Linie wieder gefunden

Freud und Leid lagen am Samstagnachmittag bei den Trebbiner Verbandsligahandballern eng beieinander: Auf der einen Seite stand Freude über den 36:34-Sieg gegen Blau-Weiß Perleberg und den damit verbundenen Einzug in die dritte Pokalrunde, auf der anderen der verletzungsbedingte Ausfall von Rückraumspieler Stefan Dorneburg.

Vor nur knapp 100 Zuschauern – womöglich der ungewöhnlichen Anwurfzeit geschuldet – startete die SC-Sieben gut in das Spiel gegen den Tabellenzweiten der Verbandsliga-Nordstaffel. Besonders die 6:0-Abwehr um Torhüter Michael Schlecht, der unter anderem einen Siebenmeter parierte, wusste zu glänzen. Obwohl die Trebbiner im Angriff viele Fehlwürfe produzierten, führten sie nach einer Viertelstunde mit 8:6. Auf beiden Seiten häuften sich in der Folge die Unkonzentriertheiten, der Gast kam jedoch besser ins Spiel. Ein ums andere Mal wurde die Trebbiner Abwehr ausgespielt, wodurch die Gäste mit einer 15:13-Führung in die Halbzeit gingen.

Lange Zeit änderte sich an dieser Führung der Prignitzer nichts – die Clauertstädter, angeführt vom beweglichen Toptorschützen Benjamin Stollin (9 Tore), fielen aber nicht weiter zurück. Der 45.Minute dann die Schrecksekunde: Stefan Dorneburg knickte ohne Einwirkung des Gegners um – es passierte das, was SC-Trainer Dirk Griebsch um jeden Preis vermeiden wollte, nämlich dass die Verletztenliste noch länger wird. Ein großes Lob geht an den Physiotherapeuten der Perleberger, der ungeachtet der Mannschaftszugehörigkeit gleich zu Hilfe kam.

Dass Chris Schönebeck – normalerweise Rückraumschütze – zehn Minuten vor Schluss den schwächer gewordenen Michael Schlecht im SC-Tor vertrat, brachte die Wende im Spiel: Dank seiner starken Paraden und passgenauen Zuspiele kamen die Trebbiner sogar in Unterzahl wieder auf 28:28 heran (52.Minute).

Auch einen weitern 3-Tore-Zwischenspurt der Gäste konnte die Heimsieben ausgleichen, so dass zwei Minuten vor dem Ende beim Stand von 33:33 sogar eine Verlängerung nicht mehr abwegig war. Doch Benjamin Stollin und Jens Richter entschieden nach Ballverlusten Perlebergs das Spiel, bevor Martin Nowakowski – zweitbester SC-Torschütze mit 6 Treffern – den Schlusspunkt unter den bejubelten 36:34-Sieg setzte und den Einzug in die dritte Pokalrunde besiegelte.

„Wir haben unsere Linie wieder gefunden“ zeigte sich Dirk Griebsch erfreut über die Leistung seiner Mannschaft, während er sich erstmal um das Knie von Stefan Dorneburg kümmerte. Wie sich die Trebbiner in den nächsten schweren Ligaspielen schlagen werden, hängt auch davon ab, ob die Verletzten Torsten Wagner und Dorneburg wieder rechtzeitig fit werden. Zu wünschen wäre es den Clauertstädtern, die in der nächsten Woche den Tabellenführer HSG Schlaubetal im Auswärtsspiel ärgern wollen.

Autor(en): Fabian Stollin