Trebbiner Handballer bezwingen ersatzgeschwächte HVL-Sieben

Zum zehnten Mal im elften Verbandsliga-Derby zwischen den Luckenwalder und Trebbiner Handballern siegte die Sieben aus der Clauertstadt: Die Trebbiner gewannen am Nachmittag des ersten Adventssonntages mit 45:36 in der Fläminghalle. Zufriedene Gesichter fand man nach der Partie trotzdem auf beiden Seiten, boten die gastgebenden HVL-Spieler dem Tabellenzweiten aus Trebbin doch mit Ausnahme der ersten zehn Spielminuten Paroli. „Für die Zuschauer war es ein schönes Spiel“ fand HVL-Trainer Reiner Schulz, während sein Gegenüber Klaus-Dieter Huschke (SC) bereits an die schweren bevorstehenden Aufgaben seiner Mannschaft dachte: „Da werden wir uns noch ein bisschen steigern müssen.“

In der Anfangsphase dominierte vor den gut 180 Zuschauern in der Kreisstadt der ohne Punktverluste angereiste Tabellenzweite aus Trebbin, bereits nach drei Minuten hatten sich die Gäste aus ihrer sicheren Abwehr heraus mit Tempospiel eine 5:1-Führung erarbeitet. Die ersatzgeschwächten Luckenwalder, denen neben Rückraumshooter Oliver Johl noch vier weitere Stammkräfte fehlten, hatten sich nach zwei knappen Niederlagen zuletzt sicherlich einen besseren Start gewünscht. „Wir haben eine Weile gebraucht, um ins Spiel zu finden“ gab auch Trainer Schulz zu, „nachher waren wir dann doch auf Augenhöhe, Hut ab vor unserer mannschaftlichen Geschlossenheit.“ Denn nach der wie eine Vorentscheidung anmutenden 14:5-Führung der Gäste nach einer Viertelstunde kam die von vier A-Jugendlichen verstärkte HVL-Sieben besser in die Partie: Angeführt von den Toptorschützen Peter Ernicke, Martin Stelter und Thomas Sachse (je 8 Tore) hielten die Hausherren den Rückstand bis zum 16:24-Halbzeitergebnis konstant.

Insbesondere die offensivere Abwehrausrichtung machte den Trebbinern das Leben schwer: Zwar erarbeiteten sie sich weiter gute Chancen, konnten diese aber nicht zur Genüge verwerten. Auch die eigene Deckungsleistung schmeckte den Gästen nicht, „da haben wir in der zweiten Halbzeit etwas geschwächelt“ so SC-Coach Huschke. Nachdem auch die Luckenwalder mehrmals gute Chancen ausließen, wuchs die Gästeführung dank des nervenstark Konter verwandelnden SC-Topscorers Benjamin Stollin (9 Tore) und Kreisläufer Silvio Kahle (8) wieder auf zehn Tore an (24:34, 45.Minute). Unberechenbare Aufsetzer von Benjamin Brzonkalik und ein kurioses Tor von jenseits der Mittellinie durch Martin Stelter ließen den Abstand noch einmal auf 30:37 schrumpfen (50.Minute) – trotz der Bemühungen der Hausherren siegten die favorisierten Gäste aber am Ende mit 45:36.

„Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass wir gegen Trebbin dreißig Tore werfen, hätte ich ihn für verrückt erklärt“ freute sich HVL-Trainer Schulz über die Angriffsleistung seiner Mannschaft, die ihm auch Mut macht für das kommende, wichtige Spiel gegen den Tabellennachbarn Massen (Samstag 15:00 Uhr, Jahnhalle). Zufrieden zeigte sich auch SC-Trainer Huschke: „Einige neue Spielzüge haben schon gut geklappt, heute waren wir auch mal von Beginn an hellwach.“ Die Luckenwalder rutschen nach der sechsten Niederlage im neunten Spiel auf Tabellenplatz neun ab, während die Clauertstädter vor dem wichtigen Auswärtsspiel beim Tabellenfünften Finsterwalde (Samstag, 17:30 Uhr) weiter den zweiten Platz hinter Spitzenreiter Cottbus belegen.

Es spielten: M.Schulze, Wilsdorf; Kahle (8), Wagner (6), Schönebeck (3), Müller (6), Pfaender (4), Stollin (9), Kroop (1), Keck (3), B.Schulze, Emmermacher (5), Hartmann, Löwe

Autor(en): Fabian Stollin