Glückliches Remis in Cottbus

Wenn jemand nach Abpfiff des Spiels LHC Cottbus II gegen den SC Trebbin das Geschehen in der Sporthalle Kolkwitz-Center überblickt hätte, wäre dieser Mensch wohl nicht darauf gekommen, dass sich beide Mannschaften soeben remis getrennt hätten. Viel zu ausgelassen bejubelten die Gäste ihren Punktgewinn, während die Lausitzer einem sicher gewonnen geglaubten Spiel hinterhertrauerten. „Das war schon ein gefühlter Auswärtssieg“ verlieh auch SC-Trainer Dirk Griebsch seiner Erleichterung Ausdruck.

Die in Bestbesetzung angetretenen Clauertstädter, als Tabellenführer ohne Minuspunkt angereist, wollten an ihre guten Leistungen aus den letzten Wochen anknüpfen. Gleich von Beginn an wurden zwei Rückraumschützen der Gastgeber in Manndeckung genommen. Trotz zweier verworfener Strafwürfe und einigen Aluminiumtreffern lagen die Gäste nach einer Viertelstunde mit 6:8 in Führung. Auf beiden Seiten offenbarten sich viele Lücken in der Abwehr, die Cottbusser Kreisspieler konnten aufgrund der offensiven Abwehr viel zu oft Anspiele ihrer Mitspieler ohne Bedrängnis empfangen und somit freistehend vor den gut aufgelegten Michael Schlecht und Sven Keck leichte Tore erzielen. 

„Cottbus war stärker als erwartet“ musste auch Dirk Griebsch feststellen, als sich die Lausitzer kurz vor Ende der ersten Halbzeit auf 17:14 absetzten. Hauptursache dafür war die gestiegene Fehlerquote der SC-Angreifer – „unsere Vorgabe, auf Tempo zu spielen, wurde überhaupt nicht umgesetzt“ bemängelte Griebsch die Tatsache, dass seine Schützlinge kaum leichte Tore über Tempogegenstöße erzielen konnten. Mit einem 18:16-Rückstand aus Sicht der Trebbiner ging es in die Halbzeitpause.

Wer auf eine Reaktion der Trebbiner nach der Halbzeitansprache des Trainerehepaars wartete, wurde enttäuscht. Die Cottbusser erspielten sich binnen kürzester Zeit ein 5-Tore-Polster (23:18/37.Minute). Die SC-Sieben gab sich jedoch nicht auf. „Die Tatsache, dass wir bis zur letzten Sekunde gekämpft haben, hat uns den Punkt gerettet“ hob Griebsch den Einsatz positiv hervor. Angeführt vom überragenden 14-fachen Torschützen Torsten Wagner und dem kompromisslos werfenden Chris Schönebeck (7) kämpften sich die Trebbiner wieder auf 28:27 heran (50.Minute).

Doch Wurfpech und abermals zu viele Freiräume am Trebbiner Kreis ließen die Gastgeber wieder auf 32:27 davonziehen. Als Konsequenz daraus stellten die Clauertstädter auf eine sehr offene mannbezogene Deckungsvariante um – mit Erfolg. Auf 36:33 kämpften sie sich zwei Minuten vor dem Ende wieder heran, und das trotz häufiger Unterzahl – mit den Senftenberger Unparteiischen zeigte sich Trainer Dirk Griebsch weniger zufrieden. Die Mannschaft jedenfalls erkämpfte sich durch Ballgewinne und das 14.Tor von Torsten Wagner mit der Schlusssirene noch den verdienten Auswärtspunkt.

„In der letzten Viertelstunde wurde unser Konzept endlich durchgesetzt“ atmete Dirk Griebsch auf, während seine Frau aufgrund der dramatischen Schlussminuten erst einmal durchatmen musste. Nach diesem Unentschieden bleiben die Clauertstädter vor den „Wochen der Wahrheit“ auf dem ersten Tabellenplatz. In der nächsten Woche kommt der HSV Senftenberg nach Trebbin (Samstag/18.30 Uhr), bevor Spiele gegen die vier hinter dem SC platzierten Vereine warten.

Autor(en): Fabian Stollin