Die Freude überwiegt nach turbulenter Schlussphase

Die Handballmänner des SC Trebbin haben ihren guten Saisonstart nach dem Auftakterfolg gegen die HSG Ahrensdorf/Schenkenhorst bestätigt: Bei der TSG Lübbenau 63, dem Vorjahresvierten, spielten die Clauertstädter am Samstagabend 26:26-Unentschieden. „Hätte mir vor dem Spiel und auch in der Halbzeitpause jemand gesagt, dass wir in Lübbenau einen Punkt gewinnen, hätte ich den sofort genommen“ so SC-Spielertrainer Benjamin Stollin nach dem Spiel, „aber am Ende waren wir schon kurz traurig, auch wenn dann doch die Freude überwiegt.“ Nach einer Dreiviertelstunde nämlich lagen die Trebbiner in ihrer zweiten Brandenburgligapartie der Saison mit fünf Treffern Vorsprung in Führung.

Die gastgebende TSG musste nach der herben 26:34-Auftaktpleite im Derby gegen den HC Spreewald liefern, während die Trebbiner ohne Druck in das Spiel gingen. Die Anfangsphase im Spreewald gestaltete sich ausgeglichen: Keine Mannschaft konnte sich auf mehr als ein Tor absetzen, und das sollte auch bis zum 13:12-Halbzeitstand so bleiben. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Kreisläufer Silvio Kahle mussten die Gäste aus der Clauertstadt allerdings eine weitere Schwächung hinnehmen: Spielmacher Arne Pfaender, beim Auftaktsieg gegen Ahrensdorf einer der stärksten Trebbiner, musste mit einer Oberschenkelverletzung verletzt ausgewechselt werden und wird den SC-Männern einige Wochen fehlen.

Die Trebbiner Abwehr präsentierte sich auch im zweiten Saisonspiel gut aufgestellt: Insbesondere der Innenblock um Chris Schönebeck und Geburtstagskind Maik Wettengel ließ die TSG-Angreifer verzweifeln. „Im Positionsspiel haben wir es dem Gegner schwer gemacht“ lobte Stollin seine Abwehr, „in der ersten Hälfte haben wir allerdings zu viele Gegenstoßtore hinnehmen müssen.“ Da konnte auch Luca Schönfeld, SC-Torhüter mit Zweitspielrecht in der A-Jugend des Ludwigsfelder HC, nicht viel ausrichten – allerdings hatte Schönfeld mit seinen Paraden in der zweiten Hälfte einen großen Anteil am davoneilenden Gast.

Die Trebbiner erspielten sich nämlich, angeführt vom starken Neuzugang Alexander Kumm (5/3 Tore) und dem Toptorschützen Robert Düsel-Eifler (6 Tore) eine 22:17-Führung (47. Minute). Allerdings gaben sich die Hausherren nicht auf und nutzten die nachlassenden Kräfte der SC-Männer zum 23:23-Ausgleich fünf Minuten vor dem Ende. Eine letzte Auszeit rüttelte die Gäste wieder wach, Linksaußen Peter Mahns erzielte dreizehn Sekunden vor Abpfiff die 26:25-Führung für den SC.

Was dann folgte, war eine turbulente Schlussphase: Ein siebenmeterwürdiges Foul am halblinken Rückraumspieler der TSG wurde von den Schiedsrichtern aus Müncheberg/Buckow nur mit einem Freiwurf für die Lübbenauer – ohne Timeout – bewertet. Daraufhin stürmte der TSG-Trainer unerlaubterweise auf das Spielfeld – eine folgerichtige progressive Bestrafung mit wechselndem Ballbesitz blieb aus. Der Lübbenauer Torhüter Florian Verhoeven sah wegen heftigen Diskussionen mit den Unparteiischen die blaue Karte (rote Karte mit Bericht), und die Schiedsrichter tauschten die Freiwurf-Entscheidung in einen Siebenmeter-Strafwurf für Lübbenau um – mit der hier unpassenden Begründung, dass Fouls in den letzten dreißig Sekunden immer einen Strafwurf nach sich ziehen (korrekt wäre dies bei Vereiteln einer klaren Chance, was die Schiedsrichter ja zunächst anders bewerteten). TSG-Toptorschütze Justin Suhl (7/2 Tore) verwandelte den Siebenmeter und bescherte seiner Mannschaft einen glücklichen Punktgewinn gegen die im letzten Jahr zehntplatzierten Trebbiner – die sich nach kurzer Enttäuschung über das Unentschieden freuen konnten und nun den dritten Platz der höchsten Brandenburger Spielklasse belegen.

Die übrigen SC-Mannschaften mussten sich am Wochenende ihren Gegnern geschlagen geben: Die zweite Männermannschaft des SC Trebbin unterlag in ihrem ersten Landesliga-Auswärtsspiel dem Neuenhagener HC mit 30:36, während die Kreisliga-Damen gegen den Staffelfavoriten Teltow/Ruhlsdorf mit 17:33 verloren. Bei den Nachwuchsmannschaften gab es zwei Niederlagen für die E-Jugend (6:14 gegen Lok Rangsdorf und 3:26 gegen Teltow/Ruhlsdorf) sowie eine 13:17-Niederlage der D-Jugend gegen Ahrensdorf, gefolgt von einem 10:25 gegen Blau-Weiß Dahlewitz.

Es spielten: Schönfeld, Piper; Kumm (5/3), Wagner (5), Janke, Schönebeck (3), Müller (1), Pfaender (1), Stollin, Mahns (4), Wettengel (1), Düsel (6)