Sieg, Tabellenführung, Partybus

Die Trebbiner Handball-Männer haben mit einem 30:25-Auswärtserfolg nicht nur ihrem ärgsten Konkurrenten Grün-Weiß Finsterwalde eine empfindliche Niederlage zugefügt, sondern gleichzeitig die Tabellenführung der Verbandsliga Süd eben jener Finsterwalder an sich gerissen. Sechs Spieltage vor dem Abschluss der Saison stehen die Clauertstädter somit vor ihrer erfolgreichsten Spielzeit.

Unterstützt von mehr als dreißig Fans begannen die Trebbiner in der Niederlausitz nervös und vergaben mehrere Großchancen in den ersten Minuten. Doch auch die Hausherren schienen nervlich Schwierigkeiten aufgrund der Bedeutung des Spiels zu haben und trafen das Tor nicht – nach zehn gespielten Minuten hatten beide Teams lediglich einen Treffer erzielt. 

Das Spiel wog hin und her – Zwar fand der in den letzten Spielen so starke SC-Rückraumspieler Matthias Frank nicht in die Partie, dafür sprang Jakob Henschke im Rückraum in die Bresche. Die Angreifer der Hausherren waren breit aufgestellt und von allen Positionen gefährlich – gleich drei Spieler (Marcel Graß, Paul Kaßner, Albert Langer) waren mit vier Treffern Top-Torjäger.

Bis zur 25. Minute blieb die Partie ausgeglichen – dann jedoch kamen die Gäste zunehmend mit der 5:1-Abwehr der Grün-Weißen nicht mehr zurecht. Die Finsterwalder gingen folglich mit einer 11:9-Führung in die Halbzeitpause. 

Zur zweiten Hälfte gab Aushilfs-Trainer Benjamin Stollin, der den verhinderten SC-Coach Sven Keck vertrat, die Instruktion „endlich das im Training gespielte umzusetzen“. Das machten die SC-Spieler scheinbar auch: Sie egalisierten nicht nur den Pausenrückstand, sondern gingen mit einem 5:0-Lauf auch deutlich mit 19:14 in Führung (43. Minute). Insbesondere die Chancenverwertung der Gäste hatte sich verbessert, außerdem war die Abwehr der gewohnt sichere Rückhalt. 

Ein grandioses Spiel lieferte folgerichtig SC-Keeper Stephan Schmidt ab, der die Finsterwalder Angreifer bald mit zahlreichen Paraden zur Verzweiflung brachte. Eine Sieben-Tore-Führung zehn Minuten vor Schluss hielten die Trebbiner konstant bis sogar zum 28:20 fünf Minuten vor dem Ende. Besonders Kreisläufer Silvio Kahle (7/3 Tore) sowie Torsten Wagner und Jakob Henschke (je 6) sorgten für die Treffer. Eine doppelte Manndeckung brachte die BSV-Sieben nur noch auf den Endstand von 25:30 heran.

Somit halten die Clauertstädter nunmehr alle Trümpfe im Meisterschaftsrennen der Südstaffel in der eigenen Hand – wenngleich die nächste Partie am kommenden Samstag beim Tabellendritten HSG Schlaubetal gleich zur nächsten Bewährungsprobe wird. Die Heimfahrt aus Finsterwalde jedenfalls geriet zu einer einzigen langen Party, die sich die Trebbiner mit einem starken Auftritt verdient haben.

Es spielten: Schmidt; Frank (1), Kahle (7/3), Wagner (6), Müller, Pfaender (2), Stollin, Ziegler (2), Mahns, Wettengel (1), Rühlmann (4), Emmermacher (1), Henschke (6/1)

Autor(en): Fabian Stollin