Auch, wenn das Endergebnis von 26:37 im Saisonfinale der Trebbiner Verbandsligahandballer gegen den Südstaffel-Meister LHC Cottbus II nicht danach aussieht, haben die Clauertstädter den Favoriten am Samstagnachmittag in Bedrängnis gebracht. Doch am Ende reichten auch eine zwischenzeitliche Fünf-Tore-Führung und ein knapper 12:13-Halbzeitstand nicht, um den Niederlausitzern ein Bein auf dem Weg zur verdienten, verlustpunktfreien Meisterschaft zu stellen. „Vielleicht ist der zweite Platz ja nächstes Jahr noch zu toppen“ gab sich Zeremonienmeister Silvio Kahle nach der Partie bei der Feier der Vizemeisterschaft kämpferisch.
Zunächst sahen die 200 Zuschauer im vierten Heimspiel nacheinander einen unerwarteten Start: Die SC-Sieben konnte auf einen überragenden Jan-Philipp Hilbert zwischen den eigenen Pfosten bauen und mit 3:0 in Führung gehen. Ganz im Gegensatz zum deutlichen Start-Ziel-Sieg des LHC II im Hinspiel (32:20) kreierten die Gäste wenige Möglichkeiten im eigenen Angriff, während die Clauertstädter ihre Angriffe geduldig ausspielten. Hinzu kamen die vielen Paraden von Hilbert und die bewegliche SC-Abwehr, die den Vorsprung nach zwölf Minuten gar auf 8:3 anwachsen ließen.
Ab der zwanzigsten Spielminute schienen die Cottbusser aber ins Spiel zu finden – auch, weil sich im SC-Aufbauspiel technische Fehler einschlichen und Chancen nicht konsequent verwertet wurden. Schon fünf Minuten vor dem Pausenpfiff fanden die Gäste beim 11:10 wieder Anschluss, vor dem Pausenpfiff gelang der LHC-Sieben gar die erste Führung zum 12:13-Halbzeitstand. „Es war gut, dass wir Cottbus bei nur 13 Toren halten konnten“ freute sich Hilbert, „vielleicht haben sie am Anfang ein bisschen Angst gekriegt.“ Mit dem Halbzeitpfiff endete allerdings die Partie für den – wie mehrmals in der Vorwoche gegen Finsterwalde – im Gesicht getroffenen Trebbiner Schlussmann. „Das war schade, denn was Jan in den ersten Minuten gehalten hat, war unbeschreiblich“ ärgerte sich SC-Torwarttrainer Ralph Kornack, der fortan das „erwartete Spiel“ sah.
Denn der feststehende Meister zeigte in der zweiten Hälfte die nötige Einstellung und in der Abwehr deutlich mehr Präsenz. Beim 16:18 in der 37.Spielminute hielten die Hausherren ein letztes Mal den Anschluss, ehe die Cottbusser Angreifer fast in jedem Angriff erfolgreich waren. Insbesondere Rückraumspieler Nick Stenzel (9 Tore) kam über die rechte Seite öfter fast unbedrängt zum Torerfolg, außerdem scheiterten die SC-Akteure vermehrt am wieder gut aufgelegten Eric Kozlowski im LHC-Tor. Bezeichnend, dass erst Youngster Moritz Löwe kurz vor Spielende das erste Trebbiner Tor über die Außenbahn erzielte. Über die Stationen 16:21, 18:25 und 24:36 kam der LHC II zum letztendlich verdienten Kantersieg, während die Trebbiner in der Schlussviertelstunde allen Spielern Einsatzzeiten gaben. Bester SC-Torschütze war abermals Saisontopscorer Torsten Wagner mit acht Treffern, Torhüter André Wilsdorf hielt das Ergebnis in Hälfte zwei noch in gewissen Grenzen.
„Wir haben heute trotzdem eine tolle Saison zu feiern“ freute sich Ralph Kornack, während Rechtsaußen David Müller den Gästen zur „absolut verdienten Meisterschaft“ gratulierte. Mit einem Augenzwinkern fügte Müller an, dass er sein persönliches Saisonziel verpasst habe: „Eigentlich wollte ich die 100 Tore vollmachen“ so der Rechtsaußen, der mit 92 Treffern seine erfolgreichste Spielzeit hinter sich hat. Nach der Verabschiedung von Sicherheits-Chef Dietmar Liersch feierten die Trebbiner gemeinsam ihre siegreichstes Jahr und den Vizemeistertitel. Die Kreisliga-Damen unterlagen zuvor im Abschlussspiel dem HSV Falkensee II mit 12:31 und beenden somit ihre zweite Saison nach zwei Siegen auf dem achten Tabellenplatz.
Es spielten (Männer): Hilbert, Wilsdorf; Kahle (5), Wagner (8), Schönebeck (2), Müller (1), Pfaender (2), Stollin (5/3), Kroop (2), Schulze, Schirrmeister, Emmermacher, Löwe (1), Hartmann
Autor(en): Fabian Stollin