Teams in fünf Minuten kein Tor erzielt.
Die zunehmend intensivere Abwehr der Gäste sollte den dezimierten Hausherren in der Folge das Genick brechen: Mithilfe einer noch offensiveren Variante als die in der ersten Halbzeit gespielte Manndeckung gegen Torsten Wagner erhöhten die Ahrensdorfer ihren Vorsprung binnen einer Minute von 22:20 auf 24:20 (56.Spielminute). Das folgende 25. HSG-Tor brachte die endgültige Entscheidung, die Sieger feierten unter dem Jubel ihrer zahlreichen Auswärtsfans einen 26:21-Derbyerfolg in Trebbin.
„Wenn wir unsere Chancen nutzen, sieht es wohl anders aus“ mutmaßte Silvio Kahle nach einem Spiel, in dem er und seine Mitspieler so wenige Tore erzielten wie seit siebeneinhalb Jahren nicht. Die Trebbiner bleiben vorerst auf dem fünften Südstaffel-Rang, während die HSG Ahrensdorf/Sch. mit einem Punkt Vorsprung auf den LHC Cottbus II in den Saisonendspurt geht. Am kommenden Sonntag tritt die SC-Sieben in Dahlewitz (16 Uhr, Bahnhofstraße 63) an – ein Auswärtsspiel, das die Clauertstädter im neunten Versuch endlich das erste Mal für sich entscheiden wollen.
Die SC-Kreisligadamen hielten derweil ihr Heimspiel gegen den MTV Wünsdorf über weite Strecken offen, nach einer 4:1-Führung der Trebbinerinnen erwirkten die Gäste mit einer Abwehrumstellung den 8:11-Halbzeitstand. „Bis zum 13:14 waren wir dran, aber dann hat uns das Wurfglück verlassen“ konstatierte Frauen-Coach Torsten Wagner, „ich hätte mir gewünscht, dass wir mit weniger als 10 Toren Differenz verlieren.“ Auf die ersten vierzig Minuten des mit 17:30 verlorenen Spiels kann die zehntplatzierte SC-Sieben allerdings aufbauen, am kommenden Samstag sind die Clauertstädterinnen in Luckenwalde (13.30 Uhr) zu Gast.
Es spielten (Männer): M.Schulze, Wilsdorf, Dewender; Kahle (2/1), Wagner (5), Müller (1), Pfaender (3), Stollin (5), Kroop, B.Schulze, Emmermacher (2), Hartmann (1), Bien (2), Wettengel
Es spielten (Frauen): Butzke, Reimann; Beller, Böttner (4/1), Häßelbarth (4), Woltersdorf, Küter (1), Bartossek (1), Wagner, Pfaender (1), Meißner, Krenz, Turley (6/1)
Autor(en): Fabian Stollin