Wünsdorfer Wölfe verspeisen zähe Trebbiner

Ein vorweihnachtliches Wunder hatte sich in der Paul-Schumann-Sporthalle zu Wünsdorf angedeutet, am Ende wurde die irre Aufholjagd der Trebbiner Verbandsligahandballer aber nicht belohnt – die Clauertstädter unterlagen am 4.Adventswochenende mit 41:37 bei den „Wünsdorfer Wölfen“, was die 5.Niederlage in Folge bedeutete.

Im Blitzlichtgewitter betrat die mit zahlreichen ehemalig höherklassig agierenden Spielern gespickte Wünsdorfer Mannschaft unter dem Jubel der gut 150 Fans das Parkett. Die Trebbiner – aufgrund der Verletztensituation nur mit 10 Spielern angereist – hatten sich fest vorgenommen, der Wünsdorfer Vorankündigung „SC soll zum vorzeitigen Weihnachtsbraten werden“ soviel wie möglich entgegenzusetzen. Vom unbedingten Willen war in den Anfangsminuten aber nicht viel zu spüren, schnell lagen die Gastgeber mit 8:2 in Front (6.Minute). Die SC-Abwehr tat sich schwer gegen die starken Wünsdorfer Individualisten wie Sebastian Däschle (8 Tore) oder Jan-Eike Albrecht (13 Tore), die sie in keiner Phase des Spiels in den Griff bekam.

„Wir haben es den Wünsdorfern in der ersten Halbzeit zu leicht gemacht“ befand auch der beste Trebbiner Benjamin Stollin (12 Tore). Nach einer kurzen guten Phase der SC-Sieben (9:6/10.Minute), in der besonders der sehr effektive Linksaußen Martin Nowakowski (7 Tore) herausstach, zogen die Hausherren wieder davon. Einige Minuten vor der Pause hatten sich die „Wölfe“ einen 24:13-Vorsprung herausgespielt. „Unsere Deckung hat viel zu wenig Gegenwehr gezeigt, fast jeder Wünsdorfer Angriff endete mit einem Tor“ erklärt SC-Trainer Dirk Griebsch den schwachen Auftritt seiner Mannschaft, die bis zum Halbzeitpfiff den Rückstand wenigstens noch auf 25:17 verkürzte.

Nach der Pause begann die große Aufholjagd. „Unsere Abwehr war deutlich aggressiver“ beschreibt Dirk Griebsch die Tatsache, dass seine Mannschaft in der 37. Minute nur noch mit vier Toren in Rückstand lag. Eine doppelte Überzahlsituation konnten die Wünsdorfer nicht zu ihren Gunsten nutzen – auch weil Torhüter Michael Schlecht, der in Halbzeit zwei unter anderem zwei Siebenmeter parierte, besser ins Spiel kam. Nach einer Dreiviertelstunde sollten die Trebbiner sogar die Chance haben, auf 30:28 zu verkürzen – was aufgrund ausgelassener Chancen aber nicht gelang. 

Der MTV Wünsdorf hatte sich bis dato besser auf die bis zum Umfallen kämpfende Trebbiner Deckung eingestellt. „Der Wille kam leider zu spät, das war letztendlich der Grund für die Niederlage“ nennt Griebsch den Grund dafür, dass die Gastgebersieben ihren Vorsprung wieder bis auf acht Tore ausbauen konnte. In den letzten Minuten betrieb die SC-Sieben nur noch Ergebniskosmetik, so dass das Spiel am Ende mit „nur 4 Toren Differenz“ verloren ging. „Das ist für unsere dünne Personaldecke nicht schlecht“ resümierte Dirk Griebsch. 

Punkte bringt die Aufholjagd aber nicht, weswegen die Trebbiner Handballer vorerst weiter im Mittelfeld der Tabelle bleiben. Die Wünsdorfer hingegen haben nach absolvierter Hinrunde mit nur 2 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Schlaubetal weiter die Möglichkeit, ihre Vorgabe „Meisterschaft“ in die Tat umzusetzen. Im neuen Jahr werden die Clauertstädter alles daran setzen, in den vielen Heimspielen noch dem ein oder anderen Favoriten ein Bein zu stellen – erste Möglichkeit bietet sich am 8. Januar mit dem HVB-Pokal-Viertelfinale gegen den Oberligisten SV Eberswalde um 17 Uhr im Trebbiner Sportkomplex.

Autor(en): Fabian Stollin