Eines konnten die in Scharen erschienenen Zuschauer den
SC-Verbandsligahandballern am Samstagabend nicht vorwerfen: fehlenden
Kampfgeist. Die Trebbiner wehrten sich bis zur letzten Sekunde gegen den Sieg
des Meisterschaftsfavoriten MTV Wünsdorf, doch belohnt wurde der – zum Teil
auch übermotivierte – Einsatz nicht.
Die Partie – nach dem Aufstieg der Dahlewitzer eines der
wenigen verbliebenen Derbys – begann mit einem guten Start für den SC zum 3:1. Als
Jens Richter im Anschluss den ersten Trebbiner Siebenmeter verwarf und somit
einen 4:0-Lauf der Gäste einleitete, ahnten die Zuschauer noch nicht, dass noch
6 weitere Fehlwürfe vom Punkt folgen sollten. Doch erst einmal fingen sich die
Gastgeber wieder und erzielten bis zur 11.Minute den 5:5-Ausgleich.
Nach einer Viertelstunde sorgte Rückraumshooter Chris
Schönebeck für Negativschlagzeilen: Durch grobes Foul an einem Spieler der
Gäste und daraus resultierender Disqualifikation
schwächte er die Trebbiner Sieben nachhaltig. Aber der an diesem Abend
überragend haltende Sven Keck im Tor und Torsten Wagner mit 3 Toren in Folge
hielten den Abstand in Grenzen (9:11). Kurz vor der Halbzeit gingen die
Gastgeber dank des sicher verwertenden Kreisläufers Silvio Kahle (5 Tore) sogar
mit 13:12 in Führung. Die hielt aber nicht lange an, denn die Wünsdorfer
Rückraumschützen, allen voran Jan-Eike Albrecht (10 Tore), fanden immer wieder
die Lücken in der Trebbiner Abwehr und drehten das Spiel im Anschluss zum
13:16-Halbzeitstand.
Die zweite Halbzeit begann wiederum ausgeglichen, auch
aufgrund zweier gehaltener Siebenmeter durch Sven Keck. Ab der 35.Minute jedoch
setzte sich der Favorit Tor um Tor ab (15:22), was vor allem an vielen unnötigen
Ballverlusten der Trebbiner Angreifer lag. „Wolfsgeheul“ ertönte im
Sportkomplex Trebbin, einige mitgereiste Wünsdorfer Fans trugen ihren Teil zum
stimmungsvollen Kreisderby bei.
Der SC sollte sich von diesem Einbruch nicht mehr erholen. Zwar
stand die Abwehr jetzt wieder ein wenig besser gegen die groß gewachsenen
Rückraumschützen der Gäste, doch massenweise ausgelassene Chancen vorn ließen
den Rückstand auf bis zu 9 Tore anwachsen (23:32/55.Minute). Dass sich dieser
nicht noch vergrößerte, war auch ein Verdienst von Rechtsaußen Thomas Polke (4
Tore).
Das Spiel war entschieden, Arne
Pfaender und David Müller verkürzten den Abstand in einer mit roten Karten auf
beiden Seiten hitzigen Schlussphase noch zum 26:32-Endergebnis. Dieses Ergebnis
eines fairen Spitzenspiels ging auch in der Höhe in Ordnung.
Alles in allem sollten die Clauertstädter die Köpfe nicht zu
sehr hängen lassen, hat das Spiel doch gezeigt, dass man durchaus handballerisch mit einem der besten Teams der Liga mithalten kann – auch wenn Gästetrainer Buchholz meinte, „die Trebbiner sollen erst einmal Handballspielen lernen“. Nur waren 7 verworfene
Strafwürfe an diesem Samstagabend einfach ein zu großer Makel im Angriffsspiel der SC-Sieben.
Am nächsten Wochenende schon tritt die Mannschaft bei der TSG Lübbenau II an.
Autor(en): Fabian Stollin