Kreisläufer Silvio Kahle jagte SC-Trainerin Grit Griebsch quer durch die Trebbiner Sporthalle, um sie in den Mittelpunkt 14 tanzender und ausgelassen feiernder Handballer zu stellen – ein weiteres Zeichen für den in der Saison 2009/2010 großartigen Mannschaftsgeist der Trebbiner Verbandsligasieben. Wenige Minuten zuvor hatten die Clauertstädter ihren höchsten Saisonsieg eingefahren und so den 4.Tabellenplatz endgültig besiegelt.
Bevor die 1.Männermannschaft jedoch Tabellenschlusslicht Guben empfing (weswegen die Spieler den zum Heimspielabschluss traditionellen Bratwurststand noch unbeachtet lassen mussten) besiegte die SC-Kreisligasieben überraschend Meister Ludwigsfelde III. Ein gutes Zeichen für das letzte Saisonspiel im Trebbiner Sportkomplex, zu dem trotz schönen Wetters wieder knapp 180 Zuschauer erschienen.
Die Gäste aus der Lausitz, welche in der vergangenen Saison noch in der Brandenburgliga um Punkte kämpften und nun wieder der bittere Abstieg ereilen wird, traten nur mit der Mindestanzahl von 7 Spielern an. Relativ schnell tat sich ein Klassenunterschied im Spiel auf, bereits nach wenigen Minuten führten die Gastgeber mit 7:1. Das Tabellenschlusslicht fand kein probates Mittel gegen die offene Trebbiner Abwehr und einen guten Maximilian Schulze im SC-Tor. Als sich dann auch noch ein Spieler der Gubener verletzte und sich mannschaftsdienlich humpelnd ins Tor stellte, entwickelte sich die Partie zu einer Art „Schaulaufen“ der Gastgeber vor den heimischen Fans.
Nach 20 Minuten hatte Thomas Polke, der mit 7 Toren eines seiner besten Saisonspiele ablieferte, zum ersten Mal einen 10-Tore-Vorsprung hergestellt (16:6). Ein ums andere Mal kamen die Hausherrn durch Tempogegenstöße zum Erfolg und auch im Positionsangriff erzielten die SC-Handballer leichte Rückraumtore, da die Lücken in der gegnerischen Abwehr geradewegs zum Werfen einluden. Dass sich der Vorsprung bis zur Pause nicht vergrößerte lag zum Einen an vielen vergebenen Tempogegenstößen und zum Anderen schlichen sich immer wieder technische Fehler in das Spiel der Gastgeber. Mit dem Stand von 21:11 ging es in die für die konditionell angeschlagenen Gäste aus der Lausitz langersehnte Halbzeitpause.
Zur zweiten Halbzeit betrat dann Publikumsliebling Sven Keck das Parkett, er führte sich gleich mit mehreren Paraden gegen die oft verzweifelt wirkenden Würfe der Gubener ein. Da die Trebbiner jedoch oft am großartigen angeschlagenen Gästekeeper scheiterten, konnten sie den Vorsprung vorerst nicht weiter ausbauen (28:18/42.Minute).
Nach dem 32:19 durch den erfolgreichsten Gubener Christian Wiest, der 12 von insgesamt 21 Toren seiner Mannschaft erzielte, zogen die Hausherren davon. Angeführt vom sehr effizienten und mit 10 Toren erfolgreichstem Trebbiner David Müller und dem sechsfachen Torschützen Maik Wettengel erzielte die SC-Sieben zwölf Tore in Folge. Die Lausitzer waren konditionell angeschlagen, der Schlusspfiff galt einer Erlösung. Nach 60 Minuten leuchtete das Endergebnis von 47:21 auf, was einem neuen Rekordsieg der 1.Männermannschaft im Punktspielbetrieb entspricht. Dementsprechend gab es nach dem Spiel eine große Saisonabschlussparty, bei Freibier und Grillgut feierten Anhänger, Verantwortliche, Sponsoren und Mannschaft eine „mit dem 4.Platz hervorragende Saison“, wie SC-Trainer Dirk Griebsch Revue passieren ließ.
Am 8.Mai bestreiten die Clauertstädter ihr letztes, schweres Auswärtsspiel bei der HSG Schlaubetal. Zwar können die Trebbiner diese aufgrund der schlechteren Tordifferenz wohl nicht mehr von Platz 3 verdrängen, jedoch werden die SC-Handballer natürlich alles daran setzen, die Punkte aus dem Schlaubetal zu entführen. Wenn sie weniger Fehler produzieren als beim Spiel gegen Guben und ihren Trumpf Mannschaftsgeist ausspielen, wird ihnen auch dort ein gutes Ergebnis zur Krönung der „hervorragenden Saison“ gelingen.
Autor(en): Fabian Stollin