Besser hätte der irrwitzig spannende Handball-Verbandsliga-Heimspielabschluss wohl kaum die Spielzeit der Trebbiner Nordstaffel-Männer widerspiegeln können: Mit dem siebten Unentschieden beim 26:26 gegen den Vizemeister SV Blau-Weiß Wusterwitz verpassten die SC-Männer zwar den Sprung auf den Bronzeplatz, feierten aber trotzdem eine erfolgreiche und vor allem aufregende Saison. Trotz der vergebenen Chance auf Rang drei gab es im Abschied von Torhüter Jan Hilbert, der zu seinen alten Mannschaftskollegen nach Ahrensdorf wechseln wird, nur einen richtigen Wermutstropfen. „Es ist sehr schade, dass Jan uns verlässt“ findet auch Linksaußen Dustin Emmermacher, „insgesamt sind wir mit dem Abschneiden in der stärkeren Liga sehr zufrieden – und das siebte Unentschieden ist natürlich Wahnsinn.“
Die 2:1-Führung in der Anfangsphase sollte bis auf lange Zeit die letzte für die Hausherren gewesen sein – denn anschließend drehten die ersatzgeschwächten Gäste unter lauten Anfeuerungsrufen ihrer stimmungsvollen Fans auf. Bis zum 5:5 (10.Minute) hielten die ohne ihren Toptorjäger Torsten Wagner (Achillessehnenprobleme) angetretenen SC-Männer mit viel Tempo kräftig mit, beim 6:8 wenige Augenblicke später hatten die Blau-Weißen das Ruder übernommen.
Mit geduldigem Angriffsspiel und dem Warten auf die passende Gelegenheit spielten die SV-Mannen den Trebbiner Abwehrblock ein ums andere Mal aus. Dieser wurde mit der Disqualifikation von Silvio Kahle gegen Ende der ersten Hälfte aber erheblich geschwächt. Die Hausherren durften sich beim schlagkräftigen Rückraumspieler Matthias Frank (3 Tore in den ersten zwanzig Minuten) und ihrem phasenweise starken Abwehrverbund bedanken, dass kein größerer Rückstand als der 13:15-Halbzeitstand zustande kam.
Nach vier torlosen Minuten zum Wiederanpfiff legten die Wusterwitzer ihre erste 3-Tore-Führung vor. Die resultierende Manndeckung gegen den an diesem Tage besten Gästespieler Michael Habermann (12/2 Tore) brachte die SC-Sieben trotz dreier verworfener Strafwürfe wieder näher heran. Auch eine rote Karte gegen Gästespieler Martin Brand vergrößerte die Sorgen des Tabellenzweiten, der nur mit zwei Auswechselspielern angereist war. Mit großem Einsatz rissen die Trebbiner die Partie wieder an sich und gingen in der 50.Minute zum zweiten Mal überhaupt in Front.
In einem sehr intensiven Verbandsligaspiel vergab Benjamin Stollin fünf Minuten vor dem Ende die Chance auf eine 3-Tore-Führung, stattdessen übernahmen die Blau-Weißen die Führung (24:25). „Das war der Knackpunkt“ ist sich SC-Torwarttrainer Ralph Kornack sicher, „leider konnten wir in der Abwehr unsere Linie nicht immer halten.“ Zwar hatten die Clauertstädter nach dem 26:26-Ausgleich durch Spielertrainer Sven Keck noch einmal die Möglichkeit zum Siegtreffer, doch der letzte Wurf von Matthias Frank blieb im SV-Abwehrblock hängen. Nach einem leistungsgerechten Unentschieden bleiben die Trebbiner in der Tabelle im oberen Mittelfeld, bewahren jedoch ihren Heimnimbus ohne Niederlage im Sportkomplex. Bester Torschütze war Leon Rühlmann (8/2 Tore), der in der Schlussphase großen Anteil an der Trebbiner Aufholjagd hatte.
Während der Verabschiedung vom sichtlich gerührten Torhüter Hilbert, der nach eigener Aussage „den SC Trebbin genauso in Erinnerung behalten“ wird wie heute, mochte noch niemand den Blick auf das Saisonabschlussspiel beim Tabellenzehnten SV Motor Hennigsdorf (Samstag, 16 Uhr) richten. Dort hat die SC-Sieben die Chance, ihre gute Saison mit einem letzten Sieg zu veredeln.
Es spielten: Hilbert; Frank (3), Kahle (3/2), Müller (1), Rühlmann (8/2), Pfaender (5), Keck (3), Stollin (1), Emmermacher (1), Kroop (1), Patzlaff, Hartmann
Autor(en): Fabian Stollin