Trebbiner Handballer mit nächster Willensleistung

Eine Woche nach der tollen Aufholjagd im Heimspiel gegen den MBSV Belzig, in dem die Handballmänner des SC Trebbin einen Sechs-Tore-Rückstand noch in einen 29:28-Heimsieg umwandeln konnten (die MAZ berichtete), haben die ‚Mentalitätsmonster‘ aus der Clauertstadt wieder zugeschlagen: Stark ersatzgeschwächt gewannen die Trebbiner beim HC Spreewald II am zweiten Novembersamstag mit 27:26. Und das wieder nach einem Sechs-Tore-Rückstand kurz nach der Pause.

Mit Torhüter Michael Schlecht plus acht Feldspielern, darunter der aus einer Nachtschicht kommende Jared Ehresmann und Jakob Henschke, der es selten zum Training schafft, waren die Clauertstädter nach Lübben gereist. Beim Tabellenvorletzten, der Brandenburgliga-Reserve des HC Spreewald (Zusammenschluss aus Lübben und Luckau) standen die Vorzeichen somit eine Woche nach dem berauschenden Sieg gegen Belzig nicht gerade günstig. Die breit aufgestellten Hausherren, bei denen am Ende mehr Feldspieler treffen sollten als der SC dabei hatte, ließen sich in der Anfangsphase allerdings von den Trebbinern überraschen – nach knapp zehn Minuten stand es 2:5.

Dann stellten sich die Spreewälder mit einer Manndeckung gegen SC-Spielertrainer Benjamin Stollin besser auf den Angriff der Trebbiner ein und wandelten ihren Rückstand in eine 12:8-Führung um (23. Minute). „Wir haben es leider nicht umgesetzt, in dieser Phase mit zwei Kreisläufern zu spielen, um der Manndeckung entgegen zu wirken“ so Stollin, „in der Halbzeit habe ich daran erinnert, dass wir unser Tempospiel aufziehen müssen.“ Kurz nach Wiederanpfiff und beim größten Rückstand von 18:12 (36. Minute) veränderten die Gäste aus Trebbin ihre Abwehrformation auf eine 5:1-Aufstellung. Das sollte verbunden mit einer guten Torhüterleistung von Michael Schlecht dazu führen, dass der 19:14-Vorsprung des HCS innerhalb kürzester Zeit auf 19:18 verkürzt wurde.

Insbesondere Alexander Kumm (8 Tore) nutzte die sich ergebenden Chancen im Tempospiel und brachte den SC wieder heran. Dazu kam, dass Nachtarbeiter Ehresmann (7 Tore) nach einigen Fehlwürfen besser ins Spiel kam und trotz wenig Schlaf eine gute Leistung zeigte. Die Spreewälder ließen sich das Spiel aber nicht sofort aus der Hand nehmen, nach einigen SC-Fehlwürfen erhöhten die Hausherren fünf Minuten vor Spielende wieder auf 26:23. Dass das 26. das letzte Tor des HCS gewesen sein sollte, spielte den Trebbinern in die Karten: Nach einer Auszeit brachten sie sich mit einer Energieleistung wieder ins Spiel, Jakob Henschke erzielte knapp drei Minuten vor Ende den 26:26-Ausgleich und damit den ersten Patt nach dem 7:7. Dazu schwächten sich die Spreewälder mit zwei Zeitstrafen, sodass Maik Wettengel wenige Sekunden vor Spielende der umjubelte 26:27-Siegtreffer gelang.

Durch den Erfolg rücken die SC-Handballer eine Woche vor dem Heimderby gegen Spitzenteam Blau-Weiß Dahlewitz auf den dritten Platz der Verbandsliga-Südstaffel vor. Auch die Trebbiner Kreisligafrauen orientieren sich nach einem 28:16-Heimsieg gegen die zweite Vertretung des SV 63 Brandenburg/West als Vierter wieder an der Tabellenspitze. Zwei Niederlagen gab es für die E-Jugend in eigener Halle: Die jüngsten SC-Handballer im Spielbetrieb unterlagen Teltow/Ruhlsdorf (10:19) und dem SV Lok Rangsdorf (11:20).