Handballthriller mit siegreichem Ende

Sven Keck stürmte mit dem Schlusspfiff Richtung Tribüne der
Belziger Albert-Baur-Halle und ließ seinen Emotionen freien Lauf. Kurz zuvor
hatte er durch 3 spektakuläre Paraden in den letzten Spielminuten den
30:28-Auswärtssieg seines SC Trebbin gegen den MBSV Belzig am Ersten
Adventssonntag möglich gemacht.

Dabei sah es in den ersten Spielminuten dieser
Verbandsligabegegnung überhaupt nicht gut aus für die Clauertstädter, die ja noch
nie gegen die Belziger gewinnen konnten. Gleich reihenweise scheiterten sie in
der Anfangsphase an Alexander Hriwatzky, dem Torhüter der Gastgeber. Einzig der
aufmerksamen Abwehr und dem selbstbewusst auftretenden 7-fachen Torschützen
Chris Schönebeck war der ausgeglichene 4:4-Spielstand nach 10 Minuten zu
verdanken. Viel zu unkonzentriert agierten die Trebbiner in der
Chancenverwertung, 2 verworfene Siebenmeter standen bis dato schon zu Buche.

Nicht viel später beschwor der sehr enthusiastisch
mitfiebernde Belziger Hallensprecher bereits den dritten 7m-Fehlwurf, doch der
Gastgeber nutzte die Gunst der Stunde nicht. Und das, obwohl Sven Keck im Tor
einen schlechten Start erwischte und folgerichtig nach einer Viertelstunde
durch Michael Schlecht ersetzt wurde. Der führte sich gleich mit einigen
gehaltenen Bällen ein, und Linksaußen David Müller sorgte mit 3 Toren in Folge
weiterhin für einen ausgeglichenen Spielstand (11:11/26.Minute).

Doch immer noch hielt die Angst vorm Torhüter der Gastgeber
an – symbolhaft dafür ermunterte Martin Nowakowski seine Mitspieler, beim
eigenen Strafwurf an den gegnerischen 6m-Kreis zu kommen und eventuelle
Abpraller zu sichern. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch, weil Silvio Kahles
2.Versuch vom Punkt daneben ging. Aber da auch der sehr gut haltende Michael
Schlecht im Trebbiner Tor einen Belziger Strafwurf hielt, und Torsten Wagners
Wurf 4 Sekunden vor der Halbzeit von der gegnerischen Abwehr ins Tor gelenkt
wurde, gingen die Clauertstädter trotz wenig berauschender Leistung mit einer
13:11-Führung in die Kabine.

Zu den zweiten 30 Minuten präsentierten sich die Gäste wie
ausgewechselt. Mit Tempohandball aus einer stabilen Abwehr heraus zogen sie Tor
um Tor davon. Besonders Martin Nowakowski (4 Tore) und Arne Pfaender (5)
zeigten sich in dieser Phase treffsicher. Nach einer Dreiviertelstunde zeigte
die Anzeigetafel eine 23:16-Führung für die SC-Sieben. Die Spieler des MBSV
Belzig schienen moralisch nicht mehr voll bei der Sache, flüchteten sich doch
einige von ihnen in Unzufriedenheit über die Leistung der Altlandsberger
Unparteiischen.

10 Minuten vor dem Ende schien alles auf einen ungefährdeten
Auswärtssieg hinauszulaufen, mit dem Stand von 21:27 jedoch variierten die
Belziger noch einmal ihr Defensivverhalten. Eine vorgezogene Abwehr sollte die
Kreise der Trebbiner Angreifer einengen, was dann tatsächlich sehr gut gelang.
„Wir hatten am Ende Konditionsprobleme gegen die offene Abwehr“ stellte das
Trebbiner Trainierteam fest. Das führte in der Folge eben dazu, dass der
Gastgeber bis zur 57.Minute durch 6 Tore in Folge den Ausgleich (27:27)
erzielte. Insbesondere Rückraumspieler Matthias Paul, der 8 Tore erzielte,
brachte die Heimmannschaft in dieser Phase wieder heran.

Auf Trebbiner Seite häuften sich technische Fehler und
leichtsinnig vergebene Bälle, bevor zwei Minuten vor dem Ende Maik Wettengel
wieder ein Trebbiner Tor vergönnt war. Nach dem Belziger Ausgleichstreffer
jedoch rutschte eben jener im Angriff aus und schien so zum Pechvogel des
Spiels zu werden. Aber dem war nicht so, Sven Keck hielt im Gegenzug 2 freie
Bälle und Chris Schönebeck und Silvio Kahle sorgten mit ihren Toren in der
Schlussminute doch noch für den Trebbiner 30:28-Auswärtserfolg.

„Zufrieden bin ich schon – aber nur mit dem Ergebnis“ meinte
SC-Trainer Dirk Griebsch nach dem Spiel. Insgesamt habe es die SC-Sieben nur „unnötig
spannend gemacht, denn 14 vergebene freie Würfe zeigen schon einen gewissen
spielerischen Unterschied zwischen beiden Mannschaften.“

Bereits am nächsten Wochenende wird sich zeigen, ob die
Trebbiner Verbandsligahandballer ihre Chancenverwertung bessern können, denn
dann kommt die BSG Stahl Eisenhüttenstadt in den Trebbiner Sportkomplex.
Anpfiff ist wie immer am Samstag um 18.30 Uhr. Bereits davor ab 16 Uhr erwartet
die 2.Männermannschaft, die sich am Wochenende mit 27:25 bei BW Dahlewitz II
durchsetzte, die 3. Vertretung aus Teltow.

Autor(en): Fabian Stollin